Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806. Zobea. Es nennt sich meine ältre Schwester Fatme; Saadi, der Prinz von Zamar, ist ihr Gatte; Almansor ist der Name meines Bruder. Nicht längst war mit der liebenswürdigen Dilara er verlobt: Als eine Schreckensthat Mein väterliches Haus in Aufruhr brachte. Von Räubern wurde Fatme, meine Schwester, Wurde Dilara, meines Bruders Braut, Jn einer Nacht entführt. Seit achtzehn Monden suchen jetzt Almansor Und Saadi die Geliebten, Und noch nicht waren sie zurück, als ich Des Vaters Reich verließ. Zelu (bedeutend.) Zobea! liebst du dieses Landes König? Zobea. Jch lieb' ihn, wie mich selbst, Jhm hab' ich mich verlobt. Wie seltsam fragst du mich? Zelu (bei Seite.) Weh! Unglückselge Dir! (laut.) Wo sahst du ihn zuerst? Wie kamst du von dem fern gelegnen Ormus? Erzähle mir, wie kamst du nach Samandel? Zobea. Es nennt sich meine ältre Schwester Fatme; Saadi, der Prinz von Zamar, ist ihr Gatte; Almansor ist der Name meines Bruder. Nicht längst war mit der liebenswürdigen Dilara er verlobt: Als eine Schreckensthat Mein väterliches Haus in Aufruhr brachte. Von Räubern wurde Fatme, meine Schwester, Wurde Dilara, meines Bruders Braut, Jn einer Nacht entführt. Seit achtzehn Monden suchen jetzt Almansor Und Saadi die Geliebten, Und noch nicht waren sie zurück, als ich Des Vaters Reich verließ. Zelu (bedeutend.) Zobea! liebst du dieses Landes König? Zobea. Jch lieb' ihn, wie mich selbst, Jhm hab' ich mich verlobt. Wie seltsam fragst du mich? Zelu (bei Seite.) Weh! Unglückselge Dir! (laut.) Wo sahst du ihn zuerst? Wie kamst du von dem fern gelegnen Ormus? Erzähle mir, wie kamst du nach Samandel? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0015" n="11"/> <sp who="#ZOBE"> <speaker>Zobea.</speaker><lb/> <p>Es nennt sich meine ältre Schwester Fatme;<lb/> Saadi, der Prinz von Zamar, ist ihr Gatte;<lb/> Almansor ist der Name meines Bruder.<lb/> Nicht längst war mit der liebenswürdigen<lb/> Dilara er verlobt:<lb/> Als eine Schreckensthat<lb/> Mein väterliches Haus in Aufruhr brachte.<lb/> Von Räubern wurde Fatme, meine Schwester,<lb/> Wurde Dilara, meines Bruders Braut,<lb/> Jn einer Nacht entführt.<lb/> Seit achtzehn Monden suchen jetzt Almansor<lb/> Und Saadi die Geliebten,<lb/> Und noch nicht waren sie zurück, als ich<lb/> Des Vaters Reich verließ.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZEL"> <speaker>Zelu</speaker> <stage>(bedeutend.)</stage><lb/> <p>Zobea! liebst du dieses Landes König?</p> </sp><lb/> <sp who="#ZOBE"> <speaker>Zobea.</speaker><lb/> <p>Jch lieb' ihn, wie mich selbst,<lb/> Jhm hab' ich mich verlobt.<lb/> Wie seltsam fragst du mich?</p> </sp><lb/> <sp who="#ZEL"> <speaker>Zelu</speaker> <stage>(bei Seite.)</stage><lb/> <p>Weh! Unglückselge Dir!<lb/><stage>(laut.)</stage><lb/> Wo sahst du ihn zuerst?<lb/> Wie kamst du von dem fern gelegnen Ormus?<lb/> Erzähle mir, wie kamst du nach Samandel?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0015]
Zobea.
Es nennt sich meine ältre Schwester Fatme;
Saadi, der Prinz von Zamar, ist ihr Gatte;
Almansor ist der Name meines Bruder.
Nicht längst war mit der liebenswürdigen
Dilara er verlobt:
Als eine Schreckensthat
Mein väterliches Haus in Aufruhr brachte.
Von Räubern wurde Fatme, meine Schwester,
Wurde Dilara, meines Bruders Braut,
Jn einer Nacht entführt.
Seit achtzehn Monden suchen jetzt Almansor
Und Saadi die Geliebten,
Und noch nicht waren sie zurück, als ich
Des Vaters Reich verließ.
Zelu (bedeutend.)
Zobea! liebst du dieses Landes König?
Zobea.
Jch lieb' ihn, wie mich selbst,
Jhm hab' ich mich verlobt.
Wie seltsam fragst du mich?
Zelu (bei Seite.)
Weh! Unglückselge Dir!
(laut.)
Wo sahst du ihn zuerst?
Wie kamst du von dem fern gelegnen Ormus?
Erzähle mir, wie kamst du nach Samandel?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |