Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

Bild:
<< vorherige Seite

Plungerkolben wirkt und in einem Abb. 238. Bohrmaschine an Spannsäule.

Fußkasten der Säule selbst erzeugt wird. Die Bohrwagen werden in der Regel verwendet, wenn mehrere (4-6) meist lange und schwere Maschinen gleichzeitig arbeiten sollen. Während der Arbeit wird der Bohrwagen durch Abheben vom Gleis, auf dem er fahrbar ist, festgestellt und gegen Bewegungen gesichert. Abb. 240 zeigt einen beim Bau des Gotthard-, des Arlberg- und anderer Tunneln für 4-6 lange Ferrouxmaschinen mit selbsttätigem Vorschub, gebrauchten Bohrwagen. Abb. 241 zeigt einen Bohrwagen in Verbindung mit einer Spannsäule, wie er für die kurzen 4 bis 5 Meyer-Maschinen im Lötschbergtunnel verwendet wurde.

Stoßbohrmaschinen mit elektrischem Antrieb. Sie führen die gleichen Bewegungen aus wie die Maschinen mit Druckluftantrieb. Zurzeit sind in Verwendung: Abb. 239. Bohrmaschine an Spannsäule.

1. Die Kurbelstoßbohrmaschine Siemens Schuckert und deren Verbesserung von Hauber.

2. Die Solenoidbohrmaschine der UEG.

Zu 1. a) Kurbelstoßbohrmaschine mit getrenntem Motor (Abb. 242). Das Gestänge, mit dem der Bohrer fest


Abb. 240. Bohrwagen mit 4 Ferrouxmaschinen.
verbunden ist, erhält durch die Kurbelwelle die hin- und hergehende Bewegung. Auf dem mit einem festen Ringe versehenen Gestänge befindet sich in einem Rahmen eine doppelte kräftige Feder, so daß bei rascher Bewegung des Gestänges die Wirkung Abb. 241. Bohrwagen mit Meyer-Maschinen.

eines Federhammers erreicht wird. Der Antrieb der Kurbel erfolgt durch eine elastische Welle (Stowsche Welle) (Abb. 243), die den seitlich stehenden leicht tragbaren Motor mit der Maschine verbindet. Umsetzung und Vorschub erfolgen wie bei den Druckluftstoßbohrmaschinen. Die Bohrmaschine hat ein Gewicht von etwa 90 kg, das auf der Welle sitzende Schwungrad etwa 20 kg. Der Kraftverbrauch bewegt sich von 1-2 P. S. Die

Plungerkolben wirkt und in einem Abb. 238. Bohrmaschine an Spannsäule.

Fußkasten der Säule selbst erzeugt wird. Die Bohrwagen werden in der Regel verwendet, wenn mehrere (4–6) meist lange und schwere Maschinen gleichzeitig arbeiten sollen. Während der Arbeit wird der Bohrwagen durch Abheben vom Gleis, auf dem er fahrbar ist, festgestellt und gegen Bewegungen gesichert. Abb. 240 zeigt einen beim Bau des Gotthard-, des Arlberg- und anderer Tunneln für 4–6 lange Ferrouxmaschinen mit selbsttätigem Vorschub, gebrauchten Bohrwagen. Abb. 241 zeigt einen Bohrwagen in Verbindung mit einer Spannsäule, wie er für die kurzen 4 bis 5 Meyer-Maschinen im Lötschbergtunnel verwendet wurde.

Stoßbohrmaschinen mit elektrischem Antrieb. Sie führen die gleichen Bewegungen aus wie die Maschinen mit Druckluftantrieb. Zurzeit sind in Verwendung: Abb. 239. Bohrmaschine an Spannsäule.

1. Die Kurbelstoßbohrmaschine Siemens Schuckert und deren Verbesserung von Hauber.

2. Die Solenoidbohrmaschine der UEG.

Zu 1. a) Kurbelstoßbohrmaschine mit getrenntem Motor (Abb. 242). Das Gestänge, mit dem der Bohrer fest


Abb. 240. Bohrwagen mit 4 Ferrouxmaschinen.
verbunden ist, erhält durch die Kurbelwelle die hin- und hergehende Bewegung. Auf dem mit einem festen Ringe versehenen Gestänge befindet sich in einem Rahmen eine doppelte kräftige Feder, so daß bei rascher Bewegung des Gestänges die Wirkung Abb. 241. Bohrwagen mit Meyer-Maschinen.

