heraus geschossen wird, daß dieselbe entweder zu Lande den Wall auf eine gewisse Tiefe, oder zu Wasser das Schiff durch zu bohren vermögend ist; so würde es unnöthig und in einigen Fällen so gar schädlich seyn, der Ku- gel eine grössere Geschwindigkeit einzudrücken. Wenn nun eine 24 pfündige Kugel, welche aus einer halben Carthaune mit 12 Lb Pul- ver geschossen wird, die erwünschte Würkung thut, so beträgt dieser erforderte Grad der Ge- schwindigkeit ungefehr 1500 Schuh in einer Secunde. Bey Batterie-Stücken kommt es also darauf an, daß man die Länge der Ca- none bestimme, damit dadurch einer 24 pfün- digen Kugel eine Geschwindigkeit von 1500 Schuhen in einer Secunde eingedruckt werde. Soll nun dieses mit 12 Lb Pulver bewerk- stelliget werden, so muß die Canone 24 Ca- liber lang seyn: welches das ordentliche Maaß der halben Carthaune zu seyn pflegt. Woll- te man aber eben diese Würkung mit weniger Pulver zu wege bringen, so müßte die Cano- ne viel länger seyn; denn wenn man nur 8Lb Pulver brauchen wolte, so würden 40 Cali- ber noch lange nicht für die Länge des Stücks hinlänglich seyn. Wollte man aber mehr Pulver zu einem jeglichen Schuß anwenden, so könnte man an der Länge der Canone etwas gewinnen: als wenn man zu einem jeden Schuß 16 Lb Pulver brauchen wolte, so dürfte die
Länge
heraus geſchoſſen wird, daß dieſelbe entweder zu Lande den Wall auf eine gewiſſe Tiefe, oder zu Waſſer das Schiff durch zu bohren vermoͤgend iſt; ſo wuͤrde es unnoͤthig und in einigen Faͤllen ſo gar ſchaͤdlich ſeyn, der Ku- gel eine groͤſſere Geſchwindigkeit einzudruͤcken. Wenn nun eine 24 pfuͤndige Kugel, welche aus einer halben Carthaune mit 12 ℔ Pul- ver geſchoſſen wird, die erwuͤnſchte Wuͤrkung thut, ſo betraͤgt dieſer erforderte Grad der Ge- ſchwindigkeit ungefehr 1500 Schuh in einer Secunde. Bey Batterie-Stuͤcken kommt es alſo darauf an, daß man die Laͤnge der Ca- none beſtimme, damit dadurch einer 24 pfuͤn- digen Kugel eine Geſchwindigkeit von 1500 Schuhen in einer Secunde eingedruckt werde. Soll nun dieſes mit 12 ℔ Pulver bewerk- ſtelliget werden, ſo muß die Canone 24 Ca- liber lang ſeyn: welches das ordentliche Maaß der halben Carthaune zu ſeyn pflegt. Woll- te man aber eben dieſe Wuͤrkung mit weniger Pulver zu wege bringen, ſo muͤßte die Cano- ne viel laͤnger ſeyn; denn wenn man nur 8℔ Pulver brauchen wolte, ſo wuͤrden 40 Cali- ber noch lange nicht fuͤr die Laͤnge des Stuͤcks hinlaͤnglich ſeyn. Wollte man aber mehr Pulver zu einem jeglichen Schuß anwenden, ſo koͤnnte man an der Laͤnge der Canone etwas gewinnen: als wenn man zu einem jeden Schuß 16 ℔ Pulver brauchen wolte, ſo duͤrfte die
Laͤnge
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0591"n="571"/>
heraus geſchoſſen wird, daß dieſelbe entweder<lb/>
zu Lande den Wall auf eine gewiſſe Tiefe,<lb/>
oder zu Waſſer das Schiff durch zu bohren<lb/>
vermoͤgend iſt; ſo wuͤrde es unnoͤthig und in<lb/>
einigen Faͤllen ſo gar ſchaͤdlich ſeyn, der Ku-<lb/>
