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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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der Fahrkartendruckerei angebracht (Österreich).

3. mit Leinwandstreifen.

Der Leinwandstreifen (etwa 10 mm breit) wird an einer Seite der Kartenkanten fest angeklebt, wodurch das Entwenden von Karten aus einem Päckchen erschwert wird (Elsaß-Lothringen).

4. mit Bindfaden oder Draht.

Einfache oder kreuzweise Verschließung. Das Bindfadenende wird zwischen die Karten eingezwängt (Deutsche Verwaltungen), oder es wird auf der Rückseite der Kartenpäckchen versiegelt (Schweiz) oder plombiert (Frankreich). Bei einigen Verwaltungen (Belgien, Frankreich, Niederlande) wird der Bindfaden durch ein in der Mitte der Karte befindliches Loch durchgezogen. Statt Bindfaden wird auch Draht verwendet (Frankreich).

Besondere Sicherheit gegen Entwendung von Fahrkarten sowie Ermöglichung des Schalterwechsels ohne Nachzählung der Karten im einzelnen bietet das bei der Paris-Lyon-Mediterranee eingeführte Verpackungsverfahren. Die Karten werden beim Druck zum Durchziehen einer Schnur mit 2 Löchern versehen. Ehe die Schnur durch die zweite Lochreihe eines Pakets gezogen wird, wird ein Bleiring eingesetzt. Die beiden Enden der Schnur werden durch Bleisiegel verschlossen. Beim Einsetzen der Karten in die Verkaufsschränke wird der Bleiring durchschnitten, der übrige Verschluß aber unberührt gelassen. Das mit der Plombe versehene Ende der Schnur wird im Schrankfach befestigt, so daß die Schnur bis zur Ausgabe der letzten Karte gespannt bleibt. Beim Herausnehmen einer Karte aus dem Verkaufsschrank wird der schmale Steg, der die beiden Löcher voneinander trennt, durchgerissen; es kann somit nur die unterste oder vorderste Karte weggenommen werden.

5. mit Federklammern (Württemberg, Baden, Cöln) s. Ztg. d. VDEV. 1912, S. 484.

Die Klammer (etwa 5 mm breit) umschließt ein Kartenpäckchen auf 3 Seiten und hält lediglich durch die Federkraft die Karten so fest zusammen, daß diese auch beim Schwinden der Pappen infolge längerer Lagerung gleich stark zusammengepreßt bleiben. Wegen der dauernden Wiederverwendbarkeit der Klammern sowie der Abwicklung des Packgeschäfts und der Auflegung der Karten in den Verkaufsschränken in kürzester Zeit und in einfachster Weise ist genügende Wirtschaftlichkeit gewährleistet.

Bei offener Kartenpackung in den Fällen 3., 4. und 5. wird einer Entwendung von Karten dadurch entgegengewirkt, daß auf einer Seite eines Kartenpäckchens entweder von Hand oder mit Maschine Kontrollinien aufgedruckt werden (Schraffierung).

6. mit der Hasper F. (E.-D. Elberfeld).

Gleichzeitig mit der Schraffierung der Kartenpäckchen erfolgt die Bündelung, und die erste und letzte Karte eines Päckchens wird mit Kontrollzeichen versehen. Die Bündelung geschieht in der Weise, daß ein 22 mm breiter, am Ende gummierter Papierstreifen in der Maschine um die Karten gelegt und zusammengeklebt wird. Die Papierstreifen sind mit Leinenfäden durchzogen und an der Stelle, wo sie den Aufdruck der Karten bedecken, durchsichtig. Zur Bedienung der F. (Preis mit Elektromotor 5000 M.) sind 2 Arbeiter erforderlich, von denen einer die Fahrkarten anzureihen und die fertigen Päckchen wegzulegen hat, während der andere die Maschine bedient und die fertigen Päckchen zurückgibt.

Literatur: Ztg. d. VDEV., 1912, S. 484, 676.

v. Zluhan.


Fahrkartendruckmaschinen (ticket printing machines; machines a imprimer, numeroter, compier les billets) dienen zum Bedrucken der Edmonsonschen Fahrkarten mit Nummer, Abgangs-, Bestimmungsort, Wagenklasse, Preis u. s. w.

