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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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der Antriebsmaschinen des Kompressors noch nicht in Rechnung gezogen ist. Trotzdem werden die Druckluft-Stoßbohrmaschinen wegen der sonstigen Vorteile, namentlich im Tunnelbau den elektrisch angetriebenen und den mit Preßwasser betriebenen Drehbohrmaschinen mit Recht vorgezogen. Eine lange Stoßbohrmaschine der Bauart Ferroux zeigt Abb. 234. Sie hat ein Gewicht von 180-190, 2·4 m Länge, 0·2 m Breite und 0·25 m Höhe; gebraucht 1·5 l Luft von 4 Atm. Pressung für den Hub und macht 250-300 Stöße in der Minute. Diese Maschine hat vielfach Verwendung gefunden, wie namentlich beim Bau des Gotthard-, Arlberg-, Cochem-, Laveno-, Turchino-, Echarmeaux-, Carrito-, Roncotunnels u. s. w.

Von langen Maschinen mit selbsttätigem Vorschub sind u. a. noch zu nennen die Bauarten von Dubois Francois, Mac Kean Seguin, Segala, Blanchod, Welker, Gatti. Eine kurze Stoßbohrmaschine mit Handvorschub nach Bauart Frölich zeigt Abb. 235. Die Maschine hat bei 85 mm Zylinderdurchmesser nur 220 mm Hub 130 kg, bei 60 mm Zylinderdurchmesser und 170 mm Hub 70 kg Gewicht; sie hat im Berg- und Tunnelbau ausgedehnte Verwendung gefunden, wie u. a. bei den Kehrtunneln der Südrampe der Gotthardbahn, im Gravehalstunnel (Norwegen), Krähbergtunnel (Odenwald), Brandleitetunnel, Marientaltunnel. Die Ansicht einer Stoßbohrmaschine von Rud. Meyer-Mühlheim-Ruhr zeigt Abb. 236. Diese Maschinen werden mit Zylinderdurchmesser von 70-90 mm, Kolbenhub von 210-250 mm und Gewichten von 90-490 kg ausgeführt. Bei 4 Atm. Luftpressung beträgt die minutliche Hubzahl 330-400; die Länge der Maschine beträgt 1·2-1·5 m. Die Maschinen dieser Bauart haben vielfache Verwendung gefunden und auch auf der Nordseite des 14·5 km langen Lötschbergtunnels (Schweiz) mit Erfolg gearbeitet. Es wurden dort mit 4-5 Maschinen von etwa 190 kg Gewicht, auf einem Bohrwagen mit Bohrern von 60-70 mm Durchmesser im 6·2-7·0 m2 großen Sohlstollen geleistet: Hochgebirgskalk, Juli 1909 in 29 Tagen 310 m, täglich durchschnittlich 10·7 m; Gastern Granit, April 1910 in 29 Tagen 259 m, täglich durchschnittlich 9·0 m; Gastern Granit Oktober 1910 in 31 Tagen 262 m, täglich durchschnittlich 8·5 m.

Die Zahl der zweckmäßigen und im Gebrauch stehenden kurzen Stoßbohrmaschinen mit Handvorschub ist eine beträchtliche; die Unterschiede in der Bauart sind jedoch nicht bedeutend. Von diesen Maschinen seien noch angeführt die Bauarten von: Duisburger Maschinenfabrik, Hoffmann, Korfmann, Maschinenfabrik Westfalia, Flottmann, Schwarz, Ingersoll & Rand, Schramm, Neill, Broszmann.

Die Bohrer der Stoßbohrmaschinen haben in der Regel die Meißel, Kreuz- oder Z-Form, aber größere Längen und Stärken wie die Handbohrer. Zur längeren Erhaltung der Schneiden und zur Vermeidung des lästigen Bohrstaubes wird Wasser in das Bohrloch gespritzt, das einem mitgeführten Behälter entnommen wird, in dem das Wasser durch die Druckluft unter Druck gehalten wird. Da diese Anlage umständlich ist, die Bohrarbeiten erschwert


Abb. 237. Bohrmaschine auf Dreifuß montiert.
und verlangsamt, so wird hievon zumeist kein Gebrauch gemacht. Die Stoßbohrmaschinen werden nur in Verbindung mit einem Gestell verwendet. Während der Bohrung eines Loches ist eine Verschiebung des Gestelles untunlich; daher sind diese Maschinen mit selbsttätigem oder Handvorschub eingerichtet. Die Gestelle sind: der Dreifuß (Abb. 237) mit abnehmbaren Gewichten belastet; die trotzdem nicht ganz vermeidbaren Schwankungen bedingen größeren Arbeitsverlust, daher besser: die Spannsäule, die nur verwendbar ist, wenn Gesteinswände zum Einspannen in nicht zu großen Abständen vorhanden sind. Die Einspannung erfolgt mittels Schrauben Abb. 238 oder sicherer durch Druckwasser Abb. 239, das auf einen in der hohlen Säule verschiebbaren

