aber nicht verzweifeln. Denn in unserm Heilande Jesu Christo, in der gläubigen An- nehmung Seiner Erlösung, könnt ihr euch reinigen, von der begangenen, aber bereue- ten, Sünde. Die Bibel nennt Ihn daher einen offnen Born oder Brunnen, wider die Ungerechtigkeit. Euer erkannter Sünden- fall aber, wird euch vorsichtiger machen, die Gelegenheit zur Sünde, sorgfältiger als vorher, zu vermeiden; auch treiben, durch herzliches Gebet, euch mit euerm in Christo Jesu versöhnten Gotte, näher zu verbinden.
Auch das, geliebte Kinder! haben wir der Lehre Jesu Christi zu verdanken, daß wir nun gewiß wißen können, Gott sey un- ser rechter Vater, und wir Seine Kinder. Das ist: Gott habe alles, was geschiehet und geschehen ist, zu unserm Besten einge- richtet, weil Er uns liebt, als ein Vater seine Kinder, und unsre Glückseeligkeit will.
Denn, weil in Gott die höchste Weis- heit ist, und wegen Seiner Macht, Ihm keine Absicht fehl schlagen kann; so wird Er auch gewiß, mit den Menschen, Seine Absicht nicht verfehlen.
Wenn wir also, geliebten Kinder! von Gott würdiglich denken, Ihn sehr ehren und lieben, folglich Ihm gehorchen, so können
wir
aber nicht verzweifeln. Denn in unſerm Heilande Jeſu Chriſto, in der glaͤubigen An- nehmung Seiner Erloͤſung, koͤnnt ihr euch reinigen, von der begangenen, aber bereue- ten, Suͤnde. Die Bibel nennt Ihn daher einen offnen Born oder Brunnen, wider die Ungerechtigkeit. Euer erkannter Suͤnden- fall aber, wird euch vorſichtiger machen, die Gelegenheit zur Suͤnde, ſorgfaͤltiger als vorher, zu vermeiden; auch treiben, durch herzliches Gebet, euch mit euerm in Chriſto Jeſu verſoͤhnten Gotte, naͤher zu verbinden.
Auch das, geliebte Kinder! haben wir der Lehre Jeſu Chriſti zu verdanken, daß wir nun gewiß wißen koͤnnen, Gott ſey un- ſer rechter Vater, und wir Seine Kinder. Das iſt: Gott habe alles, was geſchiehet und geſchehen iſt, zu unſerm Beſten einge- richtet, weil Er uns liebt, als ein Vater ſeine Kinder, und unſre Gluͤckſeeligkeit will.
Denn, weil in Gott die hoͤchſte Weis- heit iſt, und wegen Seiner Macht, Ihm keine Abſicht fehl ſchlagen kann; ſo wird Er auch gewiß, mit den Menſchen, Seine Abſicht nicht verfehlen.
Wenn wir alſo, geliebten Kinder! von Gott wuͤrdiglich denken, Ihn ſehr ehren und lieben, folglich Ihm gehorchen, ſo koͤnnen
wir
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0086"n="64"/>
aber nicht verzweifeln. Denn in unſerm<lb/>
Heilande Jeſu Chriſto, in der glaͤubigen An-<lb/>
nehmung Seiner Erloͤſung, koͤnnt ihr euch<lb/>
reinigen, von der begangenen, aber bereue-<lb/>
ten, Suͤnde. Die Bibel nennt Ihn daher<lb/>
einen offnen Born oder Brunnen, wider<lb/>
die Ungerechtigkeit. Euer erkannter Suͤnden-<lb/>
fall aber, wird euch vorſichtiger machen,<lb/>
die Gelegenheit zur Suͤnde, ſorgfaͤltiger als<lb/>
vorher, zu vermeiden; auch treiben, durch<lb/>
herzliches Gebet, euch mit euerm in Chriſto<lb/>
Jeſu verſoͤhnten Gotte, naͤher zu verbinden.</p><lb/><p>Auch das, geliebte Kinder! haben wir<lb/>
der Lehre Jeſu Chriſti zu verdanken, daß<lb/>
wir nun gewiß wißen koͤnnen, Gott ſey un-<lb/>ſer rechter Vater, und wir Seine Kinder.<lb/>
Das iſt: Gott habe alles, was geſchiehet<lb/>
und geſchehen iſt, zu unſerm Beſten einge-<lb/>
richtet, weil Er uns liebt, als ein Vater<lb/>ſeine Kinder, und unſre Gluͤckſeeligkeit will.</p><lb/><p>Denn, weil in Gott die hoͤchſte Weis-<lb/>
heit iſt, und wegen Seiner Macht, Ihm<lb/>
keine Abſicht fehl ſchlagen kann; ſo wird<lb/>
Er auch gewiß, mit den Menſchen, Seine<lb/>
Abſicht nicht verfehlen.</p><lb/><p>Wenn wir alſo, geliebten Kinder! von<lb/>
Gott wuͤrdiglich denken, Ihn ſehr ehren und<lb/>
lieben, folglich Ihm gehorchen, ſo koͤnnen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wir</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[64/0086]
aber nicht verzweifeln. Denn in unſerm
Heilande Jeſu Chriſto, in der glaͤubigen An-
nehmung Seiner Erloͤſung, koͤnnt ihr euch
reinigen, von der begangenen, aber bereue-
ten, Suͤnde. Die Bibel nennt Ihn daher
einen offnen Born oder Brunnen, wider
die Ungerechtigkeit. Euer erkannter Suͤnden-
fall aber, wird euch vorſichtiger machen,
die Gelegenheit zur Suͤnde, ſorgfaͤltiger als
vorher, zu vermeiden; auch treiben, durch
herzliches Gebet, euch mit euerm in Chriſto
Jeſu verſoͤhnten Gotte, naͤher zu verbinden.
Auch das, geliebte Kinder! haben wir
der Lehre Jeſu Chriſti zu verdanken, daß
wir nun gewiß wißen koͤnnen, Gott ſey un-
ſer rechter Vater, und wir Seine Kinder.
Das iſt: Gott habe alles, was geſchiehet
und geſchehen iſt, zu unſerm Beſten einge-
richtet, weil Er uns liebt, als ein Vater
ſeine Kinder, und unſre Gluͤckſeeligkeit will.
Denn, weil in Gott die hoͤchſte Weis-
heit iſt, und wegen Seiner Macht, Ihm
keine Abſicht fehl ſchlagen kann; ſo wird
Er auch gewiß, mit den Menſchen, Seine
Abſicht nicht verfehlen.
Wenn wir alſo, geliebten Kinder! von
Gott wuͤrdiglich denken, Ihn ſehr ehren und
lieben, folglich Ihm gehorchen, ſo koͤnnen
wir
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/86>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.