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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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Die Lichtstärken verstehen sich bei Lampen ohne Glasglocke, bei den Dauerbrandlampen ohne Außenglocken. Die Verluste durch Klarglasglocken betragen etwa 10%, durch Opal-Überfangglasglocken etwa 25%.

Die Konstruktionen der Bogenlampen sind ungemein verschieden. Jede größere Elektrizitätsfirma hat ihre besonderen Typen.

Die gewöhnliche Bogenlampe wird auch als Doppellampe hergestellt, sie erhält dann 2 Lampenmechanismen (Nebenschluß- oder Differentiallampen) in einem Gehäuse; die Lichtbogen sind nebeneinander angeordnet. Man kann die beiden Lampen hintereinander oder parallel schalten; im ersteren Falle müssen beide Lampen zugleich brennen, im zweiten Falle läßt sich die Anordnung so treffen, daß zuerst eine Lampe brennt und nach dem Abbrennen der Kohlenstäbe die zweite Lampe selbsttätig eingeschaltet wird.

Für indirekte Beleuchtung werden bei Gleichstromlampen die Kohlen meist umgedreht, d. h. es kommt die positive Kohle nach unten, so daß das Hauptlicht nach oben geworfen wird. Der Lichtbogen wird nach unten entweder durch Mattglas abgeblendet oder durch eine Blechverkleidung vollkommen verdeckt.

Zu b. Bei diesen Bogenlampen (Effekt- oder Flammenbogenlampen) werden Kohlen verwendet, denen als Anodenmaterial Metallsalze beigemengt sind. Der Lichtbogen dieser Lampen ist gefärbt und trägt neben der glühenden Anodenspitze zur Lichtausbeute wesentlich bei. Bei entsprechender Wahl der Metallsalze kann die Lichtausbeute auf das Doppelte gesteigert werden. Die Effekt- oder Flammenkohlen sind erheblich teurer als Reinkohlen. Bei dem Brennen der Lampen bilden sich ätzende Gase, weshalb die Lampen im allgemeinen nur für Außenbeleuchtung, für Innenbeleuchtung jedoch nur ausnahmsweise bei hohen, sehr gut ventilierten Räumen verwendet werden. Damit der Lampenmechanismus durch die Gase nicht angegriffen wird, ist dieser gegen den Brennraum vollkommen abgeschlossen. Im übrigen sind die Effektbogenlampen mit übereinander stehenden Kohlen hinsichtlich ihrer Einrichtung jener der gewöhnlichen Bogenlampen ziemlich ähnlich.

Bei den Intensiv-Flammenbogenlampen sind die Kohlenstifte unter einem spitzen Winkel mit nach unten gerichteten Brennenden angeordnet (s. Abb. 30).

Der Lichtbogen wird durch das magnetische Feld, das durch die Stromschleife Kohle-Lichtbogen-Kohle gebildet wird, nach unten geblasen und flammenartig ausgebreitet.

Dieses magnetische Feld kann durch einen Blasmagnet, dessen Wicklungen vom Lampenstrom durchflossen werden, nach Bedarf unterstützt oder geschwächt werden. Der Reguliermechanismus ist im Prinzip der gleiche wie


Abb. 30.
bei den vorher angeführten Lampen; abweichend hiervon ist die Konstruktion der Aufhängung der Kohlenhalter, die so beschaffen sein muß, daß sie ein gleichzeitiges und gleichmäßiges Abwärtsbewegen der Kohlen bewirkt sowie die Vorrichtung zur Trennung der Kohlenspitzen. Auch für diese Lampengattung bestehen zahlreiche Bauarten. Um den Reguliermechanismus zu schonen, bringen einzelne Firmen ventilierte Aschenteller oder beschlagfreie Innenglocken an, wodurch die Glocke vom Beschlage frei gehalten wird. Die Innenglocke wird aus dioptrischem Glas hergestellt, um eine Ablenkung der Lichtstrahlen nach der Horizontalen hin zu erzielen. Im Interesse eines ruhigen Lichtes müssen die Kohlenstifte etwas schwächer gewählt werden als bei den Flammenbogenlampen, dementsprechend sind sie für gleiche Brenndauer länger zu halten.

