Ladung an Pulver nicht so geschwind heraus getrieben wird, als mit kleinen Ladungen.
Der Autor bestimmet die Grösse dieser stär- kesten Ladung aus seiner Regel, wodurch er die Geschwindigkeit der Kugel angiebt, und welche in folgender Form enthalten ist.
[Formel 1]
Da nun in dieser Form sehr viel Umstän- de aus der Acht gelassen werden, welche doch keine geringe Veränderung verursachen; so ist kein Wunder, daß seine Bestimmung der stärksten Ladung mit der unsrigen nicht über- ein kommt. Aus dieser Formul findet der Autor, daß für die stärkste Ladung die Länge b des Raums, welchen das Pulver anfüllet, zur ganzen Länge des Stücks a allzeit einer- ley Verhältniß haben müsse, nehmlich wie 1 zu der Zahl 2, 71828, deren Hyperbolischer Logarithmus = 1; nach unserer Regel aber ist diese Verhältniß nicht immer einerley, son- dern beruhet so wohl auf der Anzahl der Cali- ber, welche in der Länge des Stückes a ent- halten sind, als auf der Materie der Kugel, wie aus der oben gegebenen Tabelle erhellet: inzwischen läßt sich doch eine ziemliche Ueber- einstimmung zwischen dieser Tabelle und des Autoris Verhältniß wahrnehmen. Wie aber diese Verhältniß aus des Autoris For- mul folge, ist aus der Lehre von dem grösten und
klein-
Eulers erläuterteArtillerie. P p
Ladung an Pulver nicht ſo geſchwind heraus getrieben wird, als mit kleinen Ladungen.
Der Autor beſtimmet die Groͤſſe dieſer ſtaͤr- keſten Ladung aus ſeiner Regel, wodurch er die Geſchwindigkeit der Kugel angiebt, und welche in folgender Form enthalten iſt.
[Formel 1]
Da nun in dieſer Form ſehr viel Umſtaͤn- de aus der Acht gelaſſen werden, welche doch keine geringe Veraͤnderung verurſachen; ſo iſt kein Wunder, daß ſeine Beſtimmung der ſtaͤrkſten Ladung mit der unſrigen nicht uͤber- ein kommt. Aus dieſer Formul findet der Autor, daß fuͤr die ſtaͤrkſte Ladung die Laͤnge b des Raums, welchen das Pulver anfuͤllet, zur ganzen Laͤnge des Stuͤcks a allzeit einer- ley Verhaͤltniß haben muͤſſe, nehmlich wie 1 zu der Zahl 2, 71828, deren Hyperboliſcher Logarithmus = 1; nach unſerer Regel aber iſt dieſe Verhaͤltniß nicht immer einerley, ſon- dern beruhet ſo wohl auf der Anzahl der Cali- ber, welche in der Laͤnge des Stuͤckes a ent- halten ſind, als auf der Materie der Kugel, wie aus der oben gegebenen Tabelle erhellet: inzwiſchen laͤßt ſich doch eine ziemliche Ueber- einſtimmung zwiſchen dieſer Tabelle und des Autoris Verhaͤltniß wahrnehmen. Wie aber dieſe Verhaͤltniß aus des Autoris For- mul folge, iſt aus der Lehre von dem groͤſten und
klein-
Eulers erlaͤuterteArtillerie. P p
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Ladung an Pulver nicht ſo geſchwind heraus
getrieben wird, als mit kleinen Ladungen.
Der Autor beſtimmet die Groͤſſe dieſer ſtaͤr-
keſten Ladung aus ſeiner Regel, wodurch er
die Geſchwindigkeit der Kugel angiebt, und
welche in folgender Form enthalten iſt.
[FORMEL]
Da nun in dieſer Form ſehr viel Umſtaͤn-
de aus der Acht gelaſſen werden, welche doch
keine geringe Veraͤnderung verurſachen; ſo
iſt kein Wunder, daß ſeine Beſtimmung der
ſtaͤrkſten Ladung mit der unſrigen nicht uͤber-
ein kommt. Aus dieſer Formul findet der
Autor, daß fuͤr die ſtaͤrkſte Ladung die Laͤnge
b des Raums, welchen das Pulver anfuͤllet,
zur ganzen Laͤnge des Stuͤcks a allzeit einer-
ley Verhaͤltniß haben muͤſſe, nehmlich wie
1 zu der Zahl 2, 71828, deren Hyperboliſcher
Logarithmus = 1; nach unſerer Regel aber iſt
dieſe Verhaͤltniß nicht immer einerley, ſon-
dern beruhet ſo wohl auf der Anzahl der Cali-
ber, welche in der Laͤnge des Stuͤckes a ent-
halten ſind, als auf der Materie der Kugel,
wie aus der oben gegebenen Tabelle erhellet:
inzwiſchen laͤßt ſich doch eine ziemliche Ueber-
einſtimmung zwiſchen dieſer Tabelle und des
Autoris Verhaͤltniß wahrnehmen. Wie
aber dieſe Verhaͤltniß aus des Autoris For-
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/613>, abgerufen am 22.11.2024.
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