der Kappe, über und über von der Kappe an, an beiden Böschungen ganz hinab mit feinem Schutte überstürzt. Hier wird denn vorzüglich dahin ge- sehen, daß oben auf der Kappe alles fein wage- recht eingeebnet werde, daß die Directionslinien und Kanten des Dammes auf der Kappe so gerade als möglich, parallel fortlaufend, und recht scharf sichtbar werden, endlich daß alle Ausbauchungen und Vertiefungen durch den übergestürzten Schutt, an den Böschungen sich verlieren, jede Böschung also einer geraden Fläche, die gleichsam auf den Damm aufgelegt ist, gleich komme.
Bei gemauerten Dämmen muß diese Beklei- dung natürlicherweise wegen der Maurung selbst wegfallen. Der Schutt, dessen man sich zur Be- kleidung bedienen will, muß gänzlich von allen Steinen, die größer als ein Ei sind, gereinigt wer- den, und -- wenn man ihn von mancherlei Arten haben kann, sehr bindig seyn, daß er bald fest werde, bewachse, und durch Regen nicht so leicht ab- oder ausgewaschen werde. Blos leimiger, und feinem Sande ähnlicher Schutt, ist demnach ebenfalls untauglich, so gut wie große Steine. Eisenschüßiger Schutt hat deswegen vor allen den Vorzug. Das Auswaschen zu verhindern, läßt man auch wohl den fertig bekleideten Damm, vor einem nahe zu erwartenden Regen, mit Heusaa- men bestreuen, daß er bald bewächst. Weil die Steinplatten leicht schurren, und der Nässe Gele- genheit geben, sich ohne Mühe neben ihnen einzu-
wa-
der Kappe, uͤber und uͤber von der Kappe an, an beiden Boͤſchungen ganz hinab mit feinem Schutte uͤberſtuͤrzt. Hier wird denn vorzuͤglich dahin ge- ſehen, daß oben auf der Kappe alles fein wage- recht eingeebnet werde, daß die Directionslinien und Kanten des Dammes auf der Kappe ſo gerade als moͤglich, parallel fortlaufend, und recht ſcharf ſichtbar werden, endlich daß alle Ausbauchungen und Vertiefungen durch den uͤbergeſtuͤrzten Schutt, an den Boͤſchungen ſich verlieren, jede Boͤſchung alſo einer geraden Flaͤche, die gleichſam auf den Damm aufgelegt iſt, gleich komme.
Bei gemauerten Daͤmmen muß dieſe Beklei- dung natuͤrlicherweiſe wegen der Maurung ſelbſt wegfallen. Der Schutt, deſſen man ſich zur Be- kleidung bedienen will, muß gaͤnzlich von allen Steinen, die groͤßer als ein Ei ſind, gereinigt wer- den, und — wenn man ihn von mancherlei Arten haben kann, ſehr bindig ſeyn, daß er bald feſt werde, bewachſe, und durch Regen nicht ſo leicht ab- oder ausgewaſchen werde. Blos leimiger, und feinem Sande aͤhnlicher Schutt, iſt demnach ebenfalls untauglich, ſo gut wie große Steine. Eiſenſchuͤßiger Schutt hat deswegen vor allen den Vorzug. Das Auswaſchen zu verhindern, laͤßt man auch wohl den fertig bekleideten Damm, vor einem nahe zu erwartenden Regen, mit Heuſaa- men beſtreuen, daß er bald bewaͤchſt. Weil die Steinplatten leicht ſchurren, und der Naͤſſe Gele- genheit geben, ſich ohne Muͤhe neben ihnen einzu-
wa-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0395"n="385"/>
der Kappe, uͤber und uͤber von der Kappe an, an<lb/>
beiden Boͤſchungen ganz hinab mit feinem Schutte<lb/>
uͤberſtuͤrzt. Hier wird denn vorzuͤglich dahin ge-<lb/>ſehen, daß oben auf der Kappe alles fein wage-<lb/>
