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Robert, Carl: Bild und Lied. Archäologische Beiträge zur Geschichte der griechischen Heldensage. Berlin, 1881.

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liche Gruppierung dieser Figuren bewahrt hat: Helena in der
Mitte ihrer Entführer, während die Umstellung auf dem Skyphos
nur zu dem Zwecke gemacht ist, um Helena in unmittelbare Be-
rührung mit Aphrodite zu bringen. Hingegen scheint die voll-
ständige Bewaffnung der beiden Helden auf dem Skyphos, der
Helm auf dem Haupte des Paris, der Schild am Arme des Aineias
auf älterer bildlicher Tradition zu beruhen.

Sind wir einmal in der Rekonstruktion des Typus bis zu
diesem Punkte gelangt, so fällt es nicht schwer denselben in
der That auf einer Reihe von Vasen wiederzufinden. Folgende
Exemplare sind publiciert5):

a) früher bei Durand (de Witte n. 20), gegenwärtig im
Brit. Mus. (Catal. of the vases in the Brit. Mus. Nr. 510,
wo die Darstellung auf Aithra, Akamas und Demophon
gedeutet wird), abgeb. Gerhard A. V. I 2. Revers Ge-
burt d. Athena.
b) abgeb. Gerhard A. V. I 72. Revers Parisurteil.
c) abgeb. Gerhard A. V. 171, wo die Darstellung auf Bri-
seis und die Boten Agamemnons gedeutet wird. Rev.
Parisurteil.
d) abgeb. Arch. Zeit. 1851 Taf. 30. Overbeck Her. Gall. XXVI
2. Revers von Overbeck u. A. auf Achilleus und Memnon
gedeutet; ich möchte vielmehr an den durch Aphrodite
aufgehobenen Zweikampf zwischen Menelaos und Paris
oder zwischen Aineias und Diomedes denken

6)

.

5) Eine Aufzählung der übrigen hierher gehörigen Vasen giebt W. Klein
A. d. I. 1877 p. 261 n. 8. So sehr ich mich freue mit demselben in der Ver-
werfung der gewöhnlichen Deutung auf die Wiedergewinnung der Helena
übereinzustimmen, so wenig kann ich mich von der Richtigkeit seiner
eigenen Deutung auf die Fortführung der Polyxena durch Neoptolemos
überzeugen.
6) Bei der Deutung auf Memnon und Achilleus kommt die Bewegung der
zwischen beiden Kämpfern stehenden Göttin nicht genug zu ihrem Rechte.
Overbeck Arch. Zeit. 1854 S. 354 beschreibt dieselbe folgendermassen: "In
diesem Augenblick ist die ahnungsvolle Mutter des dem Tode verfallenen
Aithioperfürsten zwischen die Kämpfer gestürzt, aber vergebens, sie kann den

liche Gruppierung dieser Figuren bewahrt hat: Helena in der
Mitte ihrer Entführer, während die Umstellung auf dem Skyphos
nur zu dem Zwecke gemacht ist, um Helena in unmittelbare Be-
rührung mit Aphrodite zu bringen. Hingegen scheint die voll-
ständige Bewaffnung der beiden Helden auf dem Skyphos, der
Helm auf dem Haupte des Paris, der Schild am Arme des Aineias
auf älterer bildlicher Tradition zu beruhen.

Sind wir einmal in der Rekonstruktion des Typus bis zu
diesem Punkte gelangt, so fällt es nicht schwer denselben in
der That auf einer Reihe von Vasen wiederzufinden. Folgende
Exemplare sind publiciert5):

a) früher bei Durand (de Witte n. 20), gegenwärtig im
Brit. Mus. (Catal. of the vases in the Brit. Mus. Nr. 510,
wo die Darstellung auf Aithra, Akamas und Demophon
gedeutet wird), abgeb. Gerhard A. V. I 2. Revers Ge-
burt d. Athena.
b) abgeb. Gerhard A. V. I 72. Revers Parisurteil.
c) abgeb. Gerhard A. V. 171, wo die Darstellung auf Bri-
seis und die Boten Agamemnons gedeutet wird. Rev.
Parisurteil.
d) abgeb. Arch. Zeit. 1851 Taf. 30. Overbeck Her. Gall. XXVI
2. Revers von Overbeck u. A. auf Achilleus und Memnon
gedeutet; ich möchte vielmehr an den durch Aphrodite
aufgehobenen Zweikampf zwischen Menelaos und Paris
oder zwischen Aineias und Diomedes denken

6)

.

