gen Richtung und Schiefe in das Gerenne einge- locht, welche die Striegelstange hat und verlangt.
Weil nun dieß allemal einige Schwierigkeit für die Arbeiter verursacht, so ist es rathsam, das Zapfenloch nicht eher ganz fertig zu machen, bis die Böschung des Dammes völlig zu Stande ge- bracht ist, die Striegelstange ihre gehörige Lage er- halten hat, und die Vorrichtung mit derselben so weit gediehen ist, daß der Striegelbaum so auf und nieder gelassen werden kann, wie es verlangt oder nothig wird. Dann loche man das Zapfen- loch gehörig aus, und schneide den Zapfen mit al- ler Genauigkeit zu, so erhält man die Arbeit gut, und auch in der Folge Bequemlichkeit.
Ueber dem Zapfenloche fällt alles Säulwerk weg, wie man gleich selbst einsieht.
Ueberhaupt genommen sind diese Striegel sehr vortheilhaft. Man erspart außerordentlich am Holze und Arbeitslöhnen, weil man blos kleine niedrige Leitungen auf der Brustseite des Dammes anzulegen hat. Diese Leitungen, innerhalb deren die Striegelstange ihren Weg auf und nieder neh- men muß, kann man wie gewöhnlich und auf fol- gende Art machen.
Nach Figur 66 legt man in die Böschung des Dammes im Teichraume 2 Grundsohlen a, in ei- ner Entfernung von 12 Zoll von einander, von der Kappe herab bis auf die Teichsohle gerade her- unter. Diese werden unten auf der Teichsohle in einen kleinen Queerschwellen b von 14 Zoll Dicke
ins
Teichb. Y
gen Richtung und Schiefe in das Gerenne einge- locht, welche die Striegelſtange hat und verlangt.
Weil nun dieß allemal einige Schwierigkeit fuͤr die Arbeiter verurſacht, ſo iſt es rathſam, das Zapfenloch nicht eher ganz fertig zu machen, bis die Boͤſchung des Dammes voͤllig zu Stande ge- bracht iſt, die Striegelſtange ihre gehoͤrige Lage er- halten hat, und die Vorrichtung mit derſelben ſo weit gediehen iſt, daß der Striegelbaum ſo auf und nieder gelaſſen werden kann, wie es verlangt oder nothig wird. Dann loche man das Zapfen- loch gehoͤrig aus, und ſchneide den Zapfen mit al- ler Genauigkeit zu, ſo erhaͤlt man die Arbeit gut, und auch in der Folge Bequemlichkeit.
Ueber dem Zapfenloche faͤllt alles Saͤulwerk weg, wie man gleich ſelbſt einſieht.
Ueberhaupt genommen ſind dieſe Striegel ſehr vortheilhaft. Man erſpart außerordentlich am Holze und Arbeitsloͤhnen, weil man blos kleine niedrige Leitungen auf der Bruſtſeite des Dammes anzulegen hat. Dieſe Leitungen, innerhalb deren die Striegelſtange ihren Weg auf und nieder neh- men muß, kann man wie gewoͤhnlich und auf fol- gende Art machen.