Die Beck-Bogenlampen sind Intensiv-Flammenbogenlampen ohne Regelwerk. Sie werden für Gleich- und Wechselstrom gebaut. Die Lampen besitzen einen Mechanismus zur Zündung; der Kohlennachschub erfolgt durch das allmähliche Abbrennen der an einer Elektrode angebrachten Abbrennkante.

Die Anordnung der Kohlenstifte in geneigter Stellung nebeneinander wird bei den Intensiv-Reinkohlenlampen, Kugellampen, Bivoltalampen, Carbonelampen u. s. w. auch für Reinkohlen angewendet. Ihr Licht gestattet eine außerordentlich gute Unterscheidung der Farben. Die Lichtausbeute ist ungefähr die gleiche wie bei den gewöhnlichen Bogenlampen.

Für Gleichstrom werden diese Lampen mit 85-90 oder 70 Volt Lichtbogenspannung, bei Wechselstrom mit 75 oder 50 Volt einreguliert. Die Stromstärke ist 8-12 Ampere.

Zu c. Bei diesen Lampen wird das zu verdampfende Material als Kathode verwendet; das Kathodenmaterial liefert die gesamte Lichtwirkung.

Die Lichtstärken verstehen sich bei Lampen ohne Glasglocke, bei den Dauerbrandlampen ohne Außenglocken. Die Verluste durch Klarglasglocken betragen etwa 10%, durch Opal-Überfangglasglocken etwa 25%.

Die Konstruktionen der Bogenlampen sind ungemein verschieden. Jede größere Elektrizitätsfirma hat ihre besonderen Typen.

Die gewöhnliche Bogenlampe wird auch als Doppellampe hergestellt, sie erhält dann 2 Lampenmechanismen (Nebenschluß- oder Differentiallampen) in einem Gehäuse; die Lichtbogen sind nebeneinander angeordnet. Man kann die beiden Lampen hintereinander oder parallel schalten; im ersteren Falle müssen beide Lampen zugleich brennen, im zweiten Falle läßt sich die Anordnung so treffen, daß zuerst eine Lampe brennt und nach dem Abbrennen der Kohlenstäbe die zweite Lampe selbsttätig eingeschaltet wird.

Für indirekte Beleuchtung werden bei Gleichstromlampen die Kohlen meist umgedreht, d. h. es kommt die positive Kohle nach unten, so daß das Hauptlicht nach oben geworfen wird. Der Lichtbogen wird nach unten entweder durch Mattglas abgeblendet oder durch eine Blechverkleidung vollkommen verdeckt.

Zu b. Bei diesen Bogenlampen (Effekt- oder Flammenbogenlampen) werden Kohlen verwendet, denen als Anodenmaterial Metallsalze beigemengt sind. Der Lichtbogen dieser Lampen ist gefärbt und trägt neben der glühenden Anodenspitze zur Lichtausbeute wesentlich bei. Bei entsprechender Wahl der Metallsalze kann die Lichtausbeute auf das Doppelte gesteigert werden. Die Effekt- oder Flammenkohlen sind erheblich teurer als Reinkohlen. Bei dem Brennen der Lampen bilden sich ätzende Gase, weshalb die Lampen im allgemeinen nur für Außenbeleuchtung, für Innenbeleuchtung jedoch nur ausnahmsweise bei hohen, sehr gut ventilierten Räumen verwendet werden. Damit der Lampenmechanismus durch die Gase nicht angegriffen wird, ist dieser gegen den Brennraum vollkommen abgeschlossen. Im übrigen sind die Effektbogenlampen mit übereinander stehenden Kohlen hinsichtlich ihrer Einrichtung jener der gewöhnlichen Bogenlampen ziemlich ähnlich.

Bei den Intensiv-Flammenbogenlampen sind die Kohlenstifte unter einem spitzen Winkel mit nach unten gerichteten Brennenden angeordnet (s. Abb. 30).

