Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

Schuh in 1" beträgt, ungefehr durch eine Luft-
Säule, deren Höhe = v ausgedruckt wor-
den. Wir wollen also, um unsere Ausdrü-
ckung allgemein zu machen, setzen, daß der
wahre Wiederstand einer Kugel dem Gewicht
einer gleich dicken Luft Säule gleiche, deren
Höhe = th v: und da ist klar, daß th eine solche
veränderliche Grösse seyn müsse, daß dieselbe,
wenn v nicht sehr groß ist, immer = 1/2 sey:
wenn aber v sehr groß wird, einen grössern
Werth bekomme, und endlich gar = wer-
de, wenn die Geschwindigkeit der Kugel auf
1700 Schuh in 1" anwächst, das ist, wenn
v ungefehr 46400 Englische Schuh groß wird.
Die ganze Sache kommt also darauf an, daß
man für th eine solche Ausdrückung finde,
welche, wenn v nicht merklich groß ist, allezeit
1/2; wenn aber v = 46400 als denn gebe.
Dieser Buchstabe th ist also dasjenige, was
der Autor die wiederstehende Kraft der Luft
nennet; und welche er in diesem Satz für ei-
nen jeglichen Fall bestimmet. Um nun aus
seiner gegebenen Regel den Werth dieses Buch-
stabens th heraus zu bringen, so sey f die Hö-
he, aus welcher die Geschwindigkeit von 1700
Schuhen in einer Secunde erlangt wird, o-
der es sey sqrt f = 1700, und sqrt v die Ge-
schwindigkeit, für welche die wiederstehende
Kraft oder der Werth des th gesucht wird. Es
bedeute ferner a den Werth für th, wenn

sqrt v =

Schuh in 1″ betraͤgt, ungefehr durch eine Luft-
Saͤule, deren Hoͤhe = v ausgedruckt wor-
den. Wir wollen alſo, um unſere Ausdruͤ-
ckung allgemein zu machen, ſetzen, daß der
wahre Wiederſtand einer Kugel dem Gewicht
einer gleich dicken Luft Saͤule gleiche, deren
Hoͤhe = θ v: und da iſt klar, daß θ eine ſolche
veraͤnderliche Groͤſſe ſeyn muͤſſe, daß dieſelbe,
wenn v nicht ſehr groß iſt, immer = ½ ſey:
wenn aber v ſehr groß wird, einen groͤſſern
Werth bekomme, und endlich gar = wer-
de, wenn die Geſchwindigkeit der Kugel auf
1700 Schuh in 1″ anwaͤchſt, das iſt, wenn
v ungefehr 46400 Engliſche Schuh groß wird.
Die ganze Sache kommt alſo darauf an, daß
man fuͤr θ eine ſolche Ausdruͤckung finde,
welche, wenn v nicht merklich groß iſt, allezeit
½; wenn aber v = 46400 als denn gebe.
Dieſer Buchſtabe θ iſt alſo dasjenige, was
der Autor die wiederſtehende Kraft der Luft
nennet; und welche er in dieſem Satz fuͤr ei-
nen jeglichen Fall beſtimmet. Um nun aus
ſeiner gegebenen Regel den Werth dieſes Buch-
ſtabens θ heraus zu bringen, ſo ſey f die Hoͤ-
he, aus welcher die Geſchwindigkeit von 1700
Schuhen in einer Secunde erlangt wird, o-
der es ſey √ f = 1700, und √ v die Ge-
ſchwindigkeit, fuͤr welche die wiederſtehende
Kraft oder der Werth des θ geſucht wird. Es
bedeute ferner α den Werth fuͤr θ, wenn

