Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

Bild:
<< vorherige Seite
Andere Handelung.
Teutschland. Dieser komt dem Rheinwein
etwas näher/ wiewol Jch Jhn dennoch nicht
so gahr wol kan vertragen als einen guhten
Nekkerwein.
Monsieur Gaston. Man hält Jhn aber auch
trefflich gesund/ denn Er machet sehr guhtes
Geblühte/ gibt dem Angesichte eine rechte le-
bendige Farbe und erfreüet daß Hertz über die
mahssen wol/ Jch habe eine Probe mit mir aus
Frankreich gebracht eben derselben ahrt/ wel-
chen unsere Königinn über Jhrer Taffel pfle-
get zu gebrauchen/ wenn E. Majestätt gnä-
digst belieben müchte/ denselben zu versuchen?
Teutschland. Jch bin wol zu frieden/ lasset
nur immer her hohlen/ wir wollen alle guhte
Weine kosten und nur die beste behalten.
Der Page komt wieder und bringet die Fläsche
mit dem Spanischen Wein/ welche Er dem
Don An-
thonio
überliefert.
Monsieur Gaston zuem Pagen. Ach mein Pa-
ge,
wollet Jhr Euch nicht verdriessen lassen/
auch von meinem Diener eine Fläsche Wein/
nemlich Vin francois abzufoderen?
Page. Gantz gern Monsieur, Er sol
schleünigst anhero gebracht werden.
Herr
E ij
Andere Handelung.
Teutſchland. Dieſer komt dem Rheinwein
etwas naͤher/ wiewol Jch Jhn dennoch nicht
ſo gahr wol kan vertragen als einen guhten
Nekkerwein.
Monſieur Gaſton. Man haͤlt Jhn aber auch
trefflich geſund/ denn Er machet ſehr guhtes
Gebluͤhte/ gibt dem Angeſichte eine rechte le-
bendige Farbe und erfreuͤet daß Hertz uͤber die
mahſſen wol/ Jch habe eine Probe mit mir aus
Frankreich gebracht eben derſelben ahrt/ wel-
chen unſere Koͤniginn uͤber Jhrer Taffel pfle-
get zu gebrauchen/ wenn E. Majeſtaͤtt gnaͤ-
digſt belieben muͤchte/ denſelben zu verſuchen?
Teutſchland. Jch bin wol zu frieden/ laſſet
nur immer her hohlen/ wir wollen alle guhte
Weine koſten und nur die beſte behalten.
Der Page komt wieder und bringet die Flaͤſche
mit dem Spaniſchen Wein/ welche Er dem
Don An-
thonio
uͤberliefert.
Monſieur Gaſton zuem Pagen. Ach mein Pa-
ge,
wollet Jhr Euch nicht verdrieſſen laſſen/
auch von meinem Diener eine Flaͤſche Wein/
nemlich Vin francois abzufoderen?
Page. Gantz gern Monſieur, Er ſol
ſchleuͤnigſt anhero gebracht werden.
Herr
E ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0133" n="66[65]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Andere Handelung.</hi> </fw><lb/>
          <sp who="#TEU">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Teut&#x017F;chland.</hi> </speaker>
            <p>Die&#x017F;er komt dem Rheinwein<lb/>
etwas na&#x0364;her/ wiewol Jch Jhn dennoch nicht<lb/>
&#x017F;o gahr wol kan vertragen als einen guhten<lb/>
Nekkerwein.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GAS">
            <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Mon&#x017F;ieur Ga&#x017F;ton.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Man ha&#x0364;lt Jhn aber auch<lb/>
trefflich ge&#x017F;und/ denn Er machet &#x017F;ehr guhtes<lb/>
Geblu&#x0364;hte/ gibt dem Ange&#x017F;ichte eine rechte le-<lb/>
bendige Farbe und erfreu&#x0364;et daß Hertz u&#x0364;ber die<lb/>
mah&#x017F;&#x017F;en wol/ Jch habe eine Probe mit mir aus<lb/>
Frankreich gebracht eben der&#x017F;elben ahrt/ wel-<lb/>
chen un&#x017F;ere Ko&#x0364;niginn u&#x0364;ber Jhrer Taffel pfle-<lb/>
get zu gebrauchen/ wenn E. Maje&#x017F;ta&#x0364;tt gna&#x0364;-<lb/>
dig&#x017F;t belieben mu&#x0364;chte/ den&#x017F;elben zu ver&#x017F;uchen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#TEU">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Teut&#x017F;chland.</hi> </speaker>
            <p>Jch bin wol zu frieden/ la&#x017F;&#x017F;et<lb/>
nur immer her hohlen/ wir wollen alle guhte<lb/>
Weine ko&#x017F;ten und nur die be&#x017F;te behalten.</p>
          </sp><lb/>
          <stage>&#x263E; <hi rendition="#fr">Der</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Page</hi></hi> <hi rendition="#fr">komt wieder und bringet die Fla&#x0364;&#x017F;che<lb/>
mit dem Spani&#x017F;chen Wein/ welche Er dem</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Don An-<lb/>
thonio</hi></hi> <hi rendition="#fr">u&#x0364;berliefert.</hi></stage><lb/>
          <sp who="#GAS">
            <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Mon&#x017F;ieur Ga&#x017F;ton</hi> </hi> </speaker>
            <stage> <hi rendition="#fr">zuem</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Pagen.</hi> </hi> </stage>
            <p>Ach mein <hi rendition="#aq">Pa-<lb/>
ge,</hi> wollet Jhr Euch nicht verdrie&#x017F;&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
auch von meinem Diener eine Fla&#x0364;&#x017F;che Wein/<lb/>
nemlich <hi rendition="#aq">Vin francois</hi> abzufoderen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PAG">
            <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Page.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Gantz gern <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur,</hi> Er &#x017F;ol<lb/>
&#x017F;chleu&#x0364;nig&#x017F;t anhero gebracht werden.</p>
          </sp><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">E ij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Herr</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66[65]/0133] Andere Handelung. Teutſchland. Dieſer komt dem Rheinwein etwas naͤher/ wiewol Jch Jhn dennoch nicht ſo gahr wol kan vertragen als einen guhten Nekkerwein. Monſieur Gaſton. Man haͤlt Jhn aber auch trefflich geſund/ denn Er machet ſehr guhtes Gebluͤhte/ gibt dem Angeſichte eine rechte le- bendige Farbe und erfreuͤet daß Hertz uͤber die mahſſen wol/ Jch habe eine Probe mit mir aus Frankreich gebracht eben derſelben ahrt/ wel- chen unſere Koͤniginn uͤber Jhrer Taffel pfle- get zu gebrauchen/ wenn E. Majeſtaͤtt gnaͤ- digſt belieben muͤchte/ denſelben zu verſuchen? Teutſchland. Jch bin wol zu frieden/ laſſet nur immer her hohlen/ wir wollen alle guhte Weine koſten und nur die beſte behalten. ☾ Der Page komt wieder und bringet die Flaͤſche mit dem Spaniſchen Wein/ welche Er dem Don An- thonio uͤberliefert. Monſieur Gaſton zuem Pagen. Ach mein Pa- ge, wollet Jhr Euch nicht verdrieſſen laſſen/ auch von meinem Diener eine Flaͤſche Wein/ nemlich Vin francois abzufoderen? Page. Gantz gern Monſieur, Er ſol ſchleuͤnigſt anhero gebracht werden. Herr E ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/133
Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 66[65]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/133>, abgerufen am 24.11.2024.