tet wird. Wenn nun der Canal eine solche Figur hat, so muß man denselben nach seinen beyden Theilen AM und MD ins besondere be- trachten; wovon jener AM seine Krümmung von dem Körper BD abwerts, dieser aber MD gegen den Körper zugekehret hat. Aus dem ersteren Theil AM entstehet eine Kraft, welche den Körper nach der Direction AB fortstößt, und durch
[Formel 1]
ausge- druckt wird. Aus dem andern Theil DM aber entstehet eine Kraft, welche jener entgegen ist, und von welcher der Körper nach der Dire- ction BA zurück gezogen werden sollte. Da nun kein Körper anders, als durch einen würk- lichen Druck in Bewegung gesetzt werden kann; so kann auch diese letztere Kraft nur in so ferne auf den Körper würken, als der Druck der flüßigen Materie von hinten stark genug ist, den Körper vorwerts zu stossen. Da nun in Luft und Wasser der Druck von fornen nicht nur dem Druck von hinten gleich, sondern noch gemeiniglich grösser ist; so sieht man wohl, daß die aus dem Theil des Canals MD ent- stehende Kraft auf den Körper gar keine oder zum wenigsten nur eine sehr geringe Würkung haben könne. Und also wird die aus dem ganzen Canal AMD entstehende Kraft, welche auf den Körper in der That würket, beynahe derjenigen gleich seyn, welche aus dem Theil
AM
tet wird. Wenn nun der Canal eine ſolche Figur hat, ſo muß man denſelben nach ſeinen beyden Theilen AM und MD ins beſondere be- trachten; wovon jener AM ſeine Kruͤmmung von dem Koͤrper BD abwerts, dieſer aber MD gegen den Koͤrper zugekehret hat. Aus dem erſteren Theil AM entſtehet eine Kraft, welche den Koͤrper nach der Direction AB fortſtoͤßt, und durch
[Formel 1]
ausge- druckt wird. Aus dem andern Theil DM aber entſtehet eine Kraft, welche jener entgegen iſt, und von welcher der Koͤrper nach der Dire- ction BA zuruͤck gezogen werden ſollte. Da nun kein Koͤrper anders, als durch einen wuͤrk- lichen Druck in Bewegung geſetzt werden kann; ſo kann auch dieſe letztere Kraft nur in ſo ferne auf den Koͤrper wuͤrken, als der Druck der fluͤßigen Materie von hinten ſtark genug iſt, den Koͤrper vorwerts zu ſtoſſen. Da nun in Luft und Waſſer der Druck von fornen nicht nur dem Druck von hinten gleich, ſondern noch gemeiniglich groͤſſer iſt; ſo ſieht man wohl, daß die aus dem Theil des Canals MD ent- ſtehende Kraft auf den Koͤrper gar keine oder zum wenigſten nur eine ſehr geringe Wuͤrkung haben koͤnne. Und alſo wird die aus dem ganzen Canal AMD entſtehende Kraft, welche auf den Koͤrper in der That wuͤrket, beynahe derjenigen gleich ſeyn, welche aus dem Theil
AM
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0486"n="466"/>
tet wird. Wenn nun der Canal eine ſolche<lb/><hirendition="#aq">Figur</hi> hat, ſo muß man denſelben nach ſeinen<lb/>
beyden Theilen <hirendition="#aq">AM</hi> und <hirendition="#aq">MD</hi> ins beſondere be-<lb/>
trachten; wovon jener <hirendition="#aq">AM</hi>ſeine Kruͤmmung<lb/>
von dem Koͤrper <hirendition="#aq">BD</hi> abwerts, dieſer aber <hirendition="#aq">MD</hi><lb/>
gegen den Koͤrper zugekehret hat. Aus dem<lb/>
erſteren Theil <hirendition="#aq">AM</hi> entſtehet eine Kraft, welche<lb/>
den Koͤrper nach der <hirendition="#aq">Direction AB</hi> fortſtoͤßt,<lb/>
und durch <formula/> ausge-<lb/>
druckt wird. Aus dem andern Theil <hirendition="#aq">DM</hi><lb/>
aber entſtehet eine Kraft, welche jener entgegen<lb/>
iſt, und von welcher der Koͤrper nach der <hirendition="#aq">Dire-<lb/>
ction BA</hi> zuruͤck gezogen werden ſollte. Da<lb/>
nun kein Koͤrper anders, als durch einen wuͤrk-<lb/>
lichen Druck in Bewegung geſetzt werden kann;<lb/>ſo kann auch dieſe letztere Kraft nur in ſo ferne<lb/>
auf den Koͤrper wuͤrken, als der Druck der<lb/>
fluͤßigen Materie von hinten ſtark genug iſt,<lb/>
den Koͤrper vorwerts zu ſtoſſen. Da nun in<lb/>
Luft und Waſſer der Druck von fornen nicht<lb/>
nur dem Druck von hinten gleich, ſondern<lb/>
noch gemeiniglich groͤſſer iſt; ſo ſieht man wohl,<lb/>
daß die aus dem Theil des Canals <hirendition="#aq">MD</hi> ent-<lb/>ſtehende Kraft auf den Koͤrper gar keine oder<lb/>
zum wenigſten nur eine ſehr geringe Wuͤrkung<lb/>
haben koͤnne. Und alſo wird die aus dem<lb/>
ganzen Canal <hirendition="#aq">AMD</hi> entſtehende Kraft, welche<lb/>
auf den Koͤrper in der That wuͤrket, beynahe<lb/>
derjenigen gleich ſeyn, welche aus dem Theil<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">AM</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[466/0486]
tet wird. Wenn nun der Canal eine ſolche
Figur hat, ſo muß man denſelben nach ſeinen
beyden Theilen AM und MD ins beſondere be-
trachten; wovon jener AM ſeine Kruͤmmung
von dem Koͤrper BD abwerts, dieſer aber MD
gegen den Koͤrper zugekehret hat. Aus dem
erſteren Theil AM entſtehet eine Kraft, welche
den Koͤrper nach der Direction AB fortſtoͤßt,
und durch [FORMEL] ausge-
druckt wird. Aus dem andern Theil DM
aber entſtehet eine Kraft, welche jener entgegen
iſt, und von welcher der Koͤrper nach der Dire-
ction BA zuruͤck gezogen werden ſollte. Da
nun kein Koͤrper anders, als durch einen wuͤrk-
lichen Druck in Bewegung geſetzt werden kann;
ſo kann auch dieſe letztere Kraft nur in ſo ferne
auf den Koͤrper wuͤrken, als der Druck der
fluͤßigen Materie von hinten ſtark genug iſt,
den Koͤrper vorwerts zu ſtoſſen. Da nun in
Luft und Waſſer der Druck von fornen nicht
nur dem Druck von hinten gleich, ſondern
noch gemeiniglich groͤſſer iſt; ſo ſieht man wohl,
daß die aus dem Theil des Canals MD ent-
ſtehende Kraft auf den Koͤrper gar keine oder
zum wenigſten nur eine ſehr geringe Wuͤrkung
haben koͤnne. Und alſo wird die aus dem
ganzen Canal AMD entſtehende Kraft, welche
auf den Koͤrper in der That wuͤrket, beynahe
derjenigen gleich ſeyn, welche aus dem Theil
AM
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/486>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.