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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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Nähern der Kohlen bei Stromunterbrechung eine Feder, im zweiten Falle ein im Nebenschluß zum Lichtbogen liegender Elektromagnet.

Der Nachschub der Kohlen erfolgt bei den meisten Lampenkonstruktionen auf elektromagnetischem Wege. Je nach der Schaltung der Regelungsspulen unterscheidet man Hauptstrom-, Nebenschluß- und Differentiallampen. Die Hauptstromlampe regelt auf Strom; sie kann nur einzeln oder in Parallelschaltung gebrannt werden, wird daher nur selten angewendet. Die Nebenschlußlampe reguliert auf Spannung, die Differentiallampe auf unveränderlichen Wert des Lichtbogenwiderstandes.

Die Nebenschlußbogenlampe ist in Abb. 28 schematisch dargestellt. Die Wickelung des Regelungsmagnets ist parallel zum Lichtbogen geschaltet.

Regulierungsvorgang:

Um die Achse A schwingt ein Laufwerkrahmen L, der ein zwischen Kohlenvorschub und Arretierung geschaltetes Räderwerk r1, r2 u. s. w. trägt.

M ist ein am Laufwerkrahmen aufgehängter Eisenstab, der von dem im Nebenschluß zum Lichtbogen liegenden Solenoid S beeinflußt wird.

F ist eine am entgegengesetzten Ende des Laufwerkes angreifende Zugfeder.

r3 ist das Arretierrad, das bei ausgeschalteter Lampe mit einem seiner Zähne gegen einen auf der Grundplatte g befestigten Anschlag B aufruht (arretiert).

D1 ist der Kohlenträger der oberen Kohle, dessen Gewicht ausreicht, um bei gelöster Arretierung das Räderwerk in Bewegung zu setzen und durch die Kette den unteren Kohlenträger D2 mit der unteren Kohle zu heben.

H ist eine Luftdämpfung zur Abschwächung der momentanen Zugwirkung des Solenoids bei starken
Abb. 28.
Stromstößen. N1 und N2 sind Stromzuführungsklemmen, K1 und K2 sind die Kohlenstäbe.

Die Kohlenspitzen dürfen sich bei ausgeschalteter Lampe nicht berühren, sondern müssen einen Abstand von 5-10 mm haben.

R ist ein in den Lampenstromkreis eingeschalteter Beruhigungswiderstand.

Durch das Zusammenwirken der Feder F, des Solenoides S und der Dämpfung H wird die Bildung des Lichtbogens bewirkt.

Die Schaltung der Differentialbogenlampe ist eine Kombination von Hauptstrom- und Nebenschlußlampe. Der mechanische Teil steht unter der Differenzwirkung zweier Magnete, von denen der mit dem Lichtbogen in Serie geschaltete Hauptstrommagnet den mechanischen Teil im lichtbogenbildenden Sinne beeinflußt, während Abb. 29.

der parallel zum Lichtbogen geschaltete Nebenschlußmagnet auf den mechanischen Teil im Sinne der Verkürzung des Lichtbogens wirkt.

Abb. 29 zeigt schematisch eine Differentialbogenlampe mit Laufwerkrahmen L, der um die Achsel A schwingt (wie bei der Nebenschlußbogenlampe) und mit Zahnradübersetzung zwischen Arretierrad und Kohlenvorschubvorrichtung.

Auch die übrige Anordnung ist die gleiche wie bei der Nebenschlußbogenlampe, nur daß noch das Hauptstromsolenoid S1 nebst dem mit dem Laufwerkrahmen gekuppelten Eisenstab M1 hinzutritt.

Bei stromdurchflossener Lampe sucht dieses Solenoid den Eisenkern M1 nach aufwärts zu ziehen. Die hierbei auf den schwingenden Rahmen L ausgeübte Wirkung ist daher in ihrer Richtung derjenigen entgegengesetzt, die von dem im Nebenschluß zum Lichtbogen geschalteten Solenoid S2 auf den Eisenkern M2, bzw. auf den Laufwerkrahmen ausgeübt wird.

