möglich zu sagen, wie groß bey einem jeden der Fehler sey. Wenn die gefundene Ge- schwindigkeit ungefehr 1700 Schuh in einer Secunde austrägt, so könnte es seyn, daß diese Zahl in einigen Fällen um 85 Schuh zu klein, in andern aber um 283 Schuh zu groß wäre. Oder da der Autor nicht die würck- liche Geschwindigkeit selbst, sondern nur die Länge der Sehne L l = k, als welcher die Geschwindigkeit proportional ist, aufgezeich- net: wenn dieselbe 16 Zoll groß ist, so konnte der Fehler in diesem Maaß 0, 8 Zoll, wenn die Kugel zu unterst an das Bret geschossen wird, und gar 2, 6 Zoll, wenn dieselbe zuoberst geschossen worden, austragen. Jn dieser Ungewißheit wäre also aus der Uebereinstim- mung der Experimenten mit der Theorie nicht viel zum Vortheil dieser letztern zu schliessen.
Es erhellet auch nicht aus der Beschreibung dieser Experimente, daß der Autor sehr sorgfältig in Ausmessung der Distanz D V = h gewesen; denn er bringt für gleiche Fälle, da mit gleicher Ladung aus eben demselben Lauf mehrmalen geschossen worden, immer einer- ley Länge für die Sehne L l = k heraus; da doch kaum zu glauben ist, daß die Kugel bey allen diesen verschiedenen Schüssen in einer- ley Höhe auf das Bret angestossen. Denn wenn er auch ja beständig auf eben denselben
Punct
moͤglich zu ſagen, wie groß bey einem jeden der Fehler ſey. Wenn die gefundene Ge- ſchwindigkeit ungefehr 1700 Schuh in einer Secunde austraͤgt, ſo koͤnnte es ſeyn, daß dieſe Zahl in einigen Faͤllen um 85 Schuh zu klein, in andern aber um 283 Schuh zu groß waͤre. Oder da der Autor nicht die wuͤrck- liche Geſchwindigkeit ſelbſt, ſondern nur die Laͤnge der Sehne L l = k, als welcher die Geſchwindigkeit proportional iſt, aufgezeich- net: wenn dieſelbe 16 Zoll groß iſt, ſo konnte der Fehler in dieſem Maaß 0, 8 Zoll, wenn die Kugel zu unterſt an das Bret geſchoſſen wird, und gar 2, 6 Zoll, wenn dieſelbe zuoberſt geſchoſſen worden, austragen. Jn dieſer Ungewißheit waͤre alſo aus der Uebereinſtim- mung der Experimenten mit der Theorie nicht viel zum Vortheil dieſer letztern zu ſchlieſſen.
Es erhellet auch nicht aus der Beſchreibung dieſer Experimente, daß der Autor ſehr ſorgfaͤltig in Ausmeſſung der Diſtanz D V = h geweſen; denn er bringt fuͤr gleiche Faͤlle, da mit gleicher Ladung aus eben demſelben Lauf mehrmalen geſchoſſen worden, immer einer- ley Laͤnge fuͤr die Sehne L l = k heraus; da doch kaum zu glauben iſt, daß die Kugel bey allen dieſen verſchiedenen Schuͤſſen in einer- ley Hoͤhe auf das Bret angeſtoſſen. Denn wenn er auch ja beſtaͤndig auf eben denſelben
Punct
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moͤglich zu ſagen, wie groß bey einem jeden
der Fehler ſey. Wenn die gefundene Ge-
ſchwindigkeit ungefehr 1700 Schuh in einer
Secunde austraͤgt, ſo koͤnnte es ſeyn, daß
dieſe Zahl in einigen Faͤllen um 85 Schuh zu
klein, in andern aber um 283 Schuh zu groß
waͤre. Oder da der Autor nicht die wuͤrck-
liche Geſchwindigkeit ſelbſt, ſondern nur die
Laͤnge der Sehne L l = k, als welcher die
Geſchwindigkeit proportional iſt, aufgezeich-
net: wenn dieſelbe 16 Zoll groß iſt, ſo konnte
der Fehler in dieſem Maaß 0, 8 Zoll, wenn
die Kugel zu unterſt an das Bret geſchoſſen
wird, und gar 2, 6 Zoll, wenn dieſelbe zuoberſt
geſchoſſen worden, austragen. Jn dieſer
Ungewißheit waͤre alſo aus der Uebereinſtim-
mung der Experimenten mit der Theorie
nicht viel zum Vortheil dieſer letztern zu
ſchlieſſen.
Es erhellet auch nicht aus der Beſchreibung
dieſer Experimente, daß der Autor ſehr
ſorgfaͤltig in Ausmeſſung der Diſtanz D V = h
geweſen; denn er bringt fuͤr gleiche Faͤlle, da
mit gleicher Ladung aus eben demſelben Lauf
mehrmalen geſchoſſen worden, immer einer-
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doch kaum zu glauben iſt, daß die Kugel bey
allen dieſen verſchiedenen Schuͤſſen in einer-
ley Hoͤhe auf das Bret angeſtoſſen. Denn
wenn er auch ja beſtaͤndig auf eben denſelben
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/242>, abgerufen am 27.11.2024.
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