Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

macht, und für die besten gehalten werden,
dergleichen sind das Bataille Pulver und an-
dere, in Vergleichung gezogen, und ich konnte
keinen merklichen Unterscheid dazwischen wahr-
nehmen. Jch habe dasselbe auch durch vieler-
ley Versuche mit einem gewißen Spanischen
Pulver, so von St. Jago kommt, verglichen.
Und ob ich gleich, wenn ich meine Meynung
davon sagen soll, das Spanische Pulver besser
befunden; so beträgt doch der Unterscheid nur
etwa den funfzigsten oder sechzigsten Theil,
und ist demnach allzu klein, als daß man da-
von mit einer völligen Gewißheit versichert
seyn könnte. Wenn ich auch andere Experi-
ment
e gegen die meinigen halte, so finde ich, daß
das Französische Pulver sehr wenig von dem
unsrigen unterschieden ist: ungeachtet ich hier-
über nicht so gewiß seyn kan, als ich wünschte,
indem ich nimmer etwas von diesem Pulver
habe bekommen können. Jch muß aber hier-
bey nochmahls wiederholen, daß wenn ich von
dem Pulver unserer Regierung spreche, ich
solches verstehe, welches nach der verordneten
Proportion der Materialien zusammen ge-
setzt, und wohl durch gearbeitet worden: denn
von dieser Art war dasienige Pulver, dessen
ich mich in meinen Versuchen bedienet habe.

Das stärkste Pulver, womit ich jemahls um-
gegangen, war, wie ich berichtet worden, von
einer Art, welche in Holland verfertiget wird.

Die

macht, und fuͤr die beſten gehalten werden,
dergleichen ſind das Bataille Pulver und an-
dere, in Vergleichung gezogen, und ich konnte
keinen merklichen Unterſcheid dazwiſchen wahr-
nehmen. Jch habe daſſelbe auch durch vieler-
ley Verſuche mit einem gewißen Spaniſchen
Pulver, ſo von St. Jago kommt, verglichen.
Und ob ich gleich, wenn ich meine Meynung
davon ſagen ſoll, das Spaniſche Pulver beſſer
befunden; ſo betraͤgt doch der Unterſcheid nur
etwa den funfzigſten oder ſechzigſten Theil,
und iſt demnach allzu klein, als daß man da-
von mit einer voͤlligen Gewißheit verſichert
ſeyn koͤnnte. Wenn ich auch andere Experi-
ment
e gegen die meinigen halte, ſo finde ich, daß
das Franzoͤſiſche Pulver ſehr wenig von dem
unſrigen unterſchieden iſt: ungeachtet ich hier-
uͤber nicht ſo gewiß ſeyn kan, als ich wuͤnſchte,
indem ich nimmer etwas von dieſem Pulver
habe bekommen koͤnnen. Jch muß aber hier-
bey nochmahls wiederholen, daß wenn ich von
dem Pulver unſerer Regierung ſpreche, ich
ſolches verſtehe, welches nach der verordneten
Proportion der Materialien zuſammen ge-
ſetzt, und wohl durch gearbeitet worden: denn
von dieſer Art war dasienige Pulver, deſſen
ich mich in meinen Verſuchen bedienet habe.

Das ſtaͤrkſte Pulver, womit ich jemahls um-
gegangen, war, wie ich berichtet worden, von
einer Art, welche in Holland verfertiget wird.