Im allgemeinen ist die Bauart dieser Maschinen gegeben durch das eigentümliche Format der Fahrkarten. Dieses Format und das feste Material ermöglichen das reihenweise Verschieben in der Maschine. Zur fortlaufenden Numerierung der Karten dient der Numeroteur mit Ziffernrädchen; die Feststellung der Anzahl der bedruckten Fahrkarten erfolgt an den neueren Maschinen mittels einer besonderen Zähl- und Kontrolleinrichtung, wodurch die früher verwendeten besonderen Fahrkartenzählmaschinen entbehrlich werden.

Eine Einrichtung dieser Art, die an jeder gewöhnlichen Fahrkartendruckpresse angebracht werden kann, ist u. a. von Kleine in Elberfeld eingeführt worden (Organ 1907, S. 208).

Die älteste Form der Fahrkartendruckpresse rührt von Edmonson selbst her. Die Bewegung erfolgte durch Drehung einer Kurbel, eingeleitet mittels eines doppelarmigen Hebels, der beim Niedergehen das Fortschieben der Fahrkarten und beim Hinaufgehen den Druck derselben veranlaßte.

Behufs Verschiebung der Fahrkarten ist mit jenem Hebel ein aufrechtstehender, schwingender Arm verbunden, der die Fahrkarten der Reihe nach von der unteren Seite eines in einem Gehäuse eingeschlossenen Kanals entnimmt und sie dem Drucktische übergibt.

der Fahrkartendruckerei angebracht (Österreich).

3. mit Leinwandstreifen.

Der Leinwandstreifen (etwa 10 mm breit) wird an einer Seite der Kartenkanten fest angeklebt, wodurch das Entwenden von Karten aus einem Päckchen erschwert wird (Elsaß-Lothringen).

4. mit Bindfaden oder Draht.

Einfache oder kreuzweise Verschließung. Das Bindfadenende wird zwischen die Karten eingezwängt (Deutsche Verwaltungen), oder es wird auf der Rückseite der Kartenpäckchen versiegelt (Schweiz) oder plombiert (Frankreich). Bei einigen Verwaltungen (Belgien, Frankreich, Niederlande) wird der Bindfaden durch ein in der Mitte der Karte befindliches Loch durchgezogen. Statt Bindfaden wird auch Draht verwendet (Frankreich).

Besondere Sicherheit gegen Entwendung von Fahrkarten sowie Ermöglichung des Schalterwechsels ohne Nachzählung der Karten im einzelnen bietet das bei der Paris-Lyon-Méditerranée eingeführte Verpackungsverfahren. Die Karten werden beim Druck zum Durchziehen einer Schnur mit 2 Löchern versehen. Ehe die Schnur durch die zweite Lochreihe eines Pakets gezogen wird, wird ein Bleiring eingesetzt. Die beiden Enden der Schnur werden durch Bleisiegel verschlossen. Beim Einsetzen der Karten in die Verkaufsschränke wird der Bleiring durchschnitten, der übrige Verschluß aber unberührt gelassen. Das mit der Plombe versehene Ende der Schnur wird im Schrankfach befestigt, so daß die Schnur bis zur Ausgabe der letzten Karte gespannt bleibt. Beim Herausnehmen einer Karte aus dem Verkaufsschrank wird der schmale Steg, der die beiden Löcher voneinander trennt, durchgerissen; es kann somit nur die unterste oder vorderste Karte weggenommen werden.

5. mit Federklammern (Württemberg, Baden, Cöln) s. Ztg. d. VDEV. 1912, S. 484.

Die Klammer (etwa 5 mm breit) umschließt ein Kartenpäckchen auf 3 Seiten und hält lediglich durch die Federkraft die Karten so fest zusammen, daß diese auch beim Schwinden der Pappen infolge längerer Lagerung gleich stark zusammengepreßt bleiben. Wegen der dauernden Wiederverwendbarkeit der Klammern sowie der Abwicklung des Packgeschäfts und der Auflegung der Karten in den Verkaufsschränken in kürzester Zeit und in einfachster Weise ist genügende Wirtschaftlichkeit gewährleistet.

Bei offener Kartenpackung in den Fällen 3., 4. und 5. wird einer Entwendung von Karten dadurch entgegengewirkt, daß auf einer Seite eines Kartenpäckchens entweder von Hand oder mit Maschine Kontrollinien aufgedruckt werden (Schraffierung).

