Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

nungen von 20 zu 20 Fußen mit steinernen ge-
hauenen Pfeilern von 16 Zoll Dicke und 7 bis 8
Fuß Länge, versehen, welche man an den Kan-
ten der Kappe in der angegebenen Weite, und
4 Fuß hoch über die Kappe heraus setzt, und
zwischen diese, nachher tannene Latten, Balken etc.
befestigt werden, damit der Damm dadurch ein
Geländer erhält. Dann bedeckt man das Pflaster
einen Fuß hoch mit Sand. Wenn der Damm den
Fluthbetten sich stark nähert, so führt man gern
über diese, wenn es nöthig ist, die steinernen ge-
wölbten Bogen gleich in einer Arbeit mit auf,
um dem ganzen mehrere Verbindung zu geben.
Auch mauert man für die Rechen gleich das nö-
thige Holzwerk mit ein; dann erhält es einen desto
sichern Stand, und auch mehr Ansehn.

Ist der Damm auf eine beträchtliche Höhe
überall durch die Maurung empor gebracht, so
pflegt dann die Herbeischaffung des Materials sehr
oft, und wenn der Damm sehr hoch werden soll,
jederzeit schwer zu fallen; zumal dann, wenn die
Widerlagen zur Förderung ungünstig gebildet sind.
Da muß man sich durch Rüstungen helfen. Die
Construction dieser Rüstungen verstehen die meisten
Maurer selbst, theils kann man sie auch aus ar-
chitectonischen Handbüchern erlernen. Auf der
Rüstung wird das Material an Ort und Stelle
geliefert, und bei Beendigung der ganzen Mauer
reißt man solche von oben nieder wieder weg.


Was

nungen von 20 zu 20 Fußen mit ſteinernen ge-
hauenen Pfeilern von 16 Zoll Dicke und 7 bis 8
Fuß Laͤnge, verſehen, welche man an den Kan-
ten der Kappe in der angegebenen Weite, und
4 Fuß hoch uͤber die Kappe heraus ſetzt, und
zwiſchen dieſe, nachher tannene Latten, Balken ꝛc.
befeſtigt werden, damit der Damm dadurch ein
Gelaͤnder erhaͤlt. Dann bedeckt man das Pflaſter
einen Fuß hoch mit Sand. Wenn der Damm den
Fluthbetten ſich ſtark naͤhert, ſo fuͤhrt man gern
uͤber dieſe, wenn es noͤthig iſt, die ſteinernen ge-
woͤlbten Bogen gleich in einer Arbeit mit auf,
um dem ganzen mehrere Verbindung zu geben.
Auch mauert man fuͤr die Rechen gleich das noͤ-
thige Holzwerk mit ein; dann erhaͤlt es einen deſto
ſichern Stand, und auch mehr Anſehn.

Iſt der Damm auf eine betraͤchtliche Hoͤhe
uͤberall durch die Maurung empor gebracht, ſo
pflegt dann die Herbeiſchaffung des Materials ſehr
oft, und wenn der Damm ſehr hoch werden ſoll,
jederzeit ſchwer zu fallen; zumal dann, wenn die
Widerlagen zur Foͤrderung unguͤnſtig gebildet ſind.
Da muß man ſich durch Ruͤſtungen helfen. Die
Conſtruction dieſer Ruͤſtungen verſtehen die meiſten
Maurer ſelbſt, theils kann man ſie auch aus ar-
chitectoniſchen Handbuͤchern erlernen. Auf der
Ruͤſtung wird das Material an Ort und Stelle
geliefert, und bei Beendigung der ganzen Mauer
reißt man ſolche von oben nieder wieder weg.


