Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Des Friedewünschenden Teutschlandes König Ehrenvest. O Merkuri/ es ist in die- sem Bilde die beschaffenheit des alten Teutsch- landes dermassen artig vorgestellet/ daß Jch mich auch gar fein kan erinneren/ der damah- ligen Sitten/ Gebräuche/ Tugenden/ Redlig- keit und Tapferkeit meiner Landesleute der Teutschen. Heerzog Hermann. Sehet da/ diese sind eben die Waffen/ Schwerdter/ Spiesse und Schil- de/ derer Jch mich in meinen Kriegen und Zü- gen wieder die Römer und andere Feinde et- wan pflag zugebrauchen. Klaudius Civilis. Und diese Schiffe halte Jch/ sind noch übrig geblieben von dem gros- sen Schiffzeuge der Römer/ welchen Jch zuer Zeit des Käysers Vitellien mit gewehrter Hand vom Rhein hinweg nam/ als Jch die beyde mächtige Städte Köllen und Meintz er- oberte/ die Römischen Besatzungen heraus schlug/ den Bühel des Drusen zerschleiffete und die Römer aus gantz Holland verjagte. Heerzog Wedekind. Warlich du rechtes E- benbild unserer allgemeinen Teutschen Mut- ter/ gibst genugsame Uhrsache/ daß wir uns die grosse Mannheit unserer Teutschen zu Ge- mühte führen/ dahenebenst auch Jhre einfälti- ge
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes Koͤnig Ehrenveſt. O Merkuri/ es iſt in die- ſem Bilde die beſchaffenheit des alten Teutſch- landes dermaſſen artig vorgeſtellet/ daß Jch mich auch gar fein kan erinneren/ der damah- ligen Sitten/ Gebraͤuche/ Tugenden/ Redlig- keit und Tapferkeit meiner Landesleute der Teutſchen. Heerzog Hermann. Sehet da/ dieſe ſind eben die Waffen/ Schwerdter/ Spieſſe und Schil- de/ derer Jch mich in meinen Kriegen und Zuͤ- gen wieder die Roͤmer und andere Feinde et- wan pflag zugebrauchen. Klaudius Civilis. Und dieſe Schiffe halte Jch/ ſind noch uͤbrig geblieben von dem groſ- ſen Schiffzeuge der Roͤmer/ welchen Jch zuer Zeit des Kaͤyſers Vitellien mit gewehrter Hand vom Rhein hinweg nam/ als Jch die beyde maͤchtige Staͤdte Koͤllen und Meintz er- oberte/ die Roͤmiſchen Beſatzungen heraus ſchlug/ den Buͤhel des Druſen zerſchleiffete und die Roͤmer aus gantz Holland verjagte. Heerzog Wedekind. Warlich du rechtes E- benbild unſerer allgemeinen Teutſchen Mut- ter/ gibſt genugſame Uhrſache/ daß wir uns die groſſe Mannheit unſerer Teutſchen zu Ge- muͤhte fuͤhren/ dahenebenſt auch Jhre einfaͤlti- ge
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Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes
Koͤnig Ehrenveſt. O Merkuri/ es iſt in die-
ſem Bilde die beſchaffenheit des alten Teutſch-
landes dermaſſen artig vorgeſtellet/ daß Jch
mich auch gar fein kan erinneren/ der damah-
ligen Sitten/ Gebraͤuche/ Tugenden/ Redlig-
keit und Tapferkeit meiner Landesleute der
Teutſchen.
Heerzog Hermann. Sehet da/ dieſe ſind eben
die Waffen/ Schwerdter/ Spieſſe und Schil-
de/ derer Jch mich in meinen Kriegen und Zuͤ-
gen wieder die Roͤmer und andere Feinde et-
wan pflag zugebrauchen.
Klaudius Civilis. Und dieſe Schiffe halte
Jch/ ſind noch uͤbrig geblieben von dem groſ-
ſen Schiffzeuge der Roͤmer/ welchen Jch zuer
Zeit des Kaͤyſers Vitellien mit gewehrter
Hand vom Rhein hinweg nam/ als Jch die
beyde maͤchtige Staͤdte Koͤllen und Meintz er-
oberte/ die Roͤmiſchen Beſatzungen heraus
ſchlug/ den Buͤhel des Druſen zerſchleiffete
und die Roͤmer aus gantz Holland verjagte.
Heerzog Wedekind. Warlich du rechtes E-
benbild unſerer allgemeinen Teutſchen Mut-
ter/ gibſt genugſame Uhrſache/ daß wir uns die
groſſe Mannheit unſerer Teutſchen zu Ge-
muͤhte fuͤhren/ dahenebenſt auch Jhre einfaͤlti-
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Zitationshilfe: | Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/80>, abgerufen am 16.02.2025. |