6. mit der Hasper F. (E.-D. Elberfeld).

Gleichzeitig mit der Schraffierung der Kartenpäckchen erfolgt die Bündelung, und die erste und letzte Karte eines Päckchens wird mit Kontrollzeichen versehen. Die Bündelung geschieht in der Weise, daß ein 22 mm breiter, am Ende gummierter Papierstreifen in der Maschine um die Karten gelegt und zusammengeklebt wird. Die Papierstreifen sind mit Leinenfäden durchzogen und an der Stelle, wo sie den Aufdruck der Karten bedecken, durchsichtig. Zur Bedienung der F. (Preis mit Elektromotor 5000 M.) sind 2 Arbeiter erforderlich, von denen einer die Fahrkarten anzureihen und die fertigen Päckchen wegzulegen hat, während der andere die Maschine bedient und die fertigen Päckchen zurückgibt.

Literatur: Ztg. d. VDEV., 1912, S. 484, 676.

v. Zluhan.


Fahrkartendruckmaschinen (ticket printing machines; machines à imprimer, numeroter, compier les billets) dienen zum Bedrucken der Edmonsonschen Fahrkarten mit Nummer, Abgangs-, Bestimmungsort, Wagenklasse, Preis u. s. w.

Im allgemeinen ist die Bauart dieser Maschinen gegeben durch das eigentümliche Format der Fahrkarten. Dieses Format und das feste Material ermöglichen das reihenweise Verschieben in der Maschine. Zur fortlaufenden Numerierung der Karten dient der Numeroteur mit Ziffernrädchen; die Feststellung der Anzahl der bedruckten Fahrkarten erfolgt an den neueren Maschinen mittels einer besonderen Zähl- und Kontrolleinrichtung, wodurch die früher verwendeten besonderen Fahrkartenzählmaschinen entbehrlich werden.

Eine Einrichtung dieser Art, die an jeder gewöhnlichen Fahrkartendruckpresse angebracht werden kann, ist u. a. von Kleine in Elberfeld eingeführt worden (Organ 1907, S. 208).

Die älteste Form der Fahrkartendruckpresse rührt von Edmonson selbst her. Die Bewegung erfolgte durch Drehung einer Kurbel, eingeleitet mittels eines doppelarmigen Hebels, der beim Niedergehen das Fortschieben der Fahrkarten und beim Hinaufgehen den Druck derselben veranlaßte.

Behufs Verschiebung der Fahrkarten ist mit jenem Hebel ein aufrechtstehender, schwingender Arm verbunden, der die Fahrkarten der Reihe nach von der unteren Seite eines in einem Gehäuse eingeschlossenen Kanals entnimmt und sie dem Drucktische übergibt.