Der Lichtbogen wird durch das magnetische Feld, das durch die Stromschleife Kohle-Lichtbogen-Kohle gebildet wird, nach unten geblasen und flammenartig ausgebreitet.

Dieses magnetische Feld kann durch einen Blasmagnet, dessen Wicklungen vom Lampenstrom durchflossen werden, nach Bedarf unterstützt oder geschwächt werden. Der Reguliermechanismus ist im Prinzip der gleiche wie


Abb. 30.
bei den vorher angeführten Lampen; abweichend hiervon ist die Konstruktion der Aufhängung der Kohlenhalter, die so beschaffen sein muß, daß sie ein gleichzeitiges und gleichmäßiges Abwärtsbewegen der Kohlen bewirkt sowie die Vorrichtung zur Trennung der Kohlenspitzen. Auch für diese Lampengattung bestehen zahlreiche Bauarten. Um den Reguliermechanismus zu schonen, bringen einzelne Firmen ventilierte Aschenteller oder beschlagfreie Innenglocken an, wodurch die Glocke vom Beschlage frei gehalten wird. Die Innenglocke wird aus dioptrischem Glas hergestellt, um eine Ablenkung der Lichtstrahlen nach der Horizontalen hin zu erzielen. Im Interesse eines ruhigen Lichtes müssen die Kohlenstifte etwas schwächer gewählt werden als bei den Flammenbogenlampen, dementsprechend sind sie für gleiche Brenndauer länger zu halten.

Die Beck-Bogenlampen sind Intensiv-Flammenbogenlampen ohne Regelwerk. Sie werden für Gleich- und Wechselstrom gebaut. Die Lampen besitzen einen Mechanismus zur Zündung; der Kohlennachschub erfolgt durch das allmähliche Abbrennen der an einer Elektrode angebrachten Abbrennkante.

Die Anordnung der Kohlenstifte in geneigter Stellung nebeneinander wird bei den Intensiv-Reinkohlenlampen, Kugellampen, Bivoltalampen, Carbonelampen u. s. w. auch für Reinkohlen angewendet. Ihr Licht gestattet eine außerordentlich gute Unterscheidung der Farben. Die Lichtausbeute ist ungefähr die gleiche wie bei den gewöhnlichen Bogenlampen.

Für Gleichstrom werden diese Lampen mit 85–90 oder 70 Volt Lichtbogenspannung, bei Wechselstrom mit 75 oder 50 Volt einreguliert. Die Stromstärke ist 8–12 Ampere.