der Antriebsmaschinen des Kompressors noch nicht in Rechnung gezogen ist. Trotzdem werden die Druckluft-Stoßbohrmaschinen wegen der sonstigen Vorteile, namentlich im Tunnelbau den elektrisch angetriebenen und den mit Preßwasser betriebenen Drehbohrmaschinen mit Recht vorgezogen. Eine lange Stoßbohrmaschine der Bauart Ferroux zeigt Abb. 234. Sie hat ein Gewicht von 180–190, 2·4 m Länge, 0·2 m Breite und 0·25 m Höhe; gebraucht 1·5 l Luft von 4 Atm. Pressung für den Hub und macht 250–300 Stöße in der Minute. Diese Maschine hat vielfach Verwendung gefunden, wie namentlich beim Bau des Gotthard-, Arlberg-, Cochem-, Laveno-, Turchino-, Echarmeaux-, Carrito-, Roncotunnels u. s. w.

Von langen Maschinen mit selbsttätigem Vorschub sind u. a. noch zu nennen die Bauarten von Dubois François, Mac Kean Seguin, Segala, Blanchod, Welker, Gatti. Eine kurze Stoßbohrmaschine mit Handvorschub nach Bauart Frölich zeigt Abb. 235. Die Maschine hat bei 85 mm Zylinderdurchmesser nur 220 mm Hub 130 kg, bei 60 mm Zylinderdurchmesser und 170 mm Hub 70 kg Gewicht; sie hat im Berg- und Tunnelbau ausgedehnte Verwendung gefunden, wie u. a. bei den Kehrtunneln der Südrampe der Gotthardbahn, im Gravehalstunnel (Norwegen), Krähbergtunnel (Odenwald), Brandleitetunnel, Marientaltunnel. Die Ansicht einer Stoßbohrmaschine von Rud. Meyer-Mühlheim-Ruhr zeigt Abb. 236. Diese Maschinen werden mit Zylinderdurchmesser von 70–90 mm, Kolbenhub von 210–250 mm und Gewichten von 90–490 kg ausgeführt. Bei 4 Atm. Luftpressung beträgt die minutliche Hubzahl 330–400; die Länge der Maschine beträgt 1·2–1·5 m. Die Maschinen dieser Bauart haben vielfache Verwendung gefunden und auch auf der Nordseite des 14·5 km langen Lötschbergtunnels (Schweiz) mit Erfolg gearbeitet. Es wurden dort mit 4–5 Maschinen von etwa 190 kg Gewicht, auf einem Bohrwagen mit Bohrern von 60–70 mm Durchmesser im 6·2–7·0 m2 großen Sohlstollen geleistet: Hochgebirgskalk, Juli 1909 in 29 Tagen 310 m, täglich durchschnittlich 10·7 m; Gastern Granit, April 1910 in 29 Tagen 259 m, täglich durchschnittlich 9·0 m; Gastern Granit Oktober 1910 in 31 Tagen 262 m, täglich durchschnittlich 8·5 m.

Die Zahl der zweckmäßigen und im Gebrauch stehenden kurzen Stoßbohrmaschinen mit Handvorschub ist eine beträchtliche; die Unterschiede in der Bauart sind jedoch nicht bedeutend. Von diesen Maschinen seien noch angeführt die Bauarten von: Duisburger Maschinenfabrik, Hoffmann, Korfmann, Maschinenfabrik Westfalia, Flottmann, Schwarz, Ingersoll & Rand, Schramm, Neill, Broszmann.

Die Bohrer der Stoßbohrmaschinen haben in der Regel die Meißel, Kreuz- oder Z-Form, aber größere Längen und Stärken wie die Handbohrer. Zur längeren Erhaltung der Schneiden und zur Vermeidung des lästigen Bohrstaubes wird Wasser in das Bohrloch gespritzt, das einem mitgeführten Behälter entnommen wird, in dem das Wasser durch die Druckluft unter Druck gehalten wird. Da diese Anlage umständlich ist, die Bohrarbeiten erschwert


Abb. 237. Bohrmaschine auf Dreifuß montiert.
und verlangsamt, so wird hievon zumeist kein Gebrauch gemacht. Die Stoßbohrmaschinen werden nur in Verbindung mit einem Gestell verwendet. Während der Bohrung eines Loches ist eine Verschiebung des Gestelles untunlich; daher sind diese Maschinen mit selbsttätigem oder Handvorschub eingerichtet. Die Gestelle sind: der Dreifuß (Abb. 237) mit abnehmbaren Gewichten belastet; die trotzdem nicht ganz vermeidbaren Schwankungen bedingen größeren Arbeitsverlust, daher besser: die Spannsäule, die nur verwendbar ist, wenn Gesteinswände zum Einspannen in nicht zu großen Abständen vorhanden sind. Die Einspannung erfolgt mittels Schrauben Abb. 238 oder sicherer durch Druckwasser Abb. 239, das auf einen in der hohlen Säule verschiebbaren

