Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

zerstreuet seyn, oder wie wir oben angenommen,
die eine Hälfte davon mit der Kugel fortgestos-
sen werden, die andere aber an dem Boden
AA zurück bleiben. Wenn also inzwischen
nichts von der sämtlichen Materie des Pulvers
durch das Zündloch und Spielraum verlohren
gegangen; so ist die Kraft, welche zur Acce-
leration
sowohl der Kugel, als des Pulvers
selbst erfordert wird [Formel 1]
das Pulver mag sich auf einmahl plötzlich ent-
zündet haben, oder nicht.

Wir wollen setzen, das Pulver habe sich an-
fänglich alles auf einmahl entzündet, so ist dar-
aus ein Cylinder, dessen Höhe = m b Luft
entstanden, welche nebst der gröbern Materie
im Raum AM enthalten ist. Da nun die grö-
bere Materie allein davon einen Platz =
[Formel 2] einnimmt, so bleibt für die Luft über
[Formel 3] So vielmahl also diese Grösse
[Formel 4] kleiner ist, als mb, so vielmahl
wird die Luft dichter seyn, als die natürliche.
Man setze der Kürze halber [Formel 5]
= s, so wird die Dichte der in AM zusammen

ge-
C c 3

zerſtreuet ſeyn, oder wie wir oben angenommen,
die eine Haͤlfte davon mit der Kugel fortgeſtoſ-
ſen werden, die andere aber an dem Boden
AA zuruͤck bleiben. Wenn alſo inzwiſchen
nichts von der ſaͤmtlichen Materie des Pulvers
durch das Zuͤndloch und Spielraum verlohren
gegangen; ſo iſt die Kraft, welche zur Acce-
leration
ſowohl der Kugel, als des Pulvers
ſelbſt erfordert wird [Formel 1]
das Pulver mag ſich auf einmahl ploͤtzlich ent-
zuͤndet haben, oder nicht.

Wir wollen ſetzen, das Pulver habe ſich an-
faͤnglich alles auf einmahl entzuͤndet, ſo iſt dar-
aus ein Cylinder, deſſen Hoͤhe = m b Luft
entſtanden, welche nebſt der groͤbern Materie
im Raum AM enthalten iſt. Da nun die groͤ-
bere Materie allein davon einen Platz =
[Formel 2] einnim̃t, ſo bleibt fuͤr die Luft uͤber
[Formel 3] So vielmahl alſo dieſe Groͤſſe
[Formel 4] kleiner iſt, als mb, ſo vielmahl
wird die Luft dichter ſeyn, als die natuͤrliche.
Man ſetze der Kuͤrze halber [Formel 5]
= ſ, ſo wird die Dichte der in AM zuſammen

ge-
C c 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0425" n="405"/>
zer&#x017F;treuet &#x017F;eyn, oder wie wir oben angenommen,<lb/>
die eine Ha&#x0364;lfte davon mit der Kugel fortge&#x017F;to&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en werden, die andere aber an dem Boden<lb/><hi rendition="#aq">AA</hi> zuru&#x0364;ck bleiben. Wenn al&#x017F;o inzwi&#x017F;chen<lb/>
nichts von der &#x017F;a&#x0364;mtlichen Materie des Pulvers<lb/>
durch das Zu&#x0364;ndloch und Spielraum verlohren<lb/>
gegangen; &#x017F;o i&#x017F;t die Kraft, welche zur <hi rendition="#aq">Acce-<lb/>
leration</hi> &#x017F;owohl der Kugel, als des Pulvers<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t erfordert wird <formula/><lb/>
das Pulver mag &#x017F;ich auf einmahl plo&#x0364;tzlich ent-<lb/>
zu&#x0364;ndet haben, oder nicht.</p><lb/>
            <p>Wir wollen &#x017F;etzen, das Pulver habe &#x017F;ich an-<lb/>
fa&#x0364;nglich alles auf einmahl entzu&#x0364;ndet, &#x017F;o i&#x017F;t dar-<lb/>
aus ein <hi rendition="#aq">Cylind</hi>er, de&#x017F;&#x017F;en Ho&#x0364;he = <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">m b</hi></hi> Luft<lb/>
ent&#x017F;tanden, welche neb&#x017F;t der gro&#x0364;bern Materie<lb/>
im Raum <hi rendition="#aq">AM</hi> enthalten i&#x017F;t. Da nun die gro&#x0364;-<lb/>
bere Materie allein davon einen Platz =<lb/><formula/> einnim&#x0303;t, &#x017F;o bleibt fu&#x0364;r die Luft u&#x0364;ber<lb/><formula/> So vielmahl al&#x017F;o die&#x017F;e Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/><formula/> kleiner i&#x017F;t, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mb</hi></hi>, &#x017F;o vielmahl<lb/>
wird die Luft dichter &#x017F;eyn, als die natu&#x0364;rliche.<lb/>
Man &#x017F;etze der Ku&#x0364;rze halber <formula/><lb/>
= <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;</hi></hi>, &#x017F;o wird die Dichte der in <hi rendition="#aq">AM</hi> zu&#x017F;ammen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C c 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[405/0425] zerſtreuet ſeyn, oder wie wir oben angenommen, die eine Haͤlfte davon mit der Kugel fortgeſtoſ- ſen werden, die andere aber an dem Boden AA zuruͤck bleiben. Wenn alſo inzwiſchen nichts von der ſaͤmtlichen Materie des Pulvers durch das Zuͤndloch und Spielraum verlohren gegangen; ſo iſt die Kraft, welche zur Acce- leration ſowohl der Kugel, als des Pulvers ſelbſt erfordert wird [FORMEL] das Pulver mag ſich auf einmahl ploͤtzlich ent- zuͤndet haben, oder nicht. Wir wollen ſetzen, das Pulver habe ſich an- faͤnglich alles auf einmahl entzuͤndet, ſo iſt dar- aus ein Cylinder, deſſen Hoͤhe = m b Luft entſtanden, welche nebſt der groͤbern Materie im Raum AM enthalten iſt. Da nun die groͤ- bere Materie allein davon einen Platz = [FORMEL] einnim̃t, ſo bleibt fuͤr die Luft uͤber [FORMEL] So vielmahl alſo dieſe Groͤſſe [FORMEL] kleiner iſt, als mb, ſo vielmahl wird die Luft dichter ſeyn, als die natuͤrliche. Man ſetze der Kuͤrze halber [FORMEL] = ſ, ſo wird die Dichte der in AM zuſammen ge- C c 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/425
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/425>, abgerufen am 21.05.2024.