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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Erste Handelung.
sen nicht einmahl was dieses gesaget sei. Die
alte Teutsche pflagen sich wol einfältig/ aber
dennoch gehorsahm und redlich bei Jhren Kö-
nigen und Fürsten einzustellen/ zu deme/ so
bringet es unsere ahrt und Natur nicht mit/
daß wir von hohen Dingen viele zierlicher
Wohrte machen/ sondern grosse Sachen tap-
fer und unerschrokken angreiffen und zuem
Ende bringen.
Teutschland sehr hönisch. Daß kan nicht
wol fehlen/ Jhr müsset trauen gahr grosse
Thaten im Kriege haben außgerichtet/ man
siehet es auch an Euren schönen Waffen wol!
Aber/ kommet Jhr mit euren breiten Hen-
ckerßplötzen in meinen jtzigen Kriegen einmahl
auffgezogen/ man wird euch dergestalt wil-
kommen heissen/ daß Jhr Euch gegen dem
Feinde bald mit dem Rükken werdet verteidi-
gen/ und lieber/ wenn Jhr etwann in einem
Duell fechten/ oder Euren Cammeraden ei-
ne Secunde soltet geben/ was würdet Jhr mit
diesem ungeheüren Schlach schwerteren auß-
richten? Da müchte Jch wol sehen/ wie Jhr
doch eine einzige Lection recht anbrigen wol-
tet? Nein fürwahr ein Occasion Degen lässet
sich bei dieser Zeit ein weinig besser gebrauchen.
Heerzog
C ij
Erſte Handelung.
ſen nicht einmahl was dieſes geſaget ſei. Die
alte Teutſche pflagen ſich wol einfaͤltig/ aber
dennoch gehorſahm und redlich bei Jhren Koͤ-
nigen und Fuͤrſten einzuſtellen/ zu deme/ ſo
bringet es unſere ahrt und Natur nicht mit/
daß wir von hohen Dingen viele zierlicher
Wohrte machen/ ſondern groſſe Sachen tap-
fer und unerſchrokken angreiffen und zuem
Ende bringen.
Teutſchland ſehr hoͤniſch. Daß kan nicht
wol fehlen/ Jhr muͤſſet trauen gahr groſſe
Thaten im Kriege haben außgerichtet/ man
ſiehet es auch an Euren ſchoͤnen Waffen wol!
Aber/ kommet Jhr mit euren breiten Hen-
ckerßploͤtzen in meinen jtzigen Kriegen einmahl
auffgezogen/ man wird euch dergeſtalt wil-
kommen heiſſen/ daß Jhr Euch gegen dem
Feinde bald mit dem Ruͤkken werdet verteidi-
gen/ und lieber/ wenn Jhr etwann in einem
Duell fechten/ oder Euren Cammeraden ei-
ne Secunde ſoltet geben/ was wuͤrdet Jhr mit
dieſem ungeheuͤren Schlach ſchwerteren auß-
richten? Da muͤchte Jch wol ſehen/ wie Jhr
doch eine einzige Lection recht anbrigen wol-
tet? Nein fuͤrwahr ein Occaſion Degen laͤſſet
ſich bei dieſer Zeit ein weinig beſſer gebrauchẽ.
Heerzog
C ij
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[33/0101] Erſte Handelung. ſen nicht einmahl was dieſes geſaget ſei. Die alte Teutſche pflagen ſich wol einfaͤltig/ aber dennoch gehorſahm und redlich bei Jhren Koͤ- nigen und Fuͤrſten einzuſtellen/ zu deme/ ſo bringet es unſere ahrt und Natur nicht mit/ daß wir von hohen Dingen viele zierlicher Wohrte machen/ ſondern groſſe Sachen tap- fer und unerſchrokken angreiffen und zuem Ende bringen. Teutſchland ſehr hoͤniſch. Daß kan nicht wol fehlen/ Jhr muͤſſet trauen gahr groſſe Thaten im Kriege haben außgerichtet/ man ſiehet es auch an Euren ſchoͤnen Waffen wol! Aber/ kommet Jhr mit euren breiten Hen- ckerßploͤtzen in meinen jtzigen Kriegen einmahl auffgezogen/ man wird euch dergeſtalt wil- kommen heiſſen/ daß Jhr Euch gegen dem Feinde bald mit dem Ruͤkken werdet verteidi- gen/ und lieber/ wenn Jhr etwann in einem Duell fechten/ oder Euren Cammeraden ei- ne Secunde ſoltet geben/ was wuͤrdet Jhr mit dieſem ungeheuͤren Schlach ſchwerteren auß- richten? Da muͤchte Jch wol ſehen/ wie Jhr doch eine einzige Lection recht anbrigen wol- tet? Nein fuͤrwahr ein Occaſion Degen laͤſſet ſich bei dieſer Zeit ein weinig beſſer gebrauchẽ. Heerzog C ij

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/101>, abgerufen am 22.11.2024.