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Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898.

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Emil Orlik.
Pfauenfeder:
in deiner Feinheit sondergleichen
Wie liebte ich dich schon als Kind.
Ich hielt dich für ein Liebeszeichen,
Das sich an silberstillen Teichen
In kühler Nacht die Elfen reichen
Wenn alle Kinder schlafen sind.
Und weil Grossmütterchen, das gute,
Mir oft von Wünschegerten las,
So träumte ich, du Zartgemuthe,
In deinen feinen Fasern fluthe
Die kluge Kraft der Räthselruthe -
Und suchte dich im Sommergras.


Emil Orlik.
Pfauenfeder:
in deiner Feinheit sondergleichen
Wie liebte ich dich schon als Kind.
Ich hielt dich für ein Liebeszeichen,
Das sich an silberstillen Teichen
In kühler Nacht die Elfen reichen
Wenn alle Kinder schlafen sind.
Und weil Grossmütterchen, das gute,
Mir oft von Wünschegerten las,
So träumte ich, du Zartgemuthe,
In deinen feinen Fasern fluthe
Die kluge Kraft der Räthselruthe –
Und suchte dich im Sommergras.


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[14/0014] Emil Orlik. Pfauenfeder: in deiner Feinheit sondergleichen Wie liebte ich dich schon als Kind. Ich hielt dich für ein Liebeszeichen, Das sich an silberstillen Teichen In kühler Nacht die Elfen reichen Wenn alle Kinder schlafen sind. Und weil Grossmütterchen, das gute, Mir oft von Wünschegerten las, So träumte ich, du Zartgemuthe, In deinen feinen Fasern fluthe Die kluge Kraft der Räthselruthe – Und suchte dich im Sommergras.

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Zitationshilfe: Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rilke_advent_1898/14>, abgerufen am 02.05.2024.