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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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aus dem es gefördert wird. Maßgebend für die Ergiebigkeit ist die Größe des für den Wassereintritt nutzbaren Querschnitts. Sein Verhältnis zum Umfang ist bei eisernen B. infolge der Möglichkeit einer gedrängten Anordnung von Schlitzen am günstigsten, so daß ihr Durchmesser kleiner wird als bei der Verwendung anderer Baustoffe. Der freie Querschnitt am Boden und am Umfang wird außen durch Packungen von Kies geschützt, die das Zuschlemmen durch den Sand der wasserführenden Schicht verhindern. Bei den Filterbrunnen werden die Kiespackungen in den Zwischenräumen zwischen den doppelt ausgeführten Wandungen untergebracht.

b) Rohrbrunnen haben mit den Fortschritten der Bohrtechnik in wachsendem Maße


Abb. 101.
Verwendung gefunden u. zw. mit Rücksicht auf folgende Vorteile: Ihre Ausführung ist billig; sie ermöglichen die Aufschließung sehr tiefer Grundwasserströmungen, wobei das Wasser aus ganz bestimmten wasserführenden Schichten entnommen werden kann; sie sind trotz geringer Durchmesser sehr ergiebig, weil das Wasser in ununterbrochenem Strome aus den wasserführenden Schichten abgesaugt wird und hierbei die Absenkung und damit der Zufluß in stärkerem Maße herbeigeführt werden kann, als bei Sickerbrunnen; die Wasserentnahme kann mit Sicherheit vor Verunreinigung geschützt werden. Man bezeichnet die Rohrbrunnen bis zu einer Tiefe von 8 m als Flachbrunnen, darüber hinaus als Tiefbrunnen. In Ausnahmefällen steigt das Wasser, falls es sich in den Schichten unter Druck befindet, bis zu einer diesem Druck entsprechenden Höhe, unter Umständen über den Erdboden (artesische B.). Die einfachsten Rohrbrunnen bestehen aus einem Rohr, das eingerammt oder eingeschraubt wird und zu diesem Zweck an seinem Ende eine Stahlspitze oder -schraube trägt. Das Wasser tritt durch Löcher oder Schlitze in dieses Rohr und wird aus ihm abgesaugt (Norton- oder Abessinier-Brunnen).

In der Regel besteht ein Rohrbrunnen aus drei Teilen (Abb. 101):

1. Das eigentliche Bohr-, Brunnen-, Mantel oder Futterrohr (M) schützt den beim Absenken geschaffenen Hohlraum gegen die nachdringenden Erdmassen. Es wird bis zu einem lichten Durchmesser von etwa 500 mm aus nahtlos geschweißten Rohren, bei größeren Abmessungen aus vernieteten Blech- oder aus Gußrohren hergestellt. Die einzelnen Stücke werden derartig miteinander verbunden, daß ein glatter Umfang entsteht (Rohrgewinde, Muffen mit Schraubenverbindung). Selten wird ein besonderes, später wieder zu entfernendes Bohrrohr zum Einbringen des Futterrohres abgesenkt.

2. Im Innern wird der Saug- oder Filterkorb f - Sauger genannt - eingelassen, der die Versandung des B. verhindern soll. Er wird aus einem mit Löchern versehenen Rohr gebildet oder besser zur Vergrößerung des Durchgangsquerschnitts aus einem Netze von verzinktem Eisen- oder Kupferdraht, über das je nach der Beschaffenheit der wasserführenden Schicht mehr oder weniger feinmaschiges Gewebe aus gleichem Stoff gelegt wird. Der Saugkorb ist häufig 12 m lang. Das untere Ende des Futterrohres dient, falls es mit Öffnungen versehen ist, als Grobfilter (Abb. 101 c). Zu gleichem Zweck kann ein besonderer Filterkorb oder eine Kiesschüttung zwischen Sauger und Futterrohr eingebracht werden, wonach jedoch das letztere bis zur Oberkante des Saugers wieder herausgezogen werden muß, um einen ungehinderten Wasserzutritt zu ermöglichen (Abb. 101 a und b). Saug- und Filterkörbe werden besonders bei feinkörnigem Sand zum Herausnehmen eingerichtet, damit durch Reinigung der freie Querschnitt und die Ergiebigkeit wiederhergestellt werden kann. Vorher wird häufig das Futterrohr, bis der B. wieder in Betrieb genommen wird, um die Länge des Saugers nach unten verschoben.

