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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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Über der linken Seite des Drucktisches befinden sich die in einem kleinen Satzrahmen eingesperrten Lettern zur Herstellung der Stationsnamen u. s. w., über der rechten Seite dagegen die Numeriervorrichtung.

Eine Eigentümlichkeit der Edmonsonschen Maschine besteht in ihrer Schwärzevorrichtung. Die Druckerschwärze war ursprünglich auf einem langen Leinenband ausgebreitet, das durch den Mechanismus der Maschine allmählich zwischen dem Drucktisch und dem Satz, bzw. den Nummern fortgeführt wurde.

Bei den später gebauten englischen Maschinen wurde die Druckerschwärze vom Drucker mittels einer von der Druckmaschine getrennten Walze auf eine Kupferwalze und von da durch die Maschine auf die kleinen Walzen übertragen, die die Lettern berühren.

Die fertige Fahrkarte wurde bei den Edmonsonschen Druckpressen durch eine Hebelvorrichtung in einen parallel mit dem Aufnahmekanal angebrachten Auslaufkanal geschoben, wobei gleichzeitig der in letzterem befindliche Kartenvorrat gehoben wurde.

Die Handhabung der Maschine war schwerfällig, ihre Bedienung erforderte zwei Mann Eine ausführliche Beschreibung dieser Maschine, die durch neuere wesentlich verbesserte Bauarten überholt wurde, ist in Heusinger, Handbuch für spezielle Eisenbahntechnik, Bd. 4, S. 189 enthalten.

F. für ein- und zweiseitigen Druck werden für eine große Anzahl von Eisenbahnverwaltungen von der Gandenbergerschen Maschinenfabrik Georg Göbel in Darmstadt geliefert.

Die nebenstehende Abb. 367 veranschaulicht die neueste Bauart der von dieser Fabrik hergestellten F. für einseitigen Druck.

Diese Maschine bedruckt die Fahrkarten selbsttätig auf einer Seite, u. zw.:

1. mit einem beliebigen Texte,

2. an den Kartenenden mit einer oder zwei vierstelligen oder fünfstelligen Nummern und legt die fertigen Karten mit einer Geschwindigkeit bis zu 250 Stück in der Minute in einen senkrechten Kanal (Kartenbehälter) ordnungsmäßig ab. Sobald dieser gefüllt ist, wird die Maschine abgestellt und der Kanal auf einen Tisch entleert. Die Nummernfolge kann beliebig gewählt werden, indem entweder ein vorwärts oder rückwärts arbeitendes Nummerwerk zur Verwendung kommt.

Damit bei Störungen in der Kartenzufuhr keine Makulatur (Doppeldruck) entsteht, wird die Maschine mit einem Speisekontrollapparat ausgerüstet, der sie sofort selbsttätig zum Stehen bringt, sobald eine Karte ausbleibt oder der Speisekanal leer wird. Das Farbwerk kann behufs Reinigung seitlich herausgeschoben werden.

Auf Wunsch kann die Maschine noch mit einigen Sondereinrichtungen, wie z. B. zum Bedrucken eines größeren Formats (Monatskarten u. s. w.), zum Druck mit einer zweiten


Abb. 367.
Farbe, zum Aufprägen eines Trockenstempels, zum Lochen der Karten in der Mitte, zum Abstellen nach je 100 Karten u. s. w. versehen werden.

Die Karten werden in den oberen, aufrechtstehenden Behälter (Kanal) eingesetzt und durch einen Schieber von unten her zuerst unter den auf- und niedergehenden Schriftsatz und dann unter den Numeroteur geschoben, worauf sie fertig bedruckt und numeriert in den Ablegekanal fallen. Der

Über der linken Seite des Drucktisches befinden sich die in einem kleinen Satzrahmen eingesperrten Lettern zur Herstellung der Stationsnamen u. s. w., über der rechten Seite dagegen die Numeriervorrichtung.

Eine Eigentümlichkeit der Edmonsonschen Maschine besteht in ihrer Schwärzevorrichtung. Die Druckerschwärze war ursprünglich auf einem langen Leinenband ausgebreitet, das durch den Mechanismus der Maschine allmählich zwischen dem Drucktisch und dem Satz, bzw. den Nummern fortgeführt wurde.

Bei den später gebauten englischen Maschinen wurde die Druckerschwärze vom Drucker mittels einer von der Druckmaschine getrennten Walze auf eine Kupferwalze und von da durch die Maschine auf die kleinen Walzen übertragen, die die Lettern berühren.

Die fertige Fahrkarte wurde bei den Edmonsonschen Druckpressen durch eine Hebelvorrichtung in einen parallel mit dem Aufnahmekanal angebrachten Auslaufkanal geschoben, wobei gleichzeitig der in letzterem befindliche Kartenvorrat gehoben wurde.

Die Handhabung der Maschine war schwerfällig, ihre Bedienung erforderte zwei Mann Eine ausführliche Beschreibung dieser Maschine, die durch neuere wesentlich verbesserte Bauarten überholt wurde, ist in Heusinger, Handbuch für spezielle Eisenbahntechnik, Bd. 4, S. 189 enthalten.

F. für ein- und zweiseitigen Druck werden für eine große Anzahl von Eisenbahnverwaltungen von der Gandenbergerschen Maschinenfabrik Georg Göbel in Darmstadt geliefert.

Die nebenstehende Abb. 367 veranschaulicht die neueste Bauart der von dieser Fabrik hergestellten F. für einseitigen Druck.

