Pulver durch den Lauf heraus getrieben wird, drücket, als eine leichtere, die Geschwindigkeit im erstern Fall mehr vermindert werden müß- te, als in dem letztern. Allein, da wir oben ge- wiesen haben, daß kein merklicher Unterscheid in der Geschwindigkeit der Kugel heraus kommt, wenn man auch den Gegendruck der Luft völ- lig aus der Acht läßt, so kann die verschiedene Schwehre desselben um so viel weniger einen merklichen Unterscheid verursachen.
XI. Satz. Die Geschwindigkeit zu bestimmen, mit welcher die aus der Entzündung des Pulvers entstehende Flamme durch ih- re eigene Ausdehnungs-Kraft fortge- het, wenn weder eine Kugel noch ein anderer Körper vor das Pulver in dem Stück geladen wird.
Wenn das ganze Wesen des Pulvers in eine subtile elastische Materie bey der Entzündung verwandelt würde, so könnte man aus der Ausdehnungs-Kraft des- selben, welche oden bestimmet worden, und ih- rer Dichtigkeit, welche gleichsals bekannt ist, den Grad der Geschwindigkeit, womit sich die-
selbe
Pulver durch den Lauf heraus getrieben wird, druͤcket, als eine leichtere, die Geſchwindigkeit im erſtern Fall mehr vermindert werden muͤß- te, als in dem letztern. Allein, da wir oben ge- wieſen haben, daß kein merklicher Unterſcheid in der Geſchwindigkeit der Kugel heraus kom̃t, wenn man auch den Gegendruck der Luft voͤl- lig aus der Acht laͤßt, ſo kann die verſchiedene Schwehre deſſelben um ſo viel weniger einen merklichen Unterſcheid verurſachen.
XI. Satz. Die Geſchwindigkeit zu beſtimmen, mit welcher die aus der Entzuͤndung des Pulvers entſtehende Flamme durch ih- re eigene Ausdehnungs-Kraft fortge- het, wenn weder eine Kugel noch ein anderer Koͤrper vor das Pulver in dem Stuͤck geladen wird.
Wenn das ganze Weſen des Pulvers in eine ſubtile elaſtiſche Materie bey der Entzuͤndung verwandelt wuͤrde, ſo koͤnnte man aus der Ausdehnungs-Kraft deſ- ſelben, welche oden beſtimmet worden, und ih- rer Dichtigkeit, welche gleichſals bekannt iſt, den Grad der Geſchwindigkeit, womit ſich die-
ſelbe
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Pulver durch den Lauf heraus getrieben wird,
druͤcket, als eine leichtere, die Geſchwindigkeit
im erſtern Fall mehr vermindert werden muͤß-
te, als in dem letztern. Allein, da wir oben ge-
wieſen haben, daß kein merklicher Unterſcheid
in der Geſchwindigkeit der Kugel heraus kom̃t,
wenn man auch den Gegendruck der Luft voͤl-
lig aus der Acht laͤßt, ſo kann die verſchiedene
Schwehre deſſelben um ſo viel weniger einen
merklichen Unterſcheid verurſachen.
XI. Satz.
Die Geſchwindigkeit zu beſtimmen, mit
welcher die aus der Entzuͤndung des
Pulvers entſtehende Flamme durch ih-
re eigene Ausdehnungs-Kraft fortge-
het, wenn weder eine Kugel noch ein
anderer Koͤrper vor das Pulver in
dem Stuͤck geladen wird.
Wenn das ganze Weſen des Pulvers in
eine ſubtile elaſtiſche Materie bey der
Entzuͤndung verwandelt wuͤrde, ſo
koͤnnte man aus der Ausdehnungs-Kraft deſ-
ſelben, welche oden beſtimmet worden, und ih-
rer Dichtigkeit, welche gleichſals bekannt iſt,
den Grad der Geſchwindigkeit, womit ſich die-
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/289>, abgerufen am 25.11.2024.
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