Was
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0413" n="403"/>
nungen von 20 zu 20 Fußen mit &#x017F;teinernen ge-<lb/>
hauenen Pfeilern von 16 Zoll Dicke und 7 bis 8<lb/>
Fuß La&#x0364;nge, ver&#x017F;ehen, welche man an den Kan-<lb/>
ten der Kappe in der angegebenen Weite, und<lb/>
4 Fuß hoch u&#x0364;ber die Kappe heraus &#x017F;etzt, und<lb/>
zwi&#x017F;chen die&#x017F;e, nachher tannene Latten, Balken &#xA75B;c.<lb/>
befe&#x017F;tigt werden, damit der Damm dadurch ein<lb/>
Gela&#x0364;nder erha&#x0364;lt. Dann bedeckt man das Pfla&#x017F;ter<lb/>
einen Fuß hoch mit Sand. Wenn der Damm den<lb/>
Fluthbetten &#x017F;ich &#x017F;tark na&#x0364;hert, &#x017F;o fu&#x0364;hrt man gern<lb/>
u&#x0364;ber die&#x017F;e, wenn es no&#x0364;thig i&#x017F;t, die &#x017F;teinernen ge-<lb/>
wo&#x0364;lbten Bogen gleich in einer Arbeit mit auf,<lb/>
um dem ganzen mehrere Verbindung zu geben.<lb/>
Auch mauert man fu&#x0364;r die Rechen gleich das no&#x0364;-<lb/>
thige Holzwerk mit ein; dann erha&#x0364;lt es einen de&#x017F;to<lb/>
&#x017F;ichern Stand, und auch mehr An&#x017F;ehn.</p><lb/>
              <p>I&#x017F;t der Damm auf eine betra&#x0364;chtliche Ho&#x0364;he<lb/>
u&#x0364;berall durch die Maurung empor gebracht, &#x017F;o<lb/>
pflegt dann die Herbei&#x017F;chaffung des Materials &#x017F;ehr<lb/>
oft, und wenn der Damm &#x017F;ehr hoch werden &#x017F;oll,<lb/>
jederzeit &#x017F;chwer zu fallen; zumal dann, wenn die<lb/>
Widerlagen zur Fo&#x0364;rderung ungu&#x0364;n&#x017F;tig gebildet &#x017F;ind.<lb/>
Da muß man &#x017F;ich durch <hi rendition="#g">Ru&#x0364;&#x017F;tungen</hi> helfen. Die<lb/>
Con&#x017F;truction die&#x017F;er Ru&#x0364;&#x017F;tungen ver&#x017F;tehen die mei&#x017F;ten<lb/>
Maurer &#x017F;elb&#x017F;t, theils kann man &#x017F;ie auch aus ar-<lb/>
chitectoni&#x017F;chen Handbu&#x0364;chern erlernen. Auf der<lb/>
Ru&#x0364;&#x017F;tung wird das Material an Ort und Stelle<lb/>
geliefert, und bei Beendigung der ganzen Mauer<lb/>
reißt man &#x017F;olche von oben nieder wieder weg.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[403/0413] nungen von 20 zu 20 Fußen mit ſteinernen ge- hauenen Pfeilern von 16 Zoll Dicke und 7 bis 8 Fuß Laͤnge, verſehen, welche man an den Kan- ten der Kappe in der angegebenen Weite, und 4 Fuß hoch uͤber die Kappe heraus ſetzt, und zwiſchen dieſe, nachher tannene Latten, Balken ꝛc. befeſtigt werden, damit der Damm dadurch ein Gelaͤnder erhaͤlt. Dann bedeckt man das Pflaſter einen Fuß hoch mit Sand. Wenn der Damm den Fluthbetten ſich ſtark naͤhert, ſo fuͤhrt man gern uͤber dieſe, wenn es noͤthig iſt, die ſteinernen ge- woͤlbten Bogen gleich in einer Arbeit mit auf, um dem ganzen mehrere Verbindung zu geben. Auch mauert man fuͤr die Rechen gleich das noͤ- thige Holzwerk mit ein; dann erhaͤlt es einen deſto ſichern Stand, und auch mehr Anſehn. Iſt der Damm auf eine betraͤchtliche Hoͤhe uͤberall durch die Maurung empor gebracht, ſo pflegt dann die Herbeiſchaffung des Materials ſehr oft, und wenn der Damm ſehr hoch werden ſoll, jederzeit ſchwer zu fallen; zumal dann, wenn die Widerlagen zur Foͤrderung unguͤnſtig gebildet ſind. Da muß man ſich durch Ruͤſtungen helfen. Die Conſtruction dieſer Ruͤſtungen verſtehen die meiſten Maurer ſelbſt, theils kann man ſie auch aus ar- chitectoniſchen Handbuͤchern erlernen. Auf der Ruͤſtung wird das Material an Ort und Stelle geliefert, und bei Beendigung der ganzen Mauer reißt man ſolche von oben nieder wieder weg. Was

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/413
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/413>, abgerufen am 17.05.2024.