[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.
Nachdem die Kinder sattsam hierin geübt Mein Sohn! Du siehst nach dem Bilde Nota. (Der Lehrer hilft hier den Kindern, Recht, Kinder! Es ist also ein großer Unterschied, zwi- Kinder! man kann auch Brodt abbilden; Was also nicht die Sache selber ist, son- Je A 3
Nachdem die Kinder ſattſam hierin geuͤbt Mein Sohn! Du ſiehſt nach dem Bilde Nota. (Der Lehrer hilft hier den Kindern, Recht, Kinder! Es iſt alſo ein großer Unterſchied, zwi- Kinder! man kann auch Brodt abbilden; Was alſo nicht die Sache ſelber iſt, ſon- Je A 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <hi rendition="#et"><pb facs="#f0027" n="5"/> Nachdem die Kinder ſattſam hierin geuͤbt<lb/> ſind, iſt erſt der Uebergang, welcher<lb/> hier anfaͤngt: Mein Sohn! du ſiehſt<lb/> ꝛc. ꝛc. anzurathen.)</hi> </p><lb/> <p>Mein Sohn! Du ſiehſt nach dem Bilde<lb/> des Hahns, das dort haͤngt. Sieht es nicht<lb/> recht aus, als wenn er leibhaftig da ſtuͤnde,<lb/> und kraͤhte? Giebts hier einen Hahn, der ſo<lb/> ausſieht? Aber, was iſt fuͤr ein Unterſchied,<lb/> unter dieſem gemahlten Hahn, und jenem<lb/> Hahn im Dorfe?</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Nota.</hi> (Der Lehrer hilft hier den Kindern,<lb/><hi rendition="#et">nach Moͤglichkeit, auf die Unterſchei-<lb/> dungs-Kennzeichen des Bildes vom ab-<lb/> gebildeten.)</hi></p><lb/> <p>Recht, Kinder!</p><lb/> <p>Es iſt alſo ein großer Unterſchied, zwi-<lb/> ſchen dem Bilde, und dem wirklichen Dinge,<lb/> das abgebildet iſt.</p><lb/> <p>Kinder! man kann auch Brodt abbilden;<lb/> aber, wenn man hungrig iſt, ſo iſt doch<lb/> wohl ein wuͤrkliches Stuͤck Brodt beſſer,<lb/> als ein gemahltes, welches man zwar fuͤr<lb/> Brodt anſehen, aber nicht, als Brodt, eſſen<lb/> kann. —</p><lb/> <p>Was alſo nicht die Sache ſelber iſt, ſon-<lb/> dern ihr nur blos, dem Augenſcheine nach,<lb/> aͤhnlich ſieht, das nennt man ein Bild.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">Je</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0027]
Nachdem die Kinder ſattſam hierin geuͤbt
ſind, iſt erſt der Uebergang, welcher
hier anfaͤngt: Mein Sohn! du ſiehſt
ꝛc. ꝛc. anzurathen.)
Mein Sohn! Du ſiehſt nach dem Bilde
des Hahns, das dort haͤngt. Sieht es nicht
recht aus, als wenn er leibhaftig da ſtuͤnde,
und kraͤhte? Giebts hier einen Hahn, der ſo
ausſieht? Aber, was iſt fuͤr ein Unterſchied,
unter dieſem gemahlten Hahn, und jenem
Hahn im Dorfe?
Nota. (Der Lehrer hilft hier den Kindern,
nach Moͤglichkeit, auf die Unterſchei-
dungs-Kennzeichen des Bildes vom ab-
gebildeten.)
Recht, Kinder!
Es iſt alſo ein großer Unterſchied, zwi-
ſchen dem Bilde, und dem wirklichen Dinge,
das abgebildet iſt.
Kinder! man kann auch Brodt abbilden;
aber, wenn man hungrig iſt, ſo iſt doch
wohl ein wuͤrkliches Stuͤck Brodt beſſer,
als ein gemahltes, welches man zwar fuͤr
Brodt anſehen, aber nicht, als Brodt, eſſen
kann. —
Was alſo nicht die Sache ſelber iſt, ſon-
dern ihr nur blos, dem Augenſcheine nach,
aͤhnlich ſieht, das nennt man ein Bild.
Je
A 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |