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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.

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durch Aufzüge für Personen und Gepäck verbunden. Die Reisenden übernachten mit Vorliebe in diesen B., da sie von dort aus mit den frühen Morgenzügen am bequemsten abreisen können.

In Großbritannien und Irland gibt es etwa 100 Hotels, die von den Eisenbahnverwaltungen betrieben werden, darunter gilt das Midland Hotel in Manchester als das vollkommenste Hotel Englands, das North British Station Hotel in Edinburgh für das größte in Schottland und das Slieve Donard Hotel in Newcastle, County Down, für das größte in Irland, wo erst durch Mitwirkung der Eisenbahngesellschaften das Hotelwesen auf eine recht lobenswerte Höhe gebracht worden ist. In London gehören das Grand Hotel der Midland Railway und das Liverpool Street Hotel der Great Eastern zu den größten der dortigen Riesenhotels, während das Euston Hotel und das Great Northern Hotel der gleichnamigen Gesellschaft sich wegen ihres Komforts besonderer Gunst der Reisenden erfreuen. Die Eisenbahngesellschaften benötigen zur Anlage von Hotels besonderer parlamentarischer Genehmigung.

Auch außerhalb der großen Städte besitzen die englischen Eisenbahngesellschaften eine Anzahl von Hotels. Ein Teil derselben stammt noch aus der Zeit, wo es nicht möglich und üblich war, die Nacht durch zu reisen. Diese Hotels gehen immer mehr zurück, hingegen ist die zweite Art der außerhalb der Städte angelegten Hotels im Aufblühen begriffen. Es sind das jene, die an der Küste, im Gebirge oder an Sportplätzen für Touristen, Sommerfrischler und Sportsleute angelegt worden sind.

In Verbindung mit den Hotels haben die Eisenbahngesellschaften vielfach eigene Waschanstalten und Bäckereien. Die Great Northern hat ihre Bäckerei in Peterborough, die North Western deren zwei, eine in Rugby und eine in ihrem Euston Hotel in London, letztere genießt den Ruf, die besten Semmeln (Vienna rolls) zu liefern.

Die B. samt Erfrischungsräumen, letztere sind in den Hotels oder in den Warteräumen untergebracht, werden von den Bahngesellschaften meist selbst betrieben; sie werden aber auch im ganzen Umfange oder nur teilweise (wie die Erfrischungsräume in Southampton der London and South-Western-Bahn) verpachtet (s. Bahnhofswirtschaften).

Daß die kulturell hochstehenden Japaner diese englischen Einrichtungen übernehmen, wird nicht verwundern. Die japanischen Eisenbahnen haben an vielen wichtigen Punkten und namentlich auf der ihnen durch den Frieden von Portmout zugefallenen mandschurischen Eisenbahn, wie in Dairu (dem russischen Dalny), Port Arthur, Mukden, nach englischem Muster B. eingerichtet, die sie in eigener Regie betreiben.

Außer diesen selbständigen Hotelanlagen ist noch der Einrichtung der Passagierzimmer zu gedenken.

Auf manchen Eisenbahnen, namentlich in Österreich, bestehen Passagierschlafzimmer in den Bahnhofsgebäuden selbst, die den Zweck haben, den Reisenden Unterkunft zu bieten. Diese Passagierzimmer stehen regelmäßig mit den Bahnhofswirtschaften in Verbindung und werden von den Pächtern derselben instand gehalten und den Reisenden zu einem meistens von den Bahnverwaltungen festgesetzten Preis vermietet.

Literatur: Hartwich, Aphoristische Bemerkungen über das Eisenbahnwesen und Mitteilungen über die Eisenbahnen Londons. Reisestudien über die Anlagen und Einrichtungen der englischen Eisenbahnen. Elberfeld 1877. - Lefevre et Cerbeland, Les chemins de fer. Paris 1888; sowie mehrfache Artikel in der Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen. - Frahm, Das englische Eisenbahnwesen. Berlin 1911.