eines Federhammers erreicht wird. Der Antrieb der Kurbel erfolgt durch eine elastische Welle (Stowsche Welle) (Abb. 243), die den seitlich stehenden leicht tragbaren Motor mit der Maschine verbindet. Umsetzung und Vorschub erfolgen wie bei den Druckluftstoßbohrmaschinen. Die Bohrmaschine hat ein Gewicht von etwa 90 kg, das auf der Welle sitzende Schwungrad etwa 20 kg. Der Kraftverbrauch bewegt sich von 1–2 P. S. Die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0329" n="319"/>
Plungerkolben wirkt und in einem <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen05_1914/figures/roell_eisenbahnwesen05_1914_figure-0324.jpg"><head>Abb. 238. Bohrmaschine an Spannsäule.</head><lb/></figure><lb/>
Fußkasten der Säule selbst erzeugt wird. Die <hi rendition="#g">Bohrwagen</hi> werden in der Regel verwendet, wenn mehrere (4&#x2013;6) meist lange und schwere Maschinen gleichzeitig arbeiten sollen. Während der Arbeit wird der Bohrwagen durch Abheben vom Gleis, auf dem er fahrbar ist, festgestellt und gegen Bewegungen gesichert. Abb. 240 zeigt einen beim Bau des Gotthard-, des Arlberg- und anderer Tunneln für 4&#x2013;6 lange Ferrouxmaschinen mit selbsttätigem Vorschub, gebrauchten Bohrwagen. Abb. 241 zeigt einen Bohrwagen in Verbindung mit einer Spannsäule, wie er für die kurzen 4 bis 5 Meyer-Maschinen im Lötschbergtunnel verwendet wurde.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Stoßbohrmaschinen mit elektrischem Antrieb</hi>. Sie führen die gleichen Bewegungen aus wie die Maschinen mit Druckluftantrieb. Zurzeit sind in Verwendung: <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen05_1914/figures/roell_eisenbahnwesen05_1914_figure-0323.jpg"><head>Abb. 239. Bohrmaschine an Spannsäule.</head><lb/></figure></p><lb/>
          <p rendition="#et">1. <hi rendition="#g">Die Kurbelstoßbohrmaschine</hi> Siemens Schuckert und deren Verbesserung von Hauber.</p><lb/>
          <p rendition="#et">2. <hi rendition="#g">Die Solenoidbohrmaschine</hi> der UEG.</p><lb/>
          <p>Zu 1. <hi rendition="#i">a)</hi> <hi rendition="#g">Kurbelstoßbohrmaschine</hi> mit <hi rendition="#g">getrenntem Motor</hi> (Abb. 242). Das Gestänge<choice><sic/><corr>,</corr></choice> mit dem der Bohrer fest<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen05_1914/figures/roell_eisenbahnwesen05_1914_figure-0325.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 240. Bohrwagen mit 4 Ferrouxmaschinen.</head><lb/></figure><lb/>
verbunden ist, erhält durch die Kurbelwelle die hin- und hergehende Bewegung. Auf dem mit einem festen Ringe versehenen Gestänge befindet sich in einem Rahmen eine doppelte kräftige Feder, so daß bei rascher Bewegung des Gestänges die Wirkung <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen05_1914/figures/roell_eisenbahnwesen05_1914_figure-0326.jpg"><head>Abb. 241. Bohrwagen mit Meyer-Maschinen.</head><lb/></figure><lb/>
eines Federhammers erreicht wird. Der Antrieb der Kurbel erfolgt durch eine elastische Welle (Stowsche Welle) (Abb. 243), die den seitlich stehenden leicht tragbaren Motor mit der Maschine verbindet. Umsetzung und Vorschub erfolgen wie bei den Druckluftstoßbohrmaschinen. Die Bohrmaschine hat ein Gewicht von etwa 90 <hi rendition="#i">kg</hi>, das auf der Welle sitzende Schwungrad etwa 20 <hi rendition="#i">kg.</hi> Der Kraftverbrauch bewegt sich von 1&#x2013;2 P. S. Die
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[319/0329] Plungerkolben wirkt und in einem [Abbildung Abb. 238. Bohrmaschine an Spannsäule. ] Fußkasten der Säule selbst erzeugt wird. Die Bohrwagen werden in der Regel verwendet, wenn mehrere (4–6) meist lange und schwere Maschinen gleichzeitig arbeiten sollen. Während der Arbeit wird der Bohrwagen durch Abheben vom Gleis, auf dem er fahrbar ist, festgestellt und gegen Bewegungen gesichert. Abb. 240 zeigt einen beim Bau des Gotthard-, des Arlberg- und anderer Tunneln für 4–6 lange Ferrouxmaschinen mit selbsttätigem Vorschub, gebrauchten Bohrwagen. Abb. 241 zeigt einen Bohrwagen in Verbindung mit einer Spannsäule, wie er für die kurzen 4 bis 5 Meyer-Maschinen im Lötschbergtunnel verwendet wurde. Stoßbohrmaschinen mit elektrischem Antrieb. Sie führen die gleichen Bewegungen aus wie die Maschinen mit Druckluftantrieb. Zurzeit sind in Verwendung: [Abbildung Abb. 239. Bohrmaschine an Spannsäule. ] 1. Die Kurbelstoßbohrmaschine Siemens Schuckert und deren Verbesserung von Hauber. 2. Die Solenoidbohrmaschine der UEG. Zu 1. a) Kurbelstoßbohrmaschine mit getrenntem Motor (Abb. 242). Das Gestänge, mit dem der Bohrer fest [Abbildung Abb. 240. Bohrwagen mit 4 Ferrouxmaschinen. ] verbunden ist, erhält durch die Kurbelwelle die hin- und hergehende Bewegung. Auf dem mit einem festen Ringe versehenen Gestänge befindet sich in einem Rahmen eine doppelte kräftige Feder, so daß bei rascher Bewegung des Gestänges die Wirkung [Abbildung Abb. 241. Bohrwagen mit Meyer-Maschinen. ] eines Federhammers erreicht wird. Der Antrieb der Kurbel erfolgt durch eine elastische Welle (Stowsche Welle) (Abb. 243), die den seitlich stehenden leicht tragbaren Motor mit der Maschine verbindet. Umsetzung und Vorschub erfolgen wie bei den Druckluftstoßbohrmaschinen. Die Bohrmaschine hat ein Gewicht von etwa 90 kg, das auf der Welle sitzende Schwungrad etwa 20 kg. Der Kraftverbrauch bewegt sich von 1–2 P. S. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:45Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/329
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/329>, abgerufen am 25.08.2024.