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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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Anhang.
§. 192.
Einige Vorrichtungen die Striegel zu ziehen.

Sobald man durch den Striegel wirklich Wasser
aus dem Teiche herausgehen läßt, sagt man, der
Teich oder Striegel ist gezogen. Dieser Aus-
lauf wird dem Wasser dadurch verstattet, daß man
den im Zapfenloche derb eingesetzten Zapfen etwas
lüftet, wodurch das Wasser Gelegenheit erhält,
unter ihm weg und durch den Damm hindurch
auszulaufen. Diese Lüftung oder Erhebung des
am Striegelbaume befindlichen Zapfens, ist wegen
der Schwere dieses Stücks Holzes, zumal bei tie-
fen Teichen, nicht so leicht zu bewerkstelligen, und
macht beinahe allezeit eine mechanische Vorrichtung
nöthig, ausgenommen bei den Rennstriegeln. Von
diesen Vorrichtungen sollen hier nun einige be-
schrieben werden, so weit es die vorgesetzte Kürze
erlauben will.

Eine der einfachsten Arten den Striegel zu
ziehen, die schon §. 152 erwähnt wurde, ist diese,

daß

Anhang.
§. 192.
Einige Vorrichtungen die Striegel zu ziehen.

Sobald man durch den Striegel wirklich Waſſer
aus dem Teiche herausgehen laͤßt, ſagt man, der
Teich oder Striegel iſt gezogen. Dieſer Aus-
lauf wird dem Waſſer dadurch verſtattet, daß man
den im Zapfenloche derb eingeſetzten Zapfen etwas
luͤftet, wodurch das Waſſer Gelegenheit erhaͤlt,
unter ihm weg und durch den Damm hindurch
auszulaufen. Dieſe Luͤftung oder Erhebung des
am Striegelbaume befindlichen Zapfens, iſt wegen
der Schwere dieſes Stuͤcks Holzes, zumal bei tie-
fen Teichen, nicht ſo leicht zu bewerkſtelligen, und
macht beinahe allezeit eine mechaniſche Vorrichtung
noͤthig, ausgenommen bei den Rennſtriegeln. Von
dieſen Vorrichtungen ſollen hier nun einige be-
ſchrieben werden, ſo weit es die vorgeſetzte Kuͤrze
erlauben will.

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ziehen, die ſchon §. 152 erwaͤhnt wurde, iſt dieſe,

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[422/0432] Anhang. §. 192. Einige Vorrichtungen die Striegel zu ziehen. Sobald man durch den Striegel wirklich Waſſer aus dem Teiche herausgehen laͤßt, ſagt man, der Teich oder Striegel iſt gezogen. Dieſer Aus- lauf wird dem Waſſer dadurch verſtattet, daß man den im Zapfenloche derb eingeſetzten Zapfen etwas luͤftet, wodurch das Waſſer Gelegenheit erhaͤlt, unter ihm weg und durch den Damm hindurch auszulaufen. Dieſe Luͤftung oder Erhebung des am Striegelbaume befindlichen Zapfens, iſt wegen der Schwere dieſes Stuͤcks Holzes, zumal bei tie- fen Teichen, nicht ſo leicht zu bewerkſtelligen, und macht beinahe allezeit eine mechaniſche Vorrichtung noͤthig, ausgenommen bei den Rennſtriegeln. Von dieſen Vorrichtungen ſollen hier nun einige be- ſchrieben werden, ſo weit es die vorgeſetzte Kuͤrze erlauben will. Eine der einfachſten Arten den Striegel zu ziehen, die ſchon §. 152 erwaͤhnt wurde, iſt dieſe, daß

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/432>, abgerufen am 23.11.2024.