5) Eine Aufzählung der übrigen hierher gehörigen Vasen giebt W. Klein
A. d. I. 1877 p. 261 n. 8. So sehr ich mich freue mit demselben in der Ver-
werfung der gewöhnlichen Deutung auf die Wiedergewinnung der Helena
übereinzustimmen, so wenig kann ich mich von der Richtigkeit seiner
eigenen Deutung auf die Fortführung der Polyxena durch Neoptolemos
überzeugen.
6) Bei der Deutung auf Memnon und Achilleus kommt die Bewegung der
zwischen beiden Kämpfern stehenden Göttin nicht genug zu ihrem Rechte.
Overbeck Arch. Zeit. 1854 S. 354 beschreibt dieselbe folgendermaſsen: „In
diesem Augenblick ist die ahnungsvolle Mutter des dem Tode verfallenen
Aithioperfürsten zwischen die Kämpfer gestürzt, aber vergebens, sie kann den
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[56/0070] liche Gruppierung dieser Figuren bewahrt hat: Helena in der Mitte ihrer Entführer, während die Umstellung auf dem Skyphos nur zu dem Zwecke gemacht ist, um Helena in unmittelbare Be- rührung mit Aphrodite zu bringen. Hingegen scheint die voll- ständige Bewaffnung der beiden Helden auf dem Skyphos, der Helm auf dem Haupte des Paris, der Schild am Arme des Aineias auf älterer bildlicher Tradition zu beruhen. Sind wir einmal in der Rekonstruktion des Typus bis zu diesem Punkte gelangt, so fällt es nicht schwer denselben in der That auf einer Reihe von Vasen wiederzufinden. Folgende Exemplare sind publiciert 5): a) früher bei Durand (de Witte n. 20), gegenwärtig im Brit. Mus. (Catal. of the vases in the Brit. Mus. Nr. 510, wo die Darstellung auf Aithra, Akamas und Demophon gedeutet wird), abgeb. Gerhard A. V. I 2. Revers Ge- burt d. Athena. b) abgeb. Gerhard A. V. I 72. Revers Parisurteil. c) abgeb. Gerhard A. V. 171, wo die Darstellung auf Bri- seis und die Boten Agamemnons gedeutet wird. Rev. Parisurteil. d) abgeb. Arch. Zeit. 1851 Taf. 30. Overbeck Her. Gall. XXVI 2. Revers von Overbeck u. A. auf Achilleus und Memnon gedeutet; ich möchte vielmehr an den durch Aphrodite aufgehobenen Zweikampf zwischen Menelaos und Paris oder zwischen Aineias und Diomedes denken 6) . 5) Eine Aufzählung der übrigen hierher gehörigen Vasen giebt W. Klein A. d. I. 1877 p. 261 n. 8. So sehr ich mich freue mit demselben in der Ver- werfung der gewöhnlichen Deutung auf die Wiedergewinnung der Helena übereinzustimmen, so wenig kann ich mich von der Richtigkeit seiner eigenen Deutung auf die Fortführung der Polyxena durch Neoptolemos überzeugen. 6) Bei der Deutung auf Memnon und Achilleus kommt die Bewegung der zwischen beiden Kämpfern stehenden Göttin nicht genug zu ihrem Rechte. Overbeck Arch. Zeit. 1854 S. 354 beschreibt dieselbe folgendermaſsen: „In diesem Augenblick ist die ahnungsvolle Mutter des dem Tode verfallenen Aithioperfürsten zwischen die Kämpfer gestürzt, aber vergebens, sie kann den

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Zitationshilfe: Robert, Carl: Bild und Lied. Archäologische Beiträge zur Geschichte der griechischen Heldensage. Berlin, 1881, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_griechische_1881/70>, abgerufen am 24.11.2024.