Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Des Friedewünschenden Teutschlandes Aber/ was machen wir? Tantzen wir denn nichteinmahl bei diesem gahr guhten Wein/ aber noch viel annehmlichern Geselschafft? (zuem Diener) Lasset die Musikanten einen Courant spielen. Kommet an Monsieur Gaston, Jch weis/ daß Jhr ein zierlicher Täntzer seyd/ Jch wil eins mit Euch wagen. Hie wird ein Tantz gespielet/ Don Anthonio tantzet mit dem Be- cher vorher/ Monsieur Gaston folget mit der Köni- ginn/ die Wollust tantzet mit Signoro Bartholomeo, und als dieses geendet/ bringet Don Anthonio dem Monsieur Gaston einen Trunk/ welcher Jhm bescheid thut/ der Königinn wird auch ein Becher gereichet/ welchen sie außtrinket. Jm folgenden Tantze sprin- get Monsieur Gaston mit dem Becher voran/ diesem folget Don Anthonio mit der Königinn/ Herr Karel tantzet mit der Wollust und zuletst auch mit der Kö- niginn/ nach vollendeten Täntzen spricht Teutschland. So! lustig Jhr Herren! Jch solte bald recht frölich werden/ weiß nicht/ ob mir etwan der Spanische und Französische Wein dergestalt ins Gehirn steiget/ oder ob es die guhte Gesellschafft veruhrsachet? Aber/ Jhr Herren/ lasset doch die Becher frisch her- ümm gehen/ denn auff einen guhten Sprung gehöret ein frischer Trunk; Herr Karel/ diesen bringe Jch Euch auff Gesundheit Eurer gnä- digsten
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes Aber/ was machen wir? Tantzen wir deñ nichteinmahl bei dieſem gahr guhten Wein/ aber noch viel annehmlichern Geſelſchafft? (zuem Diener) Laſſet die Muſikanten einen Courant ſpielen. Kommet an Monſieur Gaſton, Jch weis/ daß Jhr ein zierlicher Taͤntzer ſeyd/ Jch wil eins mit Euch wagen. Hie wird ein Tantz geſpielet/ Don Anthonio tantzet mit dem Be- cher vorher/ Monſieur Gaſton folget mit der Koͤni- ginn/ die Wolluſt tantzet mit Signoro Bartholomeo, und als dieſes geendet/ bringet Don Anthonio dem Monſieur Gaſton einen Trunk/ welcher Jhm beſcheid thut/ der Koͤniginn wird auch ein Becher gereichet/ welchen ſie außtrinket. Jm folgenden Tantze ſprin- get Monſieur Gaſton mit dem Becher voran/ dieſem folget Don Anthonio mit der Koͤniginn/ Herr Karel tantzet mit der Wolluſt und zuletſt auch mit der Koͤ- niginn/ nach vollendeten Taͤntzen ſpricht Teutſchland. So! luſtig Jhr Herren! Jch ſolte bald recht froͤlich werden/ weiß nicht/ ob mir etwan der Spaniſche und Franzoͤſiſche Wein dergeſtalt ins Gehirn ſteiget/ oder ob es die guhte Geſellſchafft veruhrſachet? Aber/ Jhr Herren/ laſſet doch die Becher friſch her- uͤm̃ gehen/ denn auff einen guhten Sprung gehoͤret ein friſcher Trunk; Herr Karel/ dieſen bringe Jch Euch auff Geſundheit Eurer gnaͤ- digſten
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Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes
Aber/ was machen wir? Tantzen wir deñ nicht
einmahl bei dieſem gahr guhten Wein/ aber
noch viel annehmlichern Geſelſchafft? (zuem
Diener) Laſſet die Muſikanten einen Courant
ſpielen. Kommet an Monſieur Gaſton,
Jch weis/ daß Jhr ein zierlicher Taͤntzer ſeyd/
Jch wil eins mit Euch wagen. Hie wird ein
Tantz geſpielet/ Don Anthonio tantzet mit dem Be-
cher vorher/ Monſieur Gaſton folget mit der Koͤni-
ginn/ die Wolluſt tantzet mit Signoro Bartholomeo,
und als dieſes geendet/ bringet Don Anthonio dem
Monſieur Gaſton einen Trunk/ welcher Jhm beſcheid
thut/ der Koͤniginn wird auch ein Becher gereichet/
welchen ſie außtrinket. Jm folgenden Tantze ſprin-
get Monſieur Gaſton mit dem Becher voran/ dieſem
folget Don Anthonio mit der Koͤniginn/ Herr Karel
tantzet mit der Wolluſt und zuletſt auch mit der Koͤ-
niginn/ nach vollendeten Taͤntzen ſpricht
Teutſchland. So! luſtig Jhr Herren! Jch
ſolte bald recht froͤlich werden/ weiß nicht/ ob
mir etwan der Spaniſche und Franzoͤſiſche
Wein dergeſtalt ins Gehirn ſteiget/ oder ob es
die guhte Geſellſchafft veruhrſachet? Aber/
Jhr Herren/ laſſet doch die Becher friſch her-
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bringe Jch Euch auff Geſundheit Eurer gnaͤ-
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