Diese Maschine bedruckt die Fahrkarten selbsttätig auf einer Seite, u. zw.:

1. mit einem beliebigen Texte,

2. an den Kartenenden mit einer oder zwei vierstelligen oder fünfstelligen Nummern und legt die fertigen Karten mit einer Geschwindigkeit bis zu 250 Stück in der Minute in einen senkrechten Kanal (Kartenbehälter) ordnungsmäßig ab. Sobald dieser gefüllt ist, wird die Maschine abgestellt und der Kanal auf einen Tisch entleert. Die Nummernfolge kann beliebig gewählt werden, indem entweder ein vorwärts oder rückwärts arbeitendes Nummerwerk zur Verwendung kommt.

Damit bei Störungen in der Kartenzufuhr keine Makulatur (Doppeldruck) entsteht, wird die Maschine mit einem Speisekontrollapparat ausgerüstet, der sie sofort selbsttätig zum Stehen bringt, sobald eine Karte ausbleibt oder der Speisekanal leer wird. Das Farbwerk kann behufs Reinigung seitlich herausgeschoben werden.

Auf Wunsch kann die Maschine noch mit einigen Sondereinrichtungen, wie z. B. zum Bedrucken eines größeren Formats (Monatskarten u. s. w.), zum Druck mit einer zweiten


Abb. 367.
Farbe, zum Aufprägen eines Trockenstempels, zum Lochen der Karten in der Mitte, zum Abstellen nach je 100 Karten u. s. w. versehen werden.

Die Karten werden in den oberen, aufrechtstehenden Behälter (Kanal) eingesetzt und durch einen Schieber von unten her zuerst unter den auf- und niedergehenden Schriftsatz und dann unter den Numeroteur geschoben, worauf sie fertig bedruckt und numeriert in den Ablegekanal fallen. Der

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[469/0486] Über der linken Seite des Drucktisches befinden sich die in einem kleinen Satzrahmen eingesperrten Lettern zur Herstellung der Stationsnamen u. s. w., über der rechten Seite dagegen die Numeriervorrichtung. Eine Eigentümlichkeit der Edmonsonschen Maschine besteht in ihrer Schwärzevorrichtung. Die Druckerschwärze war ursprünglich auf einem langen Leinenband ausgebreitet, das durch den Mechanismus der Maschine allmählich zwischen dem Drucktisch und dem Satz, bzw. den Nummern fortgeführt wurde. Bei den später gebauten englischen Maschinen wurde die Druckerschwärze vom Drucker mittels einer von der Druckmaschine getrennten Walze auf eine Kupferwalze und von da durch die Maschine auf die kleinen Walzen übertragen, die die Lettern berühren. Die fertige Fahrkarte wurde bei den Edmonsonschen Druckpressen durch eine Hebelvorrichtung in einen parallel mit dem Aufnahmekanal angebrachten Auslaufkanal geschoben, wobei gleichzeitig der in letzterem befindliche Kartenvorrat gehoben wurde. Die Handhabung der Maschine war schwerfällig, ihre Bedienung erforderte zwei Mann Eine ausführliche Beschreibung dieser Maschine, die durch neuere wesentlich verbesserte Bauarten überholt wurde, ist in Heusinger, Handbuch für spezielle Eisenbahntechnik, Bd. 4, S. 189 enthalten. F. für ein- und zweiseitigen Druck werden für eine große Anzahl von Eisenbahnverwaltungen von der Gandenbergerschen Maschinenfabrik Georg Göbel in Darmstadt geliefert. Die nebenstehende Abb. 367 veranschaulicht die neueste Bauart der von dieser Fabrik hergestellten F. für einseitigen Druck. Diese Maschine bedruckt die Fahrkarten selbsttätig auf einer Seite, u. zw.: 1. mit einem beliebigen Texte, 2. an den Kartenenden mit einer oder zwei vierstelligen oder fünfstelligen Nummern und legt die fertigen Karten mit einer Geschwindigkeit bis zu 250 Stück in der Minute in einen senkrechten Kanal (Kartenbehälter) ordnungsmäßig ab. Sobald dieser gefüllt ist, wird die Maschine abgestellt und der Kanal auf einen Tisch entleert. Die Nummernfolge kann beliebig gewählt werden, indem entweder ein vorwärts oder rückwärts arbeitendes Nummerwerk zur Verwendung kommt. Damit bei Störungen in der Kartenzufuhr keine Makulatur (Doppeldruck) entsteht, wird die Maschine mit einem Speisekontrollapparat ausgerüstet, der sie sofort selbsttätig zum Stehen bringt, sobald eine Karte ausbleibt oder der Speisekanal leer wird. Das Farbwerk kann behufs Reinigung seitlich herausgeschoben werden. Auf Wunsch kann die Maschine noch mit einigen Sondereinrichtungen, wie z. B. zum Bedrucken eines größeren Formats (Monatskarten u. s. w.), zum Druck mit einer zweiten [Abbildung Abb. 367. ] Farbe, zum Aufprägen eines Trockenstempels, zum Lochen der Karten in der Mitte, zum Abstellen nach je 100 Karten u. s. w. versehen werden. Die Karten werden in den oberen, aufrechtstehenden Behälter (Kanal) eingesetzt und durch einen Schieber von unten her zuerst unter den auf- und niedergehenden Schriftsatz und dann unter den Numeroteur geschoben, worauf sie fertig bedruckt und numeriert in den Ablegekanal fallen. Der

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/486>, abgerufen am 22.07.2024.