Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.
An Rückkehr in die Heimath nicht zu denken, Bevor Samandel nicht in deinen Händen, Bevor du nicht aus den gestürzten Mauern Die Schwestern siegend führst. Almansor. Jhr selbst, mein Vater, werdet im Triumphe Durch jener Hauptstadt mächt'ge Straßen ziehn; Jhr selbst den Kerker eurer Töchter sprengen; Jhr selbst mir die Geliebte Jn meine sehnlich -- offnen Arme führen -- O denkt euch diese Wonne- Stunde nur! Sie muß die Angst aus eurem Herzen scheuchen, Sie muß zu frischer Hoffnung euch be- leben. Osmar. Umsonst, mein Sohn; du marterst deinen Vater. Führ' deine Truppen über jenen Hügel; Jch muß der Flotte noch Befehle geben. (ab.) Vierte Scene. Almansor (allein.) Welch ein geheimer Schauer Aengstet mich vor mir selbst. Mir ist's, als fühlt' ich
An Rückkehr in die Heimath nicht zu denken, Bevor Samandel nicht in deinen Händen, Bevor du nicht aus den gestürzten Mauern Die Schwestern siegend führst. Almansor. Jhr selbst, mein Vater, werdet im Triumphe Durch jener Hauptstadt mächt'ge Straßen ziehn; Jhr selbst den Kerker eurer Töchter sprengen; Jhr selbst mir die Geliebte Jn meine sehnlich — offnen Arme führen — O denkt euch diese Wonne- Stunde nur! Sie muß die Angst aus eurem Herzen scheuchen, Sie muß zu frischer Hoffnung euch be- leben. Osmar. Umsonst, mein Sohn; du marterst deinen Vater. Führ' deine Truppen über jenen Hügel; Jch muß der Flotte noch Befehle geben. (ab.) Vierte Scene. Almansor (allein.) Welch ein geheimer Schauer Aengstet mich vor mir selbst. Mir ist's, als fühlt' ich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#OSM"> <p><pb facs="#f0057" n="53"/> An Rückkehr in die Heimath nicht zu denken,<lb/> Bevor Samandel nicht in deinen Händen,<lb/> Bevor du nicht aus den gestürzten Mauern<lb/> Die Schwestern siegend führst.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALM"> <speaker>Almansor.</speaker><lb/> <p>Jhr selbst, mein Vater, werdet im Triumphe<lb/> Durch jener Hauptstadt mächt'ge Straßen<lb/> ziehn;<lb/> Jhr selbst den Kerker eurer Töchter sprengen;<lb/> Jhr selbst mir die Geliebte<lb/> Jn meine sehnlich — offnen Arme führen —<lb/> O denkt euch diese Wonne- Stunde nur!<lb/> Sie <hi rendition="#g">muß</hi> die Angst aus eurem Herzen scheuchen,<lb/> Sie muß zu <hi rendition="#g">frischer Hoffnung</hi> euch be-<lb/> leben.</p> </sp><lb/> <sp who="#OSM"> <speaker>Osmar.</speaker><lb/> <p>Umsonst, mein Sohn; du marterst deinen<lb/> Vater.<lb/> Führ' deine Truppen über jenen Hügel;<lb/> Jch muß der Flotte noch Befehle geben.</p><lb/> <stage>(ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head>Vierte Scene.</head><lb/> <sp who="#ALM"> <speaker>Almansor</speaker> <stage>(allein.)</stage><lb/> <p>Welch ein geheimer Schauer<lb/> Aengstet mich vor mir selbst. Mir ist's, als<lb/> fühlt' ich<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [53/0057]
An Rückkehr in die Heimath nicht zu denken,
Bevor Samandel nicht in deinen Händen,
Bevor du nicht aus den gestürzten Mauern
Die Schwestern siegend führst.
Almansor.
Jhr selbst, mein Vater, werdet im Triumphe
Durch jener Hauptstadt mächt'ge Straßen
ziehn;
Jhr selbst den Kerker eurer Töchter sprengen;
Jhr selbst mir die Geliebte
Jn meine sehnlich — offnen Arme führen —
O denkt euch diese Wonne- Stunde nur!
Sie muß die Angst aus eurem Herzen scheuchen,
Sie muß zu frischer Hoffnung euch be-
leben.
Osmar.
Umsonst, mein Sohn; du marterst deinen
Vater.
Führ' deine Truppen über jenen Hügel;
Jch muß der Flotte noch Befehle geben.
(ab.)
Vierte Scene.
Almansor (allein.)
Welch ein geheimer Schauer
Aengstet mich vor mir selbst. Mir ist's, als
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Zitationshilfe: | Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/57>, abgerufen am 27.07.2024. |