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Robert, Carl: Bild und Lied. Archäologische Beiträge zur Geschichte der griechischen Heldensage. Berlin, 1881.

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so schwache Spur führt uns zu einer Hypothese über die schliess-
liche Lösung. Dass wir die attische Tradition von dem Gericht
auf dem Areopag bei Stesichoros nicht suchen dürfen, bedarf kaum
der ausdrücklichen Erwähnung; aber dieselbe hat später haupt-
sächlich durch die Eumeniden des Aischylos eine solche Allein-
herrschaft in der poetischen und künstlerischen Phantasie erhalten,
dass alle früheren Behandlungen vergessen sind. Nur vermuten
dürfen wir, dass Stesichoros sich enger an die peloponnesische Lokal-
sage anschloss, die den Orestes dahin gelangen lässt, wo er gewiss
ursprünglich zu Hause ist, nach der Parrhasia zur Stadt Orestheia,
wo er im Heiligtum der Artemis Iereia vor den Erinyen Schutz
findet30) (Pherekydes im schol Eur. Orest. 1645. vgl. Pausan. VIII

30) Wenigstens in einer Note mag folgende Kombination einen Platz
finden. Am Schlusse des euripideischen Orestes befiehlt Apollo 1643 f.
se d au khreon,
Oresta, gaias tesd uperbalonth orous
Parrasion oikein dapedon eniautou kuklon.
keklesetai de ses phuges eponumon
Azasin Arkasin t Oresteion pedon (Valckenaer. kalein d. Hdschr.).
enthende d elthon ten Athenaion polin
diken uposkhes aimatos metroktonou
Eumenisi trissais ktl.
Der sehr unterrichtete Scholiast bemerkt, dass diese einjährige Verbannung
nach der Parrhasia nur bei Euripides sich finde (idios o Euripides eniautisai
ton Oresten ekei phesin), während er sonst entweder überhaupt dort bleibe
oder erst später nach dem Gericht auf dem Areopag dorthin gelange. Mir
scheint dies doppelte Motiv nicht glücklich und eher störend. Man versteht
nicht, wozu erst das Jahr Verbannung, bevor die Anrechte der Erinyen
auf dem athenischen Areopag geprüft sind. Es ist sehr wahrscheinlich, dass
Euripides hier zwischen zwei Versionen vermittelt, der attischen einerseits
und der peloponnesischen andererseits. Aber welche Veranlassung konnte
ein attischer Dichter haben, vor einem attischen Publikum, dem die heimische
Tradition noch durch Aischylos besonders vertraut war, der peloponnesischen
überhaupt zu gedenken? Ich denke, das erklärt sich, wenn sie in einer
Dichtung vorkam, welche dem attischen Publikum lieb und vertraut war,
und an die der Dichter selbst sich bei der Abfassung des Stückes anlehnt.
Beides trifft für die Oresteia des Stesichoros zu. Auch mag darauf hin-
gewiesen werden, dass der Schauplatz des stesichoreischen Gedichtes Lake-

so schwache Spur führt uns zu einer Hypothese über die schlieſs-
liche Lösung. Daſs wir die attische Tradition von dem Gericht
auf dem Areopag bei Stesichoros nicht suchen dürfen, bedarf kaum
der ausdrücklichen Erwähnung; aber dieselbe hat später haupt-
sächlich durch die Eumeniden des Aischylos eine solche Allein-
herrschaft in der poetischen und künstlerischen Phantasie erhalten,
daſs alle früheren Behandlungen vergessen sind. Nur vermuten
dürfen wir, daſs Stesichoros sich enger an die peloponnesische Lokal-
sage anschloſs, die den Orestes dahin gelangen läſst, wo er gewiſs
ursprünglich zu Hause ist, nach der Parrhasia zur Stadt Orestheia,
wo er im Heiligtum der Artemis Ἱέρεια vor den Erinyen Schutz
findet30) (Pherekydes im schol Eur. Orest. 1645. vgl. Pausan. VIII