gel eine groͤſſere Geſchwindigkeit einzudruͤcken.<lb/>
Wenn nun eine 24 pfuͤndige Kugel, welche<lb/>
aus einer halben Carthaune mit 12 ℔ Pul-<lb/>
ver geſchoſſen wird, die erwuͤnſchte Wuͤrkung<lb/>
thut, ſo betraͤgt dieſer erforderte Grad der Ge-<lb/>ſchwindigkeit ungefehr 1500 Schuh in einer<lb/><hirendition="#aq">Secund</hi>e. Bey <hirendition="#aq">Batterie-</hi>Stuͤcken kommt es<lb/>
alſo darauf an, daß man die Laͤnge der <hirendition="#aq">Ca-<lb/>
none</hi> beſtimme, damit dadurch einer 24 pfuͤn-<lb/>
digen Kugel eine Geſchwindigkeit von 1500<lb/>
Schuhen in einer <hirendition="#aq">Secund</hi>e eingedruckt werde.<lb/>
Soll nun dieſes mit 12 ℔ Pulver bewerk-<lb/>ſtelliget werden, ſo muß die <hirendition="#aq">Canone 24 Ca-<lb/>
lib</hi>er lang ſeyn: welches das ordentliche Maaß<lb/>
der halben Carthaune zu ſeyn pflegt. Woll-<lb/>
te man aber eben dieſe Wuͤrkung mit weniger<lb/>
Pulver zu wege bringen, ſo muͤßte die <hirendition="#aq">Cano-<lb/>
n</hi>e viel laͤnger ſeyn; denn wenn man nur 8℔<lb/>
Pulver brauchen wolte, ſo wuͤrden 40 <hirendition="#aq">Cali-</hi><lb/>
ber noch lange nicht fuͤr die Laͤnge des Stuͤcks<lb/>
hinlaͤnglich ſeyn. Wollte man aber mehr<lb/>
Pulver zu einem jeglichen Schuß anwenden,<lb/>ſo koͤnnte man an der Laͤnge der <hirendition="#aq">Canon</hi>e etwas<lb/>
gewinnen: als wenn man zu einem jeden Schuß<lb/>
16 ℔ Pulver brauchen wolte, ſo duͤrfte die<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Laͤnge</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[571/0591]
heraus geſchoſſen wird, daß dieſelbe entweder
zu Lande den Wall auf eine gewiſſe Tiefe,
oder zu Waſſer das Schiff durch zu bohren
vermoͤgend iſt; ſo wuͤrde es unnoͤthig und in
einigen Faͤllen ſo gar ſchaͤdlich ſeyn, der Ku-
gel eine groͤſſere Geſchwindigkeit einzudruͤcken.
Wenn nun eine 24 pfuͤndige Kugel, welche
aus einer halben Carthaune mit 12 ℔ Pul-
ver geſchoſſen wird, die erwuͤnſchte Wuͤrkung
thut, ſo betraͤgt dieſer erforderte Grad der Ge-
ſchwindigkeit ungefehr 1500 Schuh in einer
Secunde. Bey Batterie-Stuͤcken kommt es
alſo darauf an, daß man die Laͤnge der Ca-
none beſtimme, damit dadurch einer 24 pfuͤn-
digen Kugel eine Geſchwindigkeit von 1500
Schuhen in einer Secunde eingedruckt werde.
Soll nun dieſes mit 12 ℔ Pulver bewerk-
ſtelliget werden, ſo muß die Canone 24 Ca-
liber lang ſeyn: welches das ordentliche Maaß
der halben Carthaune zu ſeyn pflegt. Woll-
te man aber eben dieſe Wuͤrkung mit weniger
Pulver zu wege bringen, ſo muͤßte die Cano-
ne viel laͤnger ſeyn; denn wenn man nur 8℔
Pulver brauchen wolte, ſo wuͤrden 40 Cali-
ber noch lange nicht fuͤr die Laͤnge des Stuͤcks
hinlaͤnglich ſeyn. Wollte man aber mehr
Pulver zu einem jeglichen Schuß anwenden,
ſo koͤnnte man an der Laͤnge der Canone etwas
gewinnen: als wenn man zu einem jeden Schuß
16 ℔ Pulver brauchen wolte, ſo duͤrfte die
Laͤnge
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/591>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.