3. Das Wasser wird durch das Saugrohr s entnommen, das mit dem Sauger fest verbunden sein kann (Abb. 101 a), aber zuweilen auch in einem Abstand von ihm endet (Abb. 101 b) und zum Schutze des B. häufig gegen das Mantelrohr durch Gummiringe, Kupfermanschetten u. s. w. abgedichtet wird. Sein Ende muß in genügender Tiefe unter dem abgesenkten Wasserspiegel liegen, damit Eindringen von

aus dem es gefördert wird. Maßgebend für die Ergiebigkeit ist die Größe des für den Wassereintritt nutzbaren Querschnitts. Sein Verhältnis zum Umfang ist bei eisernen B. infolge der Möglichkeit einer gedrängten Anordnung von Schlitzen am günstigsten, so daß ihr Durchmesser kleiner wird als bei der Verwendung anderer Baustoffe. Der freie Querschnitt am Boden und am Umfang wird außen durch Packungen von Kies geschützt, die das Zuschlemmen durch den Sand der wasserführenden Schicht verhindern. Bei den Filterbrunnen werden die Kiespackungen in den Zwischenräumen zwischen den doppelt ausgeführten Wandungen untergebracht.

b) Rohrbrunnen haben mit den Fortschritten der Bohrtechnik in wachsendem Maße


Abb. 101.
Verwendung gefunden u. zw. mit Rücksicht auf folgende Vorteile: Ihre Ausführung ist billig; sie ermöglichen die Aufschließung sehr tiefer Grundwasserströmungen, wobei das Wasser aus ganz bestimmten wasserführenden Schichten entnommen werden kann; sie sind trotz geringer Durchmesser sehr ergiebig, weil das Wasser in ununterbrochenem Strome aus den wasserführenden Schichten abgesaugt wird und hierbei die Absenkung und damit der Zufluß in stärkerem Maße herbeigeführt werden kann, als bei Sickerbrunnen; die Wasserentnahme kann mit Sicherheit vor Verunreinigung geschützt werden. Man bezeichnet die Rohrbrunnen bis zu einer Tiefe von 8 m als Flachbrunnen, darüber hinaus als Tiefbrunnen. In Ausnahmefällen steigt das Wasser, falls es sich in den Schichten unter Druck befindet, bis zu einer diesem Druck entsprechenden Höhe, unter Umständen über den Erdboden (artesische B.). Die einfachsten Rohrbrunnen bestehen aus einem Rohr, das eingerammt oder eingeschraubt wird und zu diesem Zweck an seinem Ende eine Stahlspitze oder -schraube trägt. Das Wasser tritt durch Löcher oder Schlitze in dieses Rohr und wird aus ihm abgesaugt (Norton- oder Abessinier-Brunnen).

In der Regel besteht ein Rohrbrunnen aus drei Teilen (Abb. 101):

1. Das eigentliche Bohr-, Brunnen-, Mantel oder Futterrohr (M) schützt den beim Absenken geschaffenen Hohlraum gegen die nachdringenden Erdmassen. Es wird bis zu einem lichten Durchmesser von etwa 500 mm aus nahtlos geschweißten Rohren, bei größeren Abmessungen aus vernieteten Blech- oder aus Gußrohren hergestellt. Die einzelnen Stücke werden derartig miteinander verbunden, daß ein glatter Umfang entsteht (Rohrgewinde, Muffen mit Schraubenverbindung). Selten wird ein besonderes, später wieder zu entfernendes Bohrrohr zum Einbringen des Futterrohres abgesenkt.

2. Im Innern wird der Saug- oder Filterkorb f – Sauger genannt – eingelassen, der die Versandung des B. verhindern soll. Er wird aus einem mit Löchern versehenen Rohr gebildet oder besser zur Vergrößerung des Durchgangsquerschnitts aus einem Netze von verzinktem Eisen- oder Kupferdraht, über das je nach der Beschaffenheit der wasserführenden Schicht mehr oder weniger feinmaschiges Gewebe aus gleichem Stoff gelegt wird. Der Saugkorb ist häufig 12 m lang. Das untere Ende des Futterrohres dient, falls es mit Öffnungen versehen ist, als Grobfilter (Abb. 101 c). Zu gleichem Zweck kann ein besonderer Filterkorb oder eine Kiesschüttung zwischen Sauger und Futterrohr eingebracht werden, wonach jedoch das letztere bis zur Oberkante des Saugers wieder herausgezogen werden muß, um einen ungehinderten Wasserzutritt zu ermöglichen (Abb. 101 a und b). Saug- und Filterkörbe werden besonders bei feinkörnigem Sand zum Herausnehmen eingerichtet, damit durch Reinigung der freie Querschnitt und die Ergiebigkeit wiederhergestellt werden kann. Vorher wird häufig das Futterrohr, bis der B. wieder in Betrieb genommen wird, um die Länge des Saugers nach unten verschoben.