Die Feder F kann ganz fortfallen oder doch erheblich schwächer sein als bei der Nebenschlußbogenlampe. Sie dient, falls sie angewendet wird, nur dazu, die Lampenstromstärke bei der Einjustierung ohneweiters in kleinen Grenzen ändern zu können, ohne daß man genötigt ist, die Wickelung des Hauptstromsolenoides zu ändern.

Durch das Zusammenspiel der Solenoide, der Feder und der Dämpfung wird der Lichtbogen gebildet.

Nebenschluß- und Differentialbogenlampen können sowohl für Reihen- als auch Parallelschaltung verwendet werden. In der Regulierung ist die Differentiallampe der Nebenschlußlampe weit überlegen. Die Lampen erhalten, wie schon erwähnt, Vorschaltwiderstände (Beruhigungswiderstände). Bei Wechselstromlampen kann man statt der Vorschaltwiderstände auch Drosselspulen verwenden. Bei den gebräuchlichen Netzspannungen der Elektrizitätswerke werden zwei oder mehr Lampen hintereinander geschaltet. Wechselstrombogenlampen können mittels Reduktionstransformatoren auch einzeln angeschlossen werden. Zum Einschalten werden meist Anlaßwiderstände verwendet.

Nähern der Kohlen bei Stromunterbrechung eine Feder, im zweiten Falle ein im Nebenschluß zum Lichtbogen liegender Elektromagnet.

Der Nachschub der Kohlen erfolgt bei den meisten Lampenkonstruktionen auf elektromagnetischem Wege. Je nach der Schaltung der Regelungsspulen unterscheidet man Hauptstrom-, Nebenschluß- und Differentiallampen. Die Hauptstromlampe regelt auf Strom; sie kann nur einzeln oder in Parallelschaltung gebrannt werden, wird daher nur selten angewendet. Die Nebenschlußlampe reguliert auf Spannung, die Differentiallampe auf unveränderlichen Wert des Lichtbogenwiderstandes.

Die Nebenschlußbogenlampe ist in Abb. 28 schematisch dargestellt. Die Wickelung des Regelungsmagnets ist parallel zum Lichtbogen geschaltet.

Regulierungsvorgang:

Um die Achse A schwingt ein Laufwerkrahmen L, der ein zwischen Kohlenvorschub und Arretierung geschaltetes Räderwerk r1, r2 u. s. w. trägt.

M ist ein am Laufwerkrahmen aufgehängter Eisenstab, der von dem im Nebenschluß zum Lichtbogen liegenden Solenoid S beeinflußt wird.

F ist eine am entgegengesetzten Ende des Laufwerkes angreifende Zugfeder.

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D1 ist der Kohlenträger der oberen Kohle, dessen Gewicht ausreicht, um bei gelöster Arretierung das Räderwerk in Bewegung zu setzen und durch die Kette den unteren Kohlenträger D2 mit der unteren Kohle zu heben.

H ist eine Luftdämpfung zur Abschwächung der momentanen Zugwirkung des Solenoids bei starken
Abb. 28.
Stromstößen. N1 und N2 sind Stromzuführungsklemmen, K1 und K2 sind die Kohlenstäbe.

Die Kohlenspitzen dürfen sich bei ausgeschalteter Lampe nicht berühren, sondern müssen einen Abstand von 5–10 mm haben.

R ist ein in den Lampenstromkreis eingeschalteter Beruhigungswiderstand.

Durch das Zusammenwirken der Feder F, des Solenoides S und der Dämpfung H wird die Bildung des Lichtbogens bewirkt.