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0408" n="388"/>
macht, und fu&#x0364;r die be&#x017F;ten gehalten werden,<lb/>
dergleichen &#x017F;ind das <hi rendition="#aq">Batail</hi>le Pulver und an-<lb/>
dere, in Vergleichung gezogen, und ich konnte<lb/>
keinen merklichen Unter&#x017F;cheid dazwi&#x017F;chen wahr-<lb/>
nehmen. Jch habe da&#x017F;&#x017F;elbe auch durch vieler-<lb/>
ley Ver&#x017F;uche mit einem gewißen Spani&#x017F;chen<lb/>
Pulver, &#x017F;o von <hi rendition="#aq">St. Jago</hi> kommt, verglichen.<lb/>
Und ob ich gleich, wenn ich meine Meynung<lb/>
davon &#x017F;agen &#x017F;oll, das Spani&#x017F;che Pulver be&#x017F;&#x017F;er<lb/>
befunden; &#x017F;o betra&#x0364;gt doch der Unter&#x017F;cheid nur<lb/>
etwa den funfzig&#x017F;ten oder &#x017F;echzig&#x017F;ten Theil,<lb/>
und i&#x017F;t demnach allzu klein, als daß man da-<lb/>
von mit einer vo&#x0364;lligen Gewißheit ver&#x017F;ichert<lb/>
&#x017F;eyn ko&#x0364;nnte. Wenn ich auch andere <hi rendition="#aq">Experi-<lb/>
ment</hi>e gegen die meinigen halte, &#x017F;o finde ich, daß<lb/>
das Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;che Pulver &#x017F;ehr wenig von dem<lb/>
un&#x017F;rigen unter&#x017F;chieden i&#x017F;t: ungeachtet ich hier-<lb/>
u&#x0364;ber nicht &#x017F;o gewiß &#x017F;eyn kan, als ich wu&#x0364;n&#x017F;chte,<lb/>
indem ich nimmer etwas von die&#x017F;em Pulver<lb/>
habe bekommen ko&#x0364;nnen. Jch muß aber hier-<lb/>
bey nochmahls wiederholen, daß wenn ich von<lb/>
dem Pulver un&#x017F;erer Regierung &#x017F;preche, ich<lb/>
&#x017F;olches ver&#x017F;tehe, welches nach der verordneten<lb/><hi rendition="#aq">Proportion</hi> der <hi rendition="#aq">Materiali</hi>en zu&#x017F;ammen ge-<lb/>
&#x017F;etzt, und wohl durch gearbeitet worden: denn<lb/>
von die&#x017F;er Art war dasienige Pulver, de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
ich mich in meinen Ver&#x017F;uchen bedienet habe.</p><lb/>
          <p>Das &#x017F;ta&#x0364;rk&#x017F;te Pulver, womit ich jemahls um-<lb/>
gegangen, war, wie ich berichtet worden, von<lb/>
einer Art, welche in Holland verfertiget wird.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[388/0408] macht, und fuͤr die beſten gehalten werden, dergleichen ſind das Bataille Pulver und an- dere, in Vergleichung gezogen, und ich konnte keinen merklichen Unterſcheid dazwiſchen wahr- nehmen. Jch habe daſſelbe auch durch vieler- ley Verſuche mit einem gewißen Spaniſchen Pulver, ſo von St. Jago kommt, verglichen. Und ob ich gleich, wenn ich meine Meynung davon ſagen ſoll, das Spaniſche Pulver beſſer befunden; ſo betraͤgt doch der Unterſcheid nur etwa den funfzigſten oder ſechzigſten Theil, und iſt demnach allzu klein, als daß man da- von mit einer voͤlligen Gewißheit verſichert ſeyn koͤnnte. Wenn ich auch andere Experi- mente gegen die meinigen halte, ſo finde ich, daß das Franzoͤſiſche Pulver ſehr wenig von dem unſrigen unterſchieden iſt: ungeachtet ich hier- uͤber nicht ſo gewiß ſeyn kan, als ich wuͤnſchte, indem ich nimmer etwas von dieſem Pulver habe bekommen koͤnnen. Jch muß aber hier- bey nochmahls wiederholen, daß wenn ich von dem Pulver unſerer Regierung ſpreche, ich ſolches verſtehe, welches nach der verordneten Proportion der Materialien zuſammen ge- ſetzt, und wohl durch gearbeitet worden: denn von dieſer Art war dasienige Pulver, deſſen ich mich in meinen Verſuchen bedienet habe. Das ſtaͤrkſte Pulver, womit ich jemahls um- gegangen, war, wie ich berichtet worden, von einer Art, welche in Holland verfertiget wird. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/408
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/408>, abgerufen am 22.11.2024.