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[468/0485] der Fahrkartendruckerei angebracht (Österreich). 3. mit Leinwandstreifen. Der Leinwandstreifen (etwa 10 mm breit) wird an einer Seite der Kartenkanten fest angeklebt, wodurch das Entwenden von Karten aus einem Päckchen erschwert wird (Elsaß-Lothringen). 4. mit Bindfaden oder Draht. Einfache oder kreuzweise Verschließung. Das Bindfadenende wird zwischen die Karten eingezwängt (Deutsche Verwaltungen), oder es wird auf der Rückseite der Kartenpäckchen versiegelt (Schweiz) oder plombiert (Frankreich). Bei einigen Verwaltungen (Belgien, Frankreich, Niederlande) wird der Bindfaden durch ein in der Mitte der Karte befindliches Loch durchgezogen. Statt Bindfaden wird auch Draht verwendet (Frankreich). Besondere Sicherheit gegen Entwendung von Fahrkarten sowie Ermöglichung des Schalterwechsels ohne Nachzählung der Karten im einzelnen bietet das bei der Paris-Lyon-Méditerranée eingeführte Verpackungsverfahren. Die Karten werden beim Druck zum Durchziehen einer Schnur mit 2 Löchern versehen. Ehe die Schnur durch die zweite Lochreihe eines Pakets gezogen wird, wird ein Bleiring eingesetzt. Die beiden Enden der Schnur werden durch Bleisiegel verschlossen. Beim Einsetzen der Karten in die Verkaufsschränke wird der Bleiring durchschnitten, der übrige Verschluß aber unberührt gelassen. Das mit der Plombe versehene Ende der Schnur wird im Schrankfach befestigt, so daß die Schnur bis zur Ausgabe der letzten Karte gespannt bleibt. Beim Herausnehmen einer Karte aus dem Verkaufsschrank wird der schmale Steg, der die beiden Löcher voneinander trennt, durchgerissen; es kann somit nur die unterste oder vorderste Karte weggenommen werden. 5. mit Federklammern (Württemberg, Baden, Cöln) s. Ztg. d. VDEV. 1912, S. 484. Die Klammer (etwa 5 mm breit) umschließt ein Kartenpäckchen auf 3 Seiten und hält lediglich durch die Federkraft die Karten so fest zusammen, daß diese auch beim Schwinden der Pappen infolge längerer Lagerung gleich stark zusammengepreßt bleiben. Wegen der dauernden Wiederverwendbarkeit der Klammern sowie der Abwicklung des Packgeschäfts und der Auflegung der Karten in den Verkaufsschränken in kürzester Zeit und in einfachster Weise ist genügende Wirtschaftlichkeit gewährleistet. Bei offener Kartenpackung in den Fällen 3., 4. und 5. wird einer Entwendung von Karten dadurch entgegengewirkt, daß auf einer Seite eines Kartenpäckchens entweder von Hand oder mit Maschine Kontrollinien aufgedruckt werden (Schraffierung). 6. mit der Hasper F. (E.-D. Elberfeld). Gleichzeitig mit der Schraffierung der Kartenpäckchen erfolgt die Bündelung, und die erste und letzte Karte eines Päckchens wird mit Kontrollzeichen versehen. Die Bündelung geschieht in der Weise, daß ein 22 mm breiter, am Ende gummierter Papierstreifen in der Maschine um die Karten gelegt und zusammengeklebt wird. Die Papierstreifen sind mit Leinenfäden durchzogen und an der Stelle, wo sie den Aufdruck der Karten bedecken, durchsichtig. Zur Bedienung der F. (Preis mit Elektromotor 5000 M.) sind 2 Arbeiter erforderlich, von denen einer die Fahrkarten anzureihen und die fertigen Päckchen wegzulegen hat, während der andere die Maschine bedient und die fertigen Päckchen zurückgibt. Literatur: Ztg. d. VDEV., 1912, S. 484, 676. v. Zluhan. Fahrkartendruckmaschinen (ticket printing machines; machines à imprimer, numeroter, compier les billets) dienen zum Bedrucken der Edmonsonschen Fahrkarten mit Nummer, Abgangs-, Bestimmungsort, Wagenklasse, Preis u. s. w. Im allgemeinen ist die Bauart dieser Maschinen gegeben durch das eigentümliche Format der Fahrkarten. Dieses Format und das feste Material ermöglichen das reihenweise Verschieben in der Maschine. Zur fortlaufenden Numerierung der Karten dient der Numeroteur mit Ziffernrädchen; die Feststellung der Anzahl der bedruckten Fahrkarten erfolgt an den neueren Maschinen mittels einer besonderen Zähl- und Kontrolleinrichtung, wodurch die früher verwendeten besonderen Fahrkartenzählmaschinen entbehrlich werden. Eine Einrichtung dieser Art, die an jeder gewöhnlichen Fahrkartendruckpresse angebracht werden kann, ist u. a. von Kleine in Elberfeld eingeführt worden (Organ 1907, S. 208). Die älteste Form der Fahrkartendruckpresse rührt von Edmonson selbst her. Die Bewegung erfolgte durch Drehung einer Kurbel, eingeleitet mittels eines doppelarmigen Hebels, der beim Niedergehen das Fortschieben der Fahrkarten und beim Hinaufgehen den Druck derselben veranlaßte. Behufs Verschiebung der Fahrkarten ist mit jenem Hebel ein aufrechtstehender, schwingender Arm verbunden, der die Fahrkarten der Reihe nach von der unteren Seite eines in einem Gehäuse eingeschlossenen Kanals entnimmt und sie dem Drucktische übergibt.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/485>, abgerufen am 23.11.2024.