Die Schaltung der Differentialbogenlampe ist eine Kombination von Hauptstrom- und Nebenschlußlampe. Der mechanische Teil steht unter der Differenzwirkung zweier Magnete, von denen der mit dem Lichtbogen in Serie geschaltete Hauptstrommagnet den mechanischen Teil im lichtbogenbildenden Sinne beeinflußt, während Abb. 29.

der parallel zum Lichtbogen geschaltete Nebenschlußmagnet auf den mechanischen Teil im Sinne der Verkürzung des Lichtbogens wirkt.

Abb. 29 zeigt schematisch eine Differentialbogenlampe mit Laufwerkrahmen L, der um die Achsel A schwingt (wie bei der Nebenschlußbogenlampe) und mit Zahnradübersetzung zwischen Arretierrad und Kohlenvorschubvorrichtung.

Auch die übrige Anordnung ist die gleiche wie bei der Nebenschlußbogenlampe, nur daß noch das Hauptstromsolenoid S1 nebst dem mit dem Laufwerkrahmen gekuppelten Eisenstab M1 hinzutritt.

Bei stromdurchflossener Lampe sucht dieses Solenoid den Eisenkern M1 nach aufwärts zu ziehen. Die hierbei auf den schwingenden Rahmen L ausgeübte Wirkung ist daher in ihrer Richtung derjenigen entgegengesetzt, die von dem im Nebenschluß zum Lichtbogen geschalteten Solenoid S2 auf den Eisenkern M2, bzw. auf den Laufwerkrahmen ausgeübt wird.

Die Feder F kann ganz fortfallen oder doch erheblich schwächer sein als bei der Nebenschlußbogenlampe. Sie dient, falls sie angewendet wird, nur dazu, die Lampenstromstärke bei der Einjustierung ohneweiters in kleinen Grenzen ändern zu können, ohne daß man genötigt ist, die Wickelung des Hauptstromsolenoides zu ändern.

Durch das Zusammenspiel der Solenoide, der Feder und der Dämpfung wird der Lichtbogen gebildet.

Nebenschluß- und Differentialbogenlampen können sowohl für Reihen- als auch Parallelschaltung verwendet werden. In der Regulierung ist die Differentiallampe der Nebenschlußlampe weit überlegen. Die Lampen erhalten, wie schon erwähnt, Vorschaltwiderstände (Beruhigungswiderstände). Bei Wechselstromlampen kann man statt der Vorschaltwiderstände auch Drosselspulen verwenden. Bei den gebräuchlichen Netzspannungen der Elektrizitätswerke werden zwei oder mehr Lampen hintereinander geschaltet. Wechselstrombogenlampen können mittels Reduktionstransformatoren auch einzeln angeschlossen werden. Zum Einschalten werden meist Anlaßwiderstände verwendet.

