prellen, beobachtet werden, die Geschwin- digkeit nach dem Stoß der Geschwindig- keit, mit welcher die Kugel angestossen, austra- gen. Wenn man also die Geschwindigkeit des Punkts am Pendulo, wo die Kugel an- gestossen, weiß, so darf man dieselbe nur mit 505 multipliciren, um die Geschwindigkeit der Kugel vor dem Stoß zu bekommen.
Die Geschwindigkeit aber des Anstoß- Punkts nach dem Stoß läßt sich leicht aus der Sehne des Bogens, wodurch derselbe getrie- ben worden, bestimmen. Denn es ist ein be- kannter Satz, daß alle hangende Cörper durch ihre schwingende Bewegung, zu eben derjeni- gen Höhe gelangen, zu welcher sie kommen würden, wenn sie aus ihrem untersten Punkt mit eben der Geschwindigkeit, so dieser Punkt hatte, gerade aufwerts geworfen würden. De- rowegen, wenn man den sinum versum dieses aufsteigenden Bogens weiß, welcher aus der Sehne und dem Radio leicht gefunden wird, so ist dieser sinus versus selbst die perpendi- cular Höhe, auf welche ein Cörper, so mit der Geschwindigkeit des gestossenen Punkts aufwerts geworfen wird, gelangt: wie groß folglich die Geschwindigkeit sey, ist aus der Lehre von den fallenden Cörpern leicht aus- zurechnen.
Es war zum Exempel die Sehne des Bo- gens, durch welchen das Pendulum nach dem
Stoß
prellen, beobachtet werden, die Geſchwin- digkeit nach dem Stoß der Geſchwindig- keit, mit welcher die Kugel angeſtoſſen, austra- gen. Wenn man alſo die Geſchwindigkeit des Punkts am Pendulo, wo die Kugel an- geſtoſſen, weiß, ſo darf man dieſelbe nur mit 505 multipliciren, um die Geſchwindigkeit der Kugel vor dem Stoß zu bekommen.
Die Geſchwindigkeit aber des Anſtoß- Punkts nach dem Stoß laͤßt ſich leicht aus der Sehne des Bogens, wodurch derſelbe getrie- ben worden, beſtimmen. Denn es iſt ein be- kannter Satz, daß alle hangende Coͤrper durch ihre ſchwingende Bewegung, zu eben derjeni- gen Hoͤhe gelangen, zu welcher ſie kommen wuͤrden, wenn ſie aus ihrem unterſten Punkt mit eben der Geſchwindigkeit, ſo dieſer Punkt hatte, gerade aufwerts geworfen wuͤrden. De- rowegen, wenn man den ſinum verſum dieſes aufſteigenden Bogens weiß, welcher aus der Sehne und dem Radio leicht gefunden wird, ſo iſt dieſer ſinus verſus ſelbſt die perpendi- cular Hoͤhe, auf welche ein Coͤrper, ſo mit der Geſchwindigkeit des geſtoſſenen Punkts aufwerts geworfen wird, gelangt: wie groß folglich die Geſchwindigkeit ſey, iſt aus der Lehre von den fallenden Coͤrpern leicht aus- zurechnen.
Es war zum Exempel die Sehne des Bo- gens, durch welchen das Pendulum nach dem
Stoß
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prellen, beobachtet werden, die Geſchwin-
digkeit nach dem Stoß [FORMEL] der Geſchwindig-
keit, mit welcher die Kugel angeſtoſſen, austra-
gen. Wenn man alſo die Geſchwindigkeit
des Punkts am Pendulo, wo die Kugel an-
geſtoſſen, weiß, ſo darf man dieſelbe nur mit
505 multipliciren, um die Geſchwindigkeit
der Kugel vor dem Stoß zu bekommen.
Die Geſchwindigkeit aber des Anſtoß-
Punkts nach dem Stoß laͤßt ſich leicht aus der
Sehne des Bogens, wodurch derſelbe getrie-
ben worden, beſtimmen. Denn es iſt ein be-
kannter Satz, daß alle hangende Coͤrper durch
ihre ſchwingende Bewegung, zu eben derjeni-
gen Hoͤhe gelangen, zu welcher ſie kommen
wuͤrden, wenn ſie aus ihrem unterſten Punkt
mit eben der Geſchwindigkeit, ſo dieſer Punkt
hatte, gerade aufwerts geworfen wuͤrden. De-
rowegen, wenn man den ſinum verſum dieſes
aufſteigenden Bogens weiß, welcher aus der
Sehne und dem Radio leicht gefunden wird,
ſo iſt dieſer ſinus verſus ſelbſt die perpendi-
cular Hoͤhe, auf welche ein Coͤrper, ſo mit
der Geſchwindigkeit des geſtoſſenen Punkts
aufwerts geworfen wird, gelangt: wie groß
folglich die Geſchwindigkeit ſey, iſt aus der
Lehre von den fallenden Coͤrpern leicht aus-
zurechnen.
Es war zum Exempel die Sehne des Bo-
gens, durch welchen das Pendulum nach dem
Stoß
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/178>, abgerufen am 23.11.2024.
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