Nach Figur 66 legt man in die Boͤſchung des Dammes im Teichraume 2 Grundſohlen a, in ei- ner Entfernung von 12 Zoll von einander, von der Kappe herab bis auf die Teichſohle gerade her- unter. Dieſe werden unten auf der Teichſohle in einen kleinen Queerſchwellen b von 14 Zoll Dicke
ins
Teichb. Y
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0343"n="333"/>
gen Richtung und Schiefe in das Gerenne einge-<lb/>
locht, welche die Striegelſtange hat und verlangt.</p><lb/><p>Weil nun dieß allemal einige Schwierigkeit<lb/>
fuͤr die Arbeiter verurſacht, ſo iſt es rathſam, das<lb/>
Zapfenloch nicht eher ganz fertig zu machen, bis<lb/>
die Boͤſchung des Dammes voͤllig zu Stande ge-<lb/>
bracht iſt, die Striegelſtange ihre gehoͤrige Lage er-<lb/>
halten hat, und die Vorrichtung mit derſelben ſo<lb/>
weit gediehen iſt, daß der Striegelbaum ſo auf<lb/>
und nieder gelaſſen werden kann, wie es verlangt<lb/>
oder nothig wird. Dann loche man das Zapfen-<lb/>
loch gehoͤrig aus, und ſchneide den Zapfen mit al-<lb/>
ler Genauigkeit zu, ſo erhaͤlt man die Arbeit gut,<lb/>
und auch in der Folge Bequemlichkeit.</p><lb/><p>Ueber dem Zapfenloche faͤllt alles Saͤulwerk<lb/>
weg, wie man gleich ſelbſt einſieht.</p><lb/><p>Ueberhaupt genommen ſind dieſe Striegel ſehr<lb/>
vortheilhaft. Man erſpart außerordentlich am<lb/>
Holze und Arbeitsloͤhnen, weil man blos kleine<lb/>
niedrige Leitungen auf der Bruſtſeite des Dammes<lb/>
anzulegen hat. Dieſe Leitungen, innerhalb deren<lb/>
die Striegelſtange ihren Weg auf und nieder neh-<lb/>
men muß, kann man wie gewoͤhnlich und auf fol-<lb/>
gende Art machen.</p><lb/><p>Nach Figur 66 legt man in die Boͤſchung des<lb/>
Dammes im Teichraume 2 Grundſohlen <hirendition="#aq">a,</hi> in ei-<lb/>
ner Entfernung von 12 Zoll von einander, von<lb/>
der Kappe herab bis auf die Teichſohle gerade her-<lb/>
unter. Dieſe werden unten auf der Teichſohle in<lb/>
einen kleinen Queerſchwellen <hirendition="#aq">b</hi> von 14 Zoll Dicke<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Teichb. Y</fw><fwplace="bottom"type="catch">ins</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[333/0343]
gen Richtung und Schiefe in das Gerenne einge-
locht, welche die Striegelſtange hat und verlangt.
Weil nun dieß allemal einige Schwierigkeit
fuͤr die Arbeiter verurſacht, ſo iſt es rathſam, das
Zapfenloch nicht eher ganz fertig zu machen, bis
die Boͤſchung des Dammes voͤllig zu Stande ge-
bracht iſt, die Striegelſtange ihre gehoͤrige Lage er-
halten hat, und die Vorrichtung mit derſelben ſo
weit gediehen iſt, daß der Striegelbaum ſo auf
und nieder gelaſſen werden kann, wie es verlangt
oder nothig wird. Dann loche man das Zapfen-
loch gehoͤrig aus, und ſchneide den Zapfen mit al-
ler Genauigkeit zu, ſo erhaͤlt man die Arbeit gut,
und auch in der Folge Bequemlichkeit.
Ueber dem Zapfenloche faͤllt alles Saͤulwerk
weg, wie man gleich ſelbſt einſieht.
Ueberhaupt genommen ſind dieſe Striegel ſehr
vortheilhaft. Man erſpart außerordentlich am
Holze und Arbeitsloͤhnen, weil man blos kleine
niedrige Leitungen auf der Bruſtſeite des Dammes
anzulegen hat. Dieſe Leitungen, innerhalb deren
die Striegelſtange ihren Weg auf und nieder neh-
men muß, kann man wie gewoͤhnlich und auf fol-
gende Art machen.
Nach Figur 66 legt man in die Boͤſchung des
Dammes im Teichraume 2 Grundſohlen a, in ei-
ner Entfernung von 12 Zoll von einander, von
der Kappe herab bis auf die Teichſohle gerade her-
unter. Dieſe werden unten auf der Teichſohle in
einen kleinen Queerſchwellen b von 14 Zoll Dicke
ins
Teichb. Y
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/343>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.