Bahnkörper (ground work; corps de la voie; corpo stradale). Der Eisenbahnoberbau, d. s. Gleis und dessen Bettung liegen auf dem B., der aus Aufträgen oder Dämmen, Abträgen


Abb. 257.
oder Einschnitten, Stütz- und Futtermauern, Tunneln sowie Brücken- und Durchlässen besteht. Diese Teile des Bahnbaues faßt man auch meist unter der Bezeichnung Eisenbahnunterbau zusammen. In der Regel bilden Auf- und Abträge den größten Teil des B.

Die Fläche, auf der die Gleisbettung liegt, nennt man auch Unterbauplanum, die von den Böschungsflächen der Bettung begrenzte Ebene auf der Höhe der Schwellenober- oder Schienenunterkante die Bahnkrone, s. Abb. 257, die von der Bettung nicht bedeckten Streifen des Unterbauplanums auch Bankette oder Bermen.

Dolezalek.


Bahnkörpertilgungsfonds kommen bei Straßenbahnunternehmungen vor. Da nämlich zum Straßenbahnbetrieb neben der gewerbepolizeilichen Betriebskonzession auch die straßenbehördliche Erlaubnis zur Gleiseinlegung und Benutzung des Straßenkörpers für Zwecke

durch Aufzüge für Personen und Gepäck verbunden. Die Reisenden übernachten mit Vorliebe in diesen B., da sie von dort aus mit den frühen Morgenzügen am bequemsten abreisen können.

In Großbritannien und Irland gibt es etwa 100 Hotels, die von den Eisenbahnverwaltungen betrieben werden, darunter gilt das Midland Hotel in Manchester als das vollkommenste Hotel Englands, das North British Station Hotel in Edinburgh für das größte in Schottland und das Slieve Donard Hotel in Newcastle, County Down, für das größte in Irland, wo erst durch Mitwirkung der Eisenbahngesellschaften das Hotelwesen auf eine recht lobenswerte Höhe gebracht worden ist. In London gehören das Grand Hotel der Midland Railway und das Liverpool Street Hotel der Great Eastern zu den größten der dortigen Riesenhotels, während das Euston Hotel und das Great Northern Hotel der gleichnamigen Gesellschaft sich wegen ihres Komforts besonderer Gunst der Reisenden erfreuen. Die Eisenbahngesellschaften benötigen zur Anlage von Hotels besonderer parlamentarischer Genehmigung.

Auch außerhalb der großen Städte besitzen die englischen Eisenbahngesellschaften eine Anzahl von Hotels. Ein Teil derselben stammt noch aus der Zeit, wo es nicht möglich und üblich war, die Nacht durch zu reisen. Diese Hotels gehen immer mehr zurück, hingegen ist die zweite Art der außerhalb der Städte angelegten Hotels im Aufblühen begriffen. Es sind das jene, die an der Küste, im Gebirge oder an Sportplätzen für Touristen, Sommerfrischler und Sportsleute angelegt worden sind.

In Verbindung mit den Hotels haben die Eisenbahngesellschaften vielfach eigene Waschanstalten und Bäckereien. Die Great Northern hat ihre Bäckerei in Peterborough, die North Western deren zwei, eine in Rugby und eine in ihrem Euston Hotel in London, letztere genießt den Ruf, die besten Semmeln (Vienna rolls) zu liefern.

Die B. samt Erfrischungsräumen, letztere sind in den Hotels oder in den Warteräumen untergebracht, werden von den Bahngesellschaften meist selbst betrieben; sie werden aber auch im ganzen Umfange oder nur teilweise (wie die Erfrischungsräume in Southampton der London and South-Western-Bahn) verpachtet (s. Bahnhofswirtschaften).