30) Wenigstens in einer Note mag folgende Kombination einen Platz
finden. Am Schlusse des euripideischen Orestes befiehlt Apollo 1643 f.
σὲ δ̕ αὖ χρεών,
Ὀρέστα, γαίας τῆςδ̕ ὑπερβαλόνϑ̕ ὅρους
Παρράσιον οἰκεῖν δάπεδον ἐνιαυτοῦ κύκλον.
κεκλήσεται δὲ σῆς φυγῆς ἐπώνυμον
Ἀζᾶσιν Ἀρκάσιν τ̕ Ὀρέστειον πέδον (Valckenaer. καλεἵν d. Hdschr.).
ἐνϑένδε δ̕ ἐλϑὼν τὴν Ἀϑηναίων πόλιν
δίκην ὑπόσχες αἵματος μητροκτόνου
Εὐμενίσι τρισσαῖς κτλ.
Der sehr unterrichtete Scholiast bemerkt, daſs diese einjährige Verbannung
nach der Parrhasia nur bei Euripides sich finde (ἰδίως ὁ Εὐριπίδης ἐνιαυτίσαι
τὸν Ὀρέστην ἐκεῖ φησίν), während er sonst entweder überhaupt dort bleibe
oder erst später nach dem Gericht auf dem Areopag dorthin gelange. Mir
scheint dies doppelte Motiv nicht glücklich und eher störend. Man versteht
nicht, wozu erst das Jahr Verbannung, bevor die Anrechte der Erinyen
auf dem athenischen Areopag geprüft sind. Es ist sehr wahrscheinlich, daſs
Euripides hier zwischen zwei Versionen vermittelt, der attischen einerseits
und der peloponnesischen andererseits. Aber welche Veranlassung konnte
ein attischer Dichter haben, vor einem attischen Publikum, dem die heimische
Tradition noch durch Aischylos besonders vertraut war, der peloponnesischen
überhaupt zu gedenken? Ich denke, das erklärt sich, wenn sie in einer
Dichtung vorkam, welche dem attischen Publikum lieb und vertraut war,
und an die der Dichter selbst sich bei der Abfassung des Stückes anlehnt.
Beides trifft für die Oresteia des Stesichoros zu. Auch mag darauf hin-
gewiesen werden, daſs der Schauplatz des stesichoreischen Gedichtes Lake-
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[181/0195] so schwache Spur führt uns zu einer Hypothese über die schlieſs- liche Lösung. Daſs wir die attische Tradition von dem Gericht auf dem Areopag bei Stesichoros nicht suchen dürfen, bedarf kaum der ausdrücklichen Erwähnung; aber dieselbe hat später haupt- sächlich durch die Eumeniden des Aischylos eine solche Allein- herrschaft in der poetischen und künstlerischen Phantasie erhalten, daſs alle früheren Behandlungen vergessen sind. Nur vermuten dürfen wir, daſs Stesichoros sich enger an die peloponnesische Lokal- sage anschloſs, die den Orestes dahin gelangen läſst, wo er gewiſs ursprünglich zu Hause ist, nach der Parrhasia zur Stadt Orestheia, wo er im Heiligtum der Artemis Ἱέρεια vor den Erinyen Schutz findet 30) (Pherekydes im schol Eur. Orest. 1645. vgl. Pausan. VIII 30) Wenigstens in einer Note mag folgende Kombination einen Platz finden. Am Schlusse des euripideischen Orestes befiehlt Apollo 1643 f. σὲ δ̕ αὖ χρεών, Ὀρέστα, γαίας τῆςδ̕ ὑπερβαλόνϑ̕ ὅρους Παρράσιον οἰκεῖν δάπεδον ἐνιαυτοῦ κύκλον. κεκλήσεται δὲ σῆς φυγῆς ἐπώνυμον Ἀζᾶσιν Ἀρκάσιν τ̕ Ὀρέστειον πέδον (Valckenaer. καλεἵν d. Hdschr.). ἐνϑένδε δ̕ ἐλϑὼν τὴν Ἀϑηναίων πόλιν δίκην ὑπόσχες αἵματος μητροκτόνου Εὐμενίσι τρισσαῖς κτλ. Der sehr unterrichtete Scholiast bemerkt, daſs diese einjährige Verbannung nach der Parrhasia nur bei Euripides sich finde (ἰδίως ὁ Εὐριπίδης ἐνιαυτίσαι τὸν Ὀρέστην ἐκεῖ φησίν), während er sonst entweder überhaupt dort bleibe oder erst später nach dem Gericht auf dem Areopag dorthin gelange. Mir scheint dies doppelte Motiv nicht glücklich und eher störend. Man versteht nicht, wozu erst das Jahr Verbannung, bevor die Anrechte der Erinyen auf dem athenischen Areopag geprüft sind. Es ist sehr wahrscheinlich, daſs Euripides hier zwischen zwei Versionen vermittelt, der attischen einerseits und der peloponnesischen andererseits. Aber welche Veranlassung konnte ein attischer Dichter haben, vor einem attischen Publikum, dem die heimische Tradition noch durch Aischylos besonders vertraut war, der peloponnesischen überhaupt zu gedenken? Ich denke, das erklärt sich, wenn sie in einer Dichtung vorkam, welche dem attischen Publikum lieb und vertraut war, und an die der Dichter selbst sich bei der Abfassung des Stückes anlehnt. Beides trifft für die Oresteia des Stesichoros zu. Auch mag darauf hin- gewiesen werden, daſs der Schauplatz des stesichoreischen Gedichtes Lake-

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Zitationshilfe: Robert, Carl: Bild und Lied. Archäologische Beiträge zur Geschichte der griechischen Heldensage. Berlin, 1881, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_griechische_1881/195>, abgerufen am 27.04.2024.