v =
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0546" n="526"/>
Schuh in 1&#x2033; betra&#x0364;gt, ungefehr durch eine Luft-<lb/>
Sa&#x0364;ule, deren Ho&#x0364;he = <formula notation="TeX">\frac {3}{2}</formula> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v</hi></hi> ausgedruckt wor-<lb/>
den. Wir wollen al&#x017F;o, um un&#x017F;ere Ausdru&#x0364;-<lb/>
ckung allgemein zu machen, &#x017F;etzen, daß der<lb/>
wahre Wieder&#x017F;tand einer Kugel dem Gewicht<lb/>
einer gleich dicken Luft Sa&#x0364;ule gleiche, deren<lb/>
Ho&#x0364;he = &#x03B8; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v</hi></hi>: und da i&#x017F;t klar, daß &#x03B8; eine &#x017F;olche<lb/>
vera&#x0364;nderliche Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, daß die&#x017F;elbe,<lb/>
wenn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v</hi></hi> nicht &#x017F;ehr groß i&#x017F;t, immer = ½ &#x017F;ey:<lb/>
wenn aber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v</hi></hi> &#x017F;ehr groß wird, einen gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern<lb/>
Werth bekomme, und endlich gar = <formula notation="TeX">\frac {3}{2}</formula> wer-<lb/>
de, wenn die Ge&#x017F;chwindigkeit der Kugel auf<lb/>
1700 Schuh in 1&#x2033; anwa&#x0364;ch&#x017F;t, das i&#x017F;t, wenn<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v</hi></hi> ungefehr 46400 Engli&#x017F;che Schuh groß wird.<lb/>
Die ganze Sache kommt al&#x017F;o darauf an, daß<lb/>
man fu&#x0364;r &#x03B8; eine &#x017F;olche Ausdru&#x0364;ckung finde,<lb/>
welche, wenn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v</hi></hi> nicht merklich groß i&#x017F;t, allezeit<lb/>
½; wenn aber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v</hi></hi> = 46400 als denn <formula notation="TeX">\frac {3}{2}</formula> gebe.<lb/>
Die&#x017F;er Buch&#x017F;tabe &#x03B8; i&#x017F;t al&#x017F;o dasjenige, was<lb/>
der <hi rendition="#aq">Autor</hi> die wieder&#x017F;tehende Kraft der Luft<lb/>
nennet; und welche er in die&#x017F;em Satz fu&#x0364;r ei-<lb/>
nen jeglichen Fall be&#x017F;timmet. Um nun aus<lb/>
&#x017F;einer gegebenen Regel den Werth die&#x017F;es Buch-<lb/>
&#x017F;tabens &#x03B8; heraus zu bringen, &#x017F;o &#x017F;ey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> die Ho&#x0364;-<lb/>
he, aus welcher die Ge&#x017F;chwindigkeit von 1700<lb/>
Schuhen in einer <hi rendition="#aq">Secund</hi>e erlangt wird, o-<lb/>
der es &#x017F;ey &#x221A; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> = 1700, und &#x221A; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v</hi></hi> die Ge-<lb/>
&#x017F;chwindigkeit, fu&#x0364;r welche die wieder&#x017F;tehende<lb/>
Kraft oder der Werth des &#x03B8; ge&#x017F;ucht wird. Es<lb/>
bedeute ferner &#x03B1; den Werth fu&#x0364;r &#x03B8;, wenn<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x221A; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v</hi></hi> =</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[526/0546] Schuh in 1″ betraͤgt, ungefehr durch eine Luft- Saͤule, deren Hoͤhe = [FORMEL] v ausgedruckt wor- den. Wir wollen alſo, um unſere Ausdruͤ- ckung allgemein zu machen, ſetzen, daß der wahre Wiederſtand einer Kugel dem Gewicht einer gleich dicken Luft Saͤule gleiche, deren Hoͤhe = θ v: und da iſt klar, daß θ eine ſolche veraͤnderliche Groͤſſe ſeyn muͤſſe, daß dieſelbe, wenn v nicht ſehr groß iſt, immer = ½ ſey: wenn aber v ſehr groß wird, einen groͤſſern Werth bekomme, und endlich gar = [FORMEL] wer- de, wenn die Geſchwindigkeit der Kugel auf 1700 Schuh in 1″ anwaͤchſt, das iſt, wenn v ungefehr 46400 Engliſche Schuh groß wird. Die ganze Sache kommt alſo darauf an, daß man fuͤr θ eine ſolche Ausdruͤckung finde, welche, wenn v nicht merklich groß iſt, allezeit ½; wenn aber v = 46400 als denn [FORMEL] gebe. Dieſer Buchſtabe θ iſt alſo dasjenige, was der Autor die wiederſtehende Kraft der Luft nennet; und welche er in dieſem Satz fuͤr ei- nen jeglichen Fall beſtimmet. Um nun aus ſeiner gegebenen Regel den Werth dieſes Buch- ſtabens θ heraus zu bringen, ſo ſey f die Hoͤ- he, aus welcher die Geſchwindigkeit von 1700 Schuhen in einer Secunde erlangt wird, o- der es ſey √ f = 1700, und √ v die Ge- ſchwindigkeit, fuͤr welche die wiederſtehende Kraft oder der Werth des θ geſucht wird. Es bedeute ferner α den Werth fuͤr θ, wenn √ v =

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/546
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/546>, abgerufen am 22.11.2024.