Daß die kulturell hochstehenden Japaner diese englischen Einrichtungen übernehmen, wird nicht verwundern. Die japanischen Eisenbahnen haben an vielen wichtigen Punkten und namentlich auf der ihnen durch den Frieden von Portmout zugefallenen mandschurischen Eisenbahn, wie in Dairu (dem russischen Dalny), Port Arthur, Mukden, nach englischem Muster B. eingerichtet, die sie in eigener Regie betreiben.

Außer diesen selbständigen Hotelanlagen ist noch der Einrichtung der Passagierzimmer zu gedenken.

Auf manchen Eisenbahnen, namentlich in Österreich, bestehen Passagierschlafzimmer in den Bahnhofsgebäuden selbst, die den Zweck haben, den Reisenden Unterkunft zu bieten. Diese Passagierzimmer stehen regelmäßig mit den Bahnhofswirtschaften in Verbindung und werden von den Pächtern derselben instand gehalten und den Reisenden zu einem meistens von den Bahnverwaltungen festgesetzten Preis vermietet.

Literatur: Hartwich, Aphoristische Bemerkungen über das Eisenbahnwesen und Mitteilungen über die Eisenbahnen Londons. Reisestudien über die Anlagen und Einrichtungen der englischen Eisenbahnen. Elberfeld 1877. – Lefèvre et Cerbeland, Les chemins de fer. Paris 1888; sowie mehrfache Artikel in der Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen. – Frahm, Das englische Eisenbahnwesen. Berlin 1911.


Bahnkörper (ground work; corps de la voie; corpo stradale). Der Eisenbahnoberbau, d. s. Gleis und dessen Bettung liegen auf dem B., der aus Aufträgen oder Dämmen, Abträgen


Abb. 257.
oder Einschnitten, Stütz- und Futtermauern, Tunneln sowie Brücken- und Durchlässen besteht. Diese Teile des Bahnbaues faßt man auch meist unter der Bezeichnung Eisenbahnunterbau zusammen. In der Regel bilden Auf- und Abträge den größten Teil des B.

Die Fläche, auf der die Gleisbettung liegt, nennt man auch Unterbauplanum, die von den Böschungsflächen der Bettung begrenzte Ebene auf der Höhe der Schwellenober- oder Schienenunterkante die Bahnkrone, s. Abb. 257, die von der Bettung nicht bedeckten Streifen des Unterbauplanums auch Bankette oder Bermen.

Dolezalek.


Bahnkörpertilgungsfonds kommen bei Straßenbahnunternehmungen vor. Da nämlich zum Straßenbahnbetrieb neben der gewerbepolizeilichen Betriebskonzession auch die straßenbehördliche Erlaubnis zur Gleiseinlegung und Benutzung des Straßenkörpers für Zwecke