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[318/0328] der Antriebsmaschinen des Kompressors noch nicht in Rechnung gezogen ist. Trotzdem werden die Druckluft-Stoßbohrmaschinen wegen der sonstigen Vorteile, namentlich im Tunnelbau den elektrisch angetriebenen und den mit Preßwasser betriebenen Drehbohrmaschinen mit Recht vorgezogen. Eine lange Stoßbohrmaschine der Bauart Ferroux zeigt Abb. 234. Sie hat ein Gewicht von 180–190, 2·4 m Länge, 0·2 m Breite und 0·25 m Höhe; gebraucht 1·5 l Luft von 4 Atm. Pressung für den Hub und macht 250–300 Stöße in der Minute. Diese Maschine hat vielfach Verwendung gefunden, wie namentlich beim Bau des Gotthard-, Arlberg-, Cochem-, Laveno-, Turchino-, Echarmeaux-, Carrito-, Roncotunnels u. s. w. Von langen Maschinen mit selbsttätigem Vorschub sind u. a. noch zu nennen die Bauarten von Dubois François, Mac Kean Seguin, Segala, Blanchod, Welker, Gatti. Eine kurze Stoßbohrmaschine mit Handvorschub nach Bauart Frölich zeigt Abb. 235. Die Maschine hat bei 85 mm Zylinderdurchmesser nur 220 mm Hub 130 kg, bei 60 mm Zylinderdurchmesser und 170 mm Hub 70 kg Gewicht; sie hat im Berg- und Tunnelbau ausgedehnte Verwendung gefunden, wie u. a. bei den Kehrtunneln der Südrampe der Gotthardbahn, im Gravehalstunnel (Norwegen), Krähbergtunnel (Odenwald), Brandleitetunnel, Marientaltunnel. Die Ansicht einer Stoßbohrmaschine von Rud. Meyer-Mühlheim-Ruhr zeigt Abb. 236. Diese Maschinen werden mit Zylinderdurchmesser von 70–90 mm, Kolbenhub von 210–250 mm und Gewichten von 90–490 kg ausgeführt. Bei 4 Atm. Luftpressung beträgt die minutliche Hubzahl 330–400; die Länge der Maschine beträgt 1·2–1·5 m. Die Maschinen dieser Bauart haben vielfache Verwendung gefunden und auch auf der Nordseite des 14·5 km langen Lötschbergtunnels (Schweiz) mit Erfolg gearbeitet. Es wurden dort mit 4–5 Maschinen von etwa 190 kg Gewicht, auf einem Bohrwagen mit Bohrern von 60–70 mm Durchmesser im 6·2–7·0 m2 großen Sohlstollen geleistet: Hochgebirgskalk, Juli 1909 in 29 Tagen 310 m, täglich durchschnittlich 10·7 m; Gastern Granit, April 1910 in 29 Tagen 259 m, täglich durchschnittlich 9·0 m; Gastern Granit Oktober 1910 in 31 Tagen 262 m, täglich durchschnittlich 8·5 m. Die Zahl der zweckmäßigen und im Gebrauch stehenden kurzen Stoßbohrmaschinen mit Handvorschub ist eine beträchtliche; die Unterschiede in der Bauart sind jedoch nicht bedeutend. Von diesen Maschinen seien noch angeführt die Bauarten von: Duisburger Maschinenfabrik, Hoffmann, Korfmann, Maschinenfabrik Westfalia, Flottmann, Schwarz, Ingersoll & Rand, Schramm, Neill, Broszmann. Die Bohrer der Stoßbohrmaschinen haben in der Regel die Meißel, Kreuz- oder Z-Form, aber größere Längen und Stärken wie die Handbohrer. Zur längeren Erhaltung der Schneiden und zur Vermeidung des lästigen Bohrstaubes wird Wasser in das Bohrloch gespritzt, das einem mitgeführten Behälter entnommen wird, in dem das Wasser durch die Druckluft unter Druck gehalten wird. Da diese Anlage umständlich ist, die Bohrarbeiten erschwert [Abbildung Abb. 237. Bohrmaschine auf Dreifuß montiert. ] und verlangsamt, so wird hievon zumeist kein Gebrauch gemacht. Die Stoßbohrmaschinen werden nur in Verbindung mit einem Gestell verwendet. Während der Bohrung eines Loches ist eine Verschiebung des Gestelles untunlich; daher sind diese Maschinen mit selbsttätigem oder Handvorschub eingerichtet. Die Gestelle sind: der Dreifuß (Abb. 237) mit abnehmbaren Gewichten belastet; die trotzdem nicht ganz vermeidbaren Schwankungen bedingen größeren Arbeitsverlust, daher besser: die Spannsäule, die nur verwendbar ist, wenn Gesteinswände zum Einspannen in nicht zu großen Abständen vorhanden sind. Die Einspannung erfolgt mittels Schrauben Abb. 238 oder sicherer durch Druckwasser Abb. 239, das auf einen in der hohlen Säule verschiebbaren

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/328>, abgerufen am 22.11.2024.