bey der natürlichen, und auch nicht allzusehr zusammen gepreßten Luft, wahrgenommen worden. Es wird allso rathsam seyn, diese Sätze nur so lange als richtig anzunehmen, biß aus der Vergleichung der folgenden Ex- perimenten mit der hierauf gegründeten Theorie erhellen wird, ob dieselben mit der Wahrheit bestehen können oder nicht. Es wird also darauf ankommen, ob man ver- mittelst dieser Sätze im Stande seyn wird, alle aus der Erfahrung erkannte Würkungen des Pulvers zu erklären, wenn man diese beyden Sätze als gewiß annimmt, oder ob dieselben entweder eine allzugrosse oder allzu- kleine Würkung anzeigen werden. Nach des Hrn. Prof. Daniel Bernoulli Meynung müßte diese vom Autore bestimmte Kraft des Pulvers viel zu klein seyn, diejenigen Würkungen, welche uns die Erfahrung vor- legt, hervorzubringen; wir haben aber schon bemerket, daß derselbe die Resistenz der Luft in seinen Berechnungen nicht so groß gesetzt, als der Autor dieselbe zu seyn behauptet, da- hero man noch einige Hoffnung haben kann, daß die obgedachten beyden Sätze dem unge- achtet der Wahrheit noch gemäß seyn könnten. Dieses soll also in den folgenden Anmer- kungen mit mehrerem Fleiß untersuchet werden.
VII.Satz.
bey der natuͤrlichen, und auch nicht allzuſehr zuſammen gepreßten Luft, wahrgenommen worden. Es wird allſo rathſam ſeyn, dieſe Saͤtze nur ſo lange als richtig anzunehmen, biß aus der Vergleichung der folgenden Ex- perimenten mit der hierauf gegruͤndeten Theorie erhellen wird, ob dieſelben mit der Wahrheit beſtehen koͤnnen oder nicht. Es wird alſo darauf ankommen, ob man ver- mittelſt dieſer Saͤtze im Stande ſeyn wird, alle aus der Erfahrung erkannte Wuͤrkungen des Pulvers zu erklaͤren, wenn man dieſe beyden Saͤtze als gewiß annimmt, oder ob dieſelben entweder eine allzugroſſe oder allzu- kleine Wuͤrkung anzeigen werden. Nach des Hrn. Prof. Daniel Bernoulli Meynung muͤßte dieſe vom Autore beſtimmte Kraft des Pulvers viel zu klein ſeyn, diejenigen Wuͤrkungen, welche uns die Erfahrung vor- legt, hervorzubringen; wir haben aber ſchon bemerket, daß derſelbe die Reſiſtenz der Luft in ſeinen Berechnungen nicht ſo groß geſetzt, als der Autor dieſelbe zu ſeyn behauptet, da- hero man noch einige Hoffnung haben kann, daß die obgedachten beyden Saͤtze dem unge- achtet der Wahrheit noch gemaͤß ſeyn koͤnnten. Dieſes ſoll alſo in den folgenden Anmer- kungen mit mehrerem Fleiß unterſuchet werden.
VII.Satz.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0126"n="106"/>
bey der natuͤrlichen, und auch nicht allzuſehr<lb/>
zuſammen gepreßten Luft, wahrgenommen<lb/>
worden. Es wird allſo rathſam ſeyn, dieſe<lb/>
Saͤtze nur ſo lange als richtig anzunehmen,<lb/>
biß aus der Vergleichung der folgenden <hirendition="#aq">Ex-<lb/>
periment</hi>en mit der hierauf gegruͤndeten<lb/><hirendition="#aq">Theorie</hi> erhellen wird, ob dieſelben mit der<lb/>
Wahrheit beſtehen koͤnnen oder nicht. Es<lb/>
wird alſo darauf ankommen, ob man ver-<lb/>
mittelſt dieſer Saͤtze im Stande ſeyn wird,<lb/>
alle aus der Erfahrung erkannte Wuͤrkungen<lb/>
des Pulvers zu erklaͤren, wenn man dieſe<lb/>
beyden Saͤtze als gewiß annimmt, oder ob<lb/>
dieſelben entweder eine allzugroſſe oder allzu-<lb/>
kleine Wuͤrkung anzeigen werden. Nach<lb/>
des Hrn. <hirendition="#aq">Prof. Daniel Bernoulli</hi> Meynung<lb/>
muͤßte dieſe vom <hirendition="#aq">Autore</hi> beſtimmte Kraft<lb/>
des Pulvers viel zu klein ſeyn, diejenigen<lb/>
Wuͤrkungen, welche uns die Erfahrung vor-<lb/>
legt, hervorzubringen; wir haben aber ſchon<lb/>
bemerket, daß derſelbe die <hirendition="#aq">Reſiſtenz</hi> der Luft<lb/>
in ſeinen Berechnungen nicht ſo groß geſetzt,<lb/>
als der <hirendition="#aq">Autor</hi> dieſelbe zu ſeyn behauptet, da-<lb/>
hero man noch einige Hoffnung haben kann,<lb/>
daß die obgedachten beyden Saͤtze dem unge-<lb/>
achtet der Wahrheit noch gemaͤß ſeyn koͤnnten.<lb/>
Dieſes ſoll alſo in den folgenden Anmer-<lb/>
kungen mit mehrerem Fleiß unterſuchet<lb/>
werden.</p></div></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">VII.</hi><hirendition="#fr">Satz.</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[106/0126]
bey der natuͤrlichen, und auch nicht allzuſehr
zuſammen gepreßten Luft, wahrgenommen
worden. Es wird allſo rathſam ſeyn, dieſe
Saͤtze nur ſo lange als richtig anzunehmen,
biß aus der Vergleichung der folgenden Ex-
perimenten mit der hierauf gegruͤndeten
Theorie erhellen wird, ob dieſelben mit der
Wahrheit beſtehen koͤnnen oder nicht. Es
wird alſo darauf ankommen, ob man ver-
mittelſt dieſer Saͤtze im Stande ſeyn wird,
alle aus der Erfahrung erkannte Wuͤrkungen
des Pulvers zu erklaͤren, wenn man dieſe
beyden Saͤtze als gewiß annimmt, oder ob
dieſelben entweder eine allzugroſſe oder allzu-
kleine Wuͤrkung anzeigen werden. Nach
des Hrn. Prof. Daniel Bernoulli Meynung
muͤßte dieſe vom Autore beſtimmte Kraft
des Pulvers viel zu klein ſeyn, diejenigen
Wuͤrkungen, welche uns die Erfahrung vor-
legt, hervorzubringen; wir haben aber ſchon
bemerket, daß derſelbe die Reſiſtenz der Luft
in ſeinen Berechnungen nicht ſo groß geſetzt,
als der Autor dieſelbe zu ſeyn behauptet, da-
hero man noch einige Hoffnung haben kann,
daß die obgedachten beyden Saͤtze dem unge-
achtet der Wahrheit noch gemaͤß ſeyn koͤnnten.
Dieſes ſoll alſo in den folgenden Anmer-
kungen mit mehrerem Fleiß unterſuchet
werden.
VII. Satz.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/126>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.