recht eingeebnet werde, daß die Directionslinien<lb/>
und Kanten des Dammes auf der Kappe ſo gerade<lb/>
als moͤglich, parallel fortlaufend, und recht ſcharf<lb/>ſichtbar werden, endlich daß alle Ausbauchungen<lb/>
und Vertiefungen durch den uͤbergeſtuͤrzten Schutt,<lb/>
an den Boͤſchungen ſich verlieren, jede Boͤſchung<lb/>
alſo einer geraden Flaͤche, die gleichſam auf den<lb/>
Damm aufgelegt iſt, gleich komme.</p><lb/><p>Bei gemauerten Daͤmmen muß dieſe Beklei-<lb/>
dung natuͤrlicherweiſe wegen der Maurung ſelbſt<lb/>
wegfallen. Der Schutt, deſſen man ſich zur Be-<lb/>
kleidung bedienen will, muß gaͤnzlich von allen<lb/>
Steinen, die groͤßer als ein Ei ſind, gereinigt wer-<lb/>
den, und — wenn man ihn von mancherlei Arten<lb/>
haben kann, ſehr bindig ſeyn, daß er bald feſt<lb/>
werde, bewachſe, und durch Regen nicht ſo leicht<lb/>
ab- oder ausgewaſchen werde. Blos leimiger,<lb/>
und feinem Sande aͤhnlicher Schutt, iſt demnach<lb/>
ebenfalls untauglich, ſo gut wie große Steine.<lb/>
Eiſenſchuͤßiger Schutt hat deswegen vor allen den<lb/>
Vorzug. Das Auswaſchen zu verhindern, laͤßt<lb/>
man auch wohl den fertig bekleideten Damm, vor<lb/>
einem nahe zu erwartenden Regen, mit Heuſaa-<lb/>
men beſtreuen, daß er bald bewaͤchſt. Weil die<lb/>
Steinplatten leicht ſchurren, und der Naͤſſe Gele-<lb/>
genheit geben, ſich ohne Muͤhe neben ihnen einzu-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wa-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[385/0395]
der Kappe, uͤber und uͤber von der Kappe an, an
beiden Boͤſchungen ganz hinab mit feinem Schutte
uͤberſtuͤrzt. Hier wird denn vorzuͤglich dahin ge-
ſehen, daß oben auf der Kappe alles fein wage-
recht eingeebnet werde, daß die Directionslinien
und Kanten des Dammes auf der Kappe ſo gerade
als moͤglich, parallel fortlaufend, und recht ſcharf
ſichtbar werden, endlich daß alle Ausbauchungen
und Vertiefungen durch den uͤbergeſtuͤrzten Schutt,
an den Boͤſchungen ſich verlieren, jede Boͤſchung
alſo einer geraden Flaͤche, die gleichſam auf den
Damm aufgelegt iſt, gleich komme.
Bei gemauerten Daͤmmen muß dieſe Beklei-
dung natuͤrlicherweiſe wegen der Maurung ſelbſt
wegfallen. Der Schutt, deſſen man ſich zur Be-
kleidung bedienen will, muß gaͤnzlich von allen
Steinen, die groͤßer als ein Ei ſind, gereinigt wer-
den, und — wenn man ihn von mancherlei Arten
haben kann, ſehr bindig ſeyn, daß er bald feſt
werde, bewachſe, und durch Regen nicht ſo leicht
ab- oder ausgewaſchen werde. Blos leimiger,
und feinem Sande aͤhnlicher Schutt, iſt demnach
ebenfalls untauglich, ſo gut wie große Steine.
Eiſenſchuͤßiger Schutt hat deswegen vor allen den
Vorzug. Das Auswaſchen zu verhindern, laͤßt
man auch wohl den fertig bekleideten Damm, vor
einem nahe zu erwartenden Regen, mit Heuſaa-
men beſtreuen, daß er bald bewaͤchſt. Weil die
Steinplatten leicht ſchurren, und der Naͤſſe Gele-
genheit geben, ſich ohne Muͤhe neben ihnen einzu-
wa-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/395>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.