3. Das Wasser wird durch das Saugrohr s entnommen, das mit dem Sauger fest verbunden sein kann (Abb. 101 a), aber zuweilen auch in einem Abstand von ihm endet (Abb. 101 b) und zum Schutze des B. häufig gegen das Mantelrohr durch Gummiringe, Kupfermanschetten u. s. w. abgedichtet wird. Sein Ende muß in genügender Tiefe unter dem abgesenkten Wasserspiegel liegen, damit Eindringen von

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[113/0125] aus dem es gefördert wird. Maßgebend für die Ergiebigkeit ist die Größe des für den Wassereintritt nutzbaren Querschnitts. Sein Verhältnis zum Umfang ist bei eisernen B. infolge der Möglichkeit einer gedrängten Anordnung von Schlitzen am günstigsten, so daß ihr Durchmesser kleiner wird als bei der Verwendung anderer Baustoffe. Der freie Querschnitt am Boden und am Umfang wird außen durch Packungen von Kies geschützt, die das Zuschlemmen durch den Sand der wasserführenden Schicht verhindern. Bei den Filterbrunnen werden die Kiespackungen in den Zwischenräumen zwischen den doppelt ausgeführten Wandungen untergebracht. b) Rohrbrunnen haben mit den Fortschritten der Bohrtechnik in wachsendem Maße [Abbildung Abb. 101. ] Verwendung gefunden u. zw. mit Rücksicht auf folgende Vorteile: Ihre Ausführung ist billig; sie ermöglichen die Aufschließung sehr tiefer Grundwasserströmungen, wobei das Wasser aus ganz bestimmten wasserführenden Schichten entnommen werden kann; sie sind trotz geringer Durchmesser sehr ergiebig, weil das Wasser in ununterbrochenem Strome aus den wasserführenden Schichten abgesaugt wird und hierbei die Absenkung und damit der Zufluß in stärkerem Maße herbeigeführt werden kann, als bei Sickerbrunnen; die Wasserentnahme kann mit Sicherheit vor Verunreinigung geschützt werden. Man bezeichnet die Rohrbrunnen bis zu einer Tiefe von 8 m als Flachbrunnen, darüber hinaus als Tiefbrunnen. In Ausnahmefällen steigt das Wasser, falls es sich in den Schichten unter Druck befindet, bis zu einer diesem Druck entsprechenden Höhe, unter Umständen über den Erdboden (artesische B.). Die einfachsten Rohrbrunnen bestehen aus einem Rohr, das eingerammt oder eingeschraubt wird und zu diesem Zweck an seinem Ende eine Stahlspitze oder -schraube trägt. Das Wasser tritt durch Löcher oder Schlitze in dieses Rohr und wird aus ihm abgesaugt (Norton- oder Abessinier-Brunnen). In der Regel besteht ein Rohrbrunnen aus drei Teilen (Abb. 101): 1. Das eigentliche Bohr-, Brunnen-, Mantel oder Futterrohr (M) schützt den beim Absenken geschaffenen Hohlraum gegen die nachdringenden Erdmassen. Es wird bis zu einem lichten Durchmesser von etwa 500 mm aus nahtlos geschweißten Rohren, bei größeren Abmessungen aus vernieteten Blech- oder aus Gußrohren hergestellt. Die einzelnen Stücke werden derartig miteinander verbunden, daß ein glatter Umfang entsteht (Rohrgewinde, Muffen mit Schraubenverbindung). Selten wird ein besonderes, später wieder zu entfernendes Bohrrohr zum Einbringen des Futterrohres abgesenkt. 2. Im Innern wird der Saug- oder Filterkorb f – Sauger genannt – eingelassen, der die Versandung des B. verhindern soll. Er wird aus einem mit Löchern versehenen Rohr gebildet oder besser zur Vergrößerung des Durchgangsquerschnitts aus einem Netze von verzinktem Eisen- oder Kupferdraht, über das je nach der Beschaffenheit der wasserführenden Schicht mehr oder weniger feinmaschiges Gewebe aus gleichem Stoff gelegt wird. Der Saugkorb ist häufig 12 m lang. Das untere Ende des Futterrohres dient, falls es mit Öffnungen versehen ist, als Grobfilter (Abb. 101 c). Zu gleichem Zweck kann ein besonderer Filterkorb oder eine Kiesschüttung zwischen Sauger und Futterrohr eingebracht werden, wonach jedoch das letztere bis zur Oberkante des Saugers wieder herausgezogen werden muß, um einen ungehinderten Wasserzutritt zu ermöglichen (Abb. 101 a und b). Saug- und Filterkörbe werden besonders bei feinkörnigem Sand zum Herausnehmen eingerichtet, damit durch Reinigung der freie Querschnitt und die Ergiebigkeit wiederhergestellt werden kann. Vorher wird häufig das Futterrohr, bis der B. wieder in Betrieb genommen wird, um die Länge des Saugers nach unten verschoben. 3. Das Wasser wird durch das Saugrohr s entnommen, das mit dem Sauger fest verbunden sein kann (Abb. 101 a), aber zuweilen auch in einem Abstand von ihm endet (Abb. 101 b) und zum Schutze des B. häufig gegen das Mantelrohr durch Gummiringe, Kupfermanschetten u. s. w. abgedichtet wird. Sein Ende muß in genügender Tiefe unter dem abgesenkten Wasserspiegel liegen, damit Eindringen von

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/125>, abgerufen am 27.11.2024.