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[151/0160] Die Lichtstärken verstehen sich bei Lampen ohne Glasglocke, bei den Dauerbrandlampen ohne Außenglocken. Die Verluste durch Klarglasglocken betragen etwa 10%, durch Opal-Überfangglasglocken etwa 25%. Die Konstruktionen der Bogenlampen sind ungemein verschieden. Jede größere Elektrizitätsfirma hat ihre besonderen Typen. Die gewöhnliche Bogenlampe wird auch als Doppellampe hergestellt, sie erhält dann 2 Lampenmechanismen (Nebenschluß- oder Differentiallampen) in einem Gehäuse; die Lichtbogen sind nebeneinander angeordnet. Man kann die beiden Lampen hintereinander oder parallel schalten; im ersteren Falle müssen beide Lampen zugleich brennen, im zweiten Falle läßt sich die Anordnung so treffen, daß zuerst eine Lampe brennt und nach dem Abbrennen der Kohlenstäbe die zweite Lampe selbsttätig eingeschaltet wird. Für indirekte Beleuchtung werden bei Gleichstromlampen die Kohlen meist umgedreht, d. h. es kommt die positive Kohle nach unten, so daß das Hauptlicht nach oben geworfen wird. Der Lichtbogen wird nach unten entweder durch Mattglas abgeblendet oder durch eine Blechverkleidung vollkommen verdeckt. Zu b. Bei diesen Bogenlampen (Effekt- oder Flammenbogenlampen) werden Kohlen verwendet, denen als Anodenmaterial Metallsalze beigemengt sind. Der Lichtbogen dieser Lampen ist gefärbt und trägt neben der glühenden Anodenspitze zur Lichtausbeute wesentlich bei. Bei entsprechender Wahl der Metallsalze kann die Lichtausbeute auf das Doppelte gesteigert werden. Die Effekt- oder Flammenkohlen sind erheblich teurer als Reinkohlen. Bei dem Brennen der Lampen bilden sich ätzende Gase, weshalb die Lampen im allgemeinen nur für Außenbeleuchtung, für Innenbeleuchtung jedoch nur ausnahmsweise bei hohen, sehr gut ventilierten Räumen verwendet werden. Damit der Lampenmechanismus durch die Gase nicht angegriffen wird, ist dieser gegen den Brennraum vollkommen abgeschlossen. Im übrigen sind die Effektbogenlampen mit übereinander stehenden Kohlen hinsichtlich ihrer Einrichtung jener der gewöhnlichen Bogenlampen ziemlich ähnlich. Bei den Intensiv-Flammenbogenlampen sind die Kohlenstifte unter einem spitzen Winkel mit nach unten gerichteten Brennenden angeordnet (s. Abb. 30). Der Lichtbogen wird durch das magnetische Feld, das durch die Stromschleife Kohle-Lichtbogen-Kohle gebildet wird, nach unten geblasen und flammenartig ausgebreitet. Dieses magnetische Feld kann durch einen Blasmagnet, dessen Wicklungen vom Lampenstrom durchflossen werden, nach Bedarf unterstützt oder geschwächt werden. Der Reguliermechanismus ist im Prinzip der gleiche wie [Abbildung Abb. 30. ] bei den vorher angeführten Lampen; abweichend hiervon ist die Konstruktion der Aufhängung der Kohlenhalter, die so beschaffen sein muß, daß sie ein gleichzeitiges und gleichmäßiges Abwärtsbewegen der Kohlen bewirkt sowie die Vorrichtung zur Trennung der Kohlenspitzen. Auch für diese Lampengattung bestehen zahlreiche Bauarten. Um den Reguliermechanismus zu schonen, bringen einzelne Firmen ventilierte Aschenteller oder beschlagfreie Innenglocken an, wodurch die Glocke vom Beschlage frei gehalten wird. Die Innenglocke wird aus dioptrischem Glas hergestellt, um eine Ablenkung der Lichtstrahlen nach der Horizontalen hin zu erzielen. Im Interesse eines ruhigen Lichtes müssen die Kohlenstifte etwas schwächer gewählt werden als bei den Flammenbogenlampen, dementsprechend sind sie für gleiche Brenndauer länger zu halten. Die Beck-Bogenlampen sind Intensiv-Flammenbogenlampen ohne Regelwerk. Sie werden für Gleich- und Wechselstrom gebaut. Die Lampen besitzen einen Mechanismus zur Zündung; der Kohlennachschub erfolgt durch das allmähliche Abbrennen der an einer Elektrode angebrachten Abbrennkante. Die Anordnung der Kohlenstifte in geneigter Stellung nebeneinander wird bei den Intensiv-Reinkohlenlampen, Kugellampen, Bivoltalampen, Carbonelampen u. s. w. auch für Reinkohlen angewendet. Ihr Licht gestattet eine außerordentlich gute Unterscheidung der Farben. Die Lichtausbeute ist ungefähr die gleiche wie bei den gewöhnlichen Bogenlampen. Für Gleichstrom werden diese Lampen mit 85–90 oder 70 Volt Lichtbogenspannung, bei Wechselstrom mit 75 oder 50 Volt einreguliert. Die Stromstärke ist 8–12 Ampere. Zu c. Bei diesen Lampen wird das zu verdampfende Material als Kathode verwendet; das Kathodenmaterial liefert die gesamte Lichtwirkung.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/160>, abgerufen am 23.11.2024.