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[416/0431] durch Aufzüge für Personen und Gepäck verbunden. Die Reisenden übernachten mit Vorliebe in diesen B., da sie von dort aus mit den frühen Morgenzügen am bequemsten abreisen können. In Großbritannien und Irland gibt es etwa 100 Hotels, die von den Eisenbahnverwaltungen betrieben werden, darunter gilt das Midland Hotel in Manchester als das vollkommenste Hotel Englands, das North British Station Hotel in Edinburgh für das größte in Schottland und das Slieve Donard Hotel in Newcastle, County Down, für das größte in Irland, wo erst durch Mitwirkung der Eisenbahngesellschaften das Hotelwesen auf eine recht lobenswerte Höhe gebracht worden ist. In London gehören das Grand Hotel der Midland Railway und das Liverpool Street Hotel der Great Eastern zu den größten der dortigen Riesenhotels, während das Euston Hotel und das Great Northern Hotel der gleichnamigen Gesellschaft sich wegen ihres Komforts besonderer Gunst der Reisenden erfreuen. Die Eisenbahngesellschaften benötigen zur Anlage von Hotels besonderer parlamentarischer Genehmigung. Auch außerhalb der großen Städte besitzen die englischen Eisenbahngesellschaften eine Anzahl von Hotels. Ein Teil derselben stammt noch aus der Zeit, wo es nicht möglich und üblich war, die Nacht durch zu reisen. Diese Hotels gehen immer mehr zurück, hingegen ist die zweite Art der außerhalb der Städte angelegten Hotels im Aufblühen begriffen. Es sind das jene, die an der Küste, im Gebirge oder an Sportplätzen für Touristen, Sommerfrischler und Sportsleute angelegt worden sind. In Verbindung mit den Hotels haben die Eisenbahngesellschaften vielfach eigene Waschanstalten und Bäckereien. Die Great Northern hat ihre Bäckerei in Peterborough, die North Western deren zwei, eine in Rugby und eine in ihrem Euston Hotel in London, letztere genießt den Ruf, die besten Semmeln (Vienna rolls) zu liefern. Die B. samt Erfrischungsräumen, letztere sind in den Hotels oder in den Warteräumen untergebracht, werden von den Bahngesellschaften meist selbst betrieben; sie werden aber auch im ganzen Umfange oder nur teilweise (wie die Erfrischungsräume in Southampton der London and South-Western-Bahn) verpachtet (s. Bahnhofswirtschaften). Daß die kulturell hochstehenden Japaner diese englischen Einrichtungen übernehmen, wird nicht verwundern. Die japanischen Eisenbahnen haben an vielen wichtigen Punkten und namentlich auf der ihnen durch den Frieden von Portmout zugefallenen mandschurischen Eisenbahn, wie in Dairu (dem russischen Dalny), Port Arthur, Mukden, nach englischem Muster B. eingerichtet, die sie in eigener Regie betreiben. Außer diesen selbständigen Hotelanlagen ist noch der Einrichtung der Passagierzimmer zu gedenken. Auf manchen Eisenbahnen, namentlich in Österreich, bestehen Passagierschlafzimmer in den Bahnhofsgebäuden selbst, die den Zweck haben, den Reisenden Unterkunft zu bieten. Diese Passagierzimmer stehen regelmäßig mit den Bahnhofswirtschaften in Verbindung und werden von den Pächtern derselben instand gehalten und den Reisenden zu einem meistens von den Bahnverwaltungen festgesetzten Preis vermietet. Literatur: Hartwich, Aphoristische Bemerkungen über das Eisenbahnwesen und Mitteilungen über die Eisenbahnen Londons. Reisestudien über die Anlagen und Einrichtungen der englischen Eisenbahnen. Elberfeld 1877. – Lefèvre et Cerbeland, Les chemins de fer. Paris 1888; sowie mehrfache Artikel in der Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen. – Frahm, Das englische Eisenbahnwesen. Berlin 1911. Bahnkörper (ground work; corps de la voie; corpo stradale). Der Eisenbahnoberbau, d. s. Gleis und dessen Bettung liegen auf dem B., der aus Aufträgen oder Dämmen, Abträgen [Abbildung Abb. 257. ] oder Einschnitten, Stütz- und Futtermauern, Tunneln sowie Brücken- und Durchlässen besteht. Diese Teile des Bahnbaues faßt man auch meist unter der Bezeichnung Eisenbahnunterbau zusammen. In der Regel bilden Auf- und Abträge den größten Teil des B. Die Fläche, auf der die Gleisbettung liegt, nennt man auch Unterbauplanum, die von den Böschungsflächen der Bettung begrenzte Ebene auf der Höhe der Schwellenober- oder Schienenunterkante die Bahnkrone, s. Abb. 257, die von der Bettung nicht bedeckten Streifen des Unterbauplanums auch Bankette oder Bermen. Dolezalek. Bahnkörpertilgungsfonds kommen bei Straßenbahnunternehmungen vor. Da nämlich zum Straßenbahnbetrieb neben der gewerbepolizeilichen Betriebskonzession auch die straßenbehördliche Erlaubnis zur Gleiseinlegung und Benutzung des Straßenkörpers für Zwecke

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/431>, abgerufen am 23.11.2024.