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[150/0159] Nähern der Kohlen bei Stromunterbrechung eine Feder, im zweiten Falle ein im Nebenschluß zum Lichtbogen liegender Elektromagnet. Der Nachschub der Kohlen erfolgt bei den meisten Lampenkonstruktionen auf elektromagnetischem Wege. Je nach der Schaltung der Regelungsspulen unterscheidet man Hauptstrom-, Nebenschluß- und Differentiallampen. Die Hauptstromlampe regelt auf Strom; sie kann nur einzeln oder in Parallelschaltung gebrannt werden, wird daher nur selten angewendet. Die Nebenschlußlampe reguliert auf Spannung, die Differentiallampe auf unveränderlichen Wert des Lichtbogenwiderstandes. Die Nebenschlußbogenlampe ist in Abb. 28 schematisch dargestellt. Die Wickelung des Regelungsmagnets ist parallel zum Lichtbogen geschaltet. Regulierungsvorgang: Um die Achse A schwingt ein Laufwerkrahmen L, der ein zwischen Kohlenvorschub und Arretierung geschaltetes Räderwerk r1, r2 u. s. w. trägt. M ist ein am Laufwerkrahmen aufgehängter Eisenstab, der von dem im Nebenschluß zum Lichtbogen liegenden Solenoid S beeinflußt wird. F ist eine am entgegengesetzten Ende des Laufwerkes angreifende Zugfeder. r3 ist das Arretierrad, das bei ausgeschalteter Lampe mit einem seiner Zähne gegen einen auf der Grundplatte g befestigten Anschlag B aufruht (arretiert). D1 ist der Kohlenträger der oberen Kohle, dessen Gewicht ausreicht, um bei gelöster Arretierung das Räderwerk in Bewegung zu setzen und durch die Kette den unteren Kohlenträger D2 mit der unteren Kohle zu heben. H ist eine Luftdämpfung zur Abschwächung der momentanen Zugwirkung des Solenoids bei starken [Abbildung Abb. 28. ] Stromstößen. N1 und N2 sind Stromzuführungsklemmen, K1 und K2 sind die Kohlenstäbe. Die Kohlenspitzen dürfen sich bei ausgeschalteter Lampe nicht berühren, sondern müssen einen Abstand von 5–10 mm haben. R ist ein in den Lampenstromkreis eingeschalteter Beruhigungswiderstand. Durch das Zusammenwirken der Feder F, des Solenoides S und der Dämpfung H wird die Bildung des Lichtbogens bewirkt. Die Schaltung der Differentialbogenlampe ist eine Kombination von Hauptstrom- und Nebenschlußlampe. Der mechanische Teil steht unter der Differenzwirkung zweier Magnete, von denen der mit dem Lichtbogen in Serie geschaltete Hauptstrommagnet den mechanischen Teil im lichtbogenbildenden Sinne beeinflußt, während [Abbildung Abb. 29. ] der parallel zum Lichtbogen geschaltete Nebenschlußmagnet auf den mechanischen Teil im Sinne der Verkürzung des Lichtbogens wirkt. Abb. 29 zeigt schematisch eine Differentialbogenlampe mit Laufwerkrahmen L, der um die Achsel A schwingt (wie bei der Nebenschlußbogenlampe) und mit Zahnradübersetzung zwischen Arretierrad und Kohlenvorschubvorrichtung. Auch die übrige Anordnung ist die gleiche wie bei der Nebenschlußbogenlampe, nur daß noch das Hauptstromsolenoid S1 nebst dem mit dem Laufwerkrahmen gekuppelten Eisenstab M1 hinzutritt. Bei stromdurchflossener Lampe sucht dieses Solenoid den Eisenkern M1 nach aufwärts zu ziehen. Die hierbei auf den schwingenden Rahmen L ausgeübte Wirkung ist daher in ihrer Richtung derjenigen entgegengesetzt, die von dem im Nebenschluß zum Lichtbogen geschalteten Solenoid S2 auf den Eisenkern M2, bzw. auf den Laufwerkrahmen ausgeübt wird. Die Feder F kann ganz fortfallen oder doch erheblich schwächer sein als bei der Nebenschlußbogenlampe. Sie dient, falls sie angewendet wird, nur dazu, die Lampenstromstärke bei der Einjustierung ohneweiters in kleinen Grenzen ändern zu können, ohne daß man genötigt ist, die Wickelung des Hauptstromsolenoides zu ändern. Durch das Zusammenspiel der Solenoide, der Feder und der Dämpfung wird der Lichtbogen gebildet. Nebenschluß- und Differentialbogenlampen können sowohl für Reihen- als auch Parallelschaltung verwendet werden. In der Regulierung ist die Differentiallampe der Nebenschlußlampe weit überlegen. Die Lampen erhalten, wie schon erwähnt, Vorschaltwiderstände (Beruhigungswiderstände). Bei Wechselstromlampen kann man statt der Vorschaltwiderstände auch Drosselspulen verwenden. Bei den gebräuchlichen Netzspannungen der Elektrizitätswerke werden zwei oder mehr Lampen hintereinander geschaltet. Wechselstrombogenlampen können mittels Reduktionstransformatoren auch einzeln angeschlossen werden. Zum Einschalten werden meist Anlaßwiderstände verwendet.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/159>, abgerufen am 23.11.2024.