Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

Wenn der Baum, aus welchem das Zapfen-
gerenne ausgehauen werden soll, zwar beschlagen
und gevierkantet, dennoch aber noch nicht ausge-
höhlt ist, so mißt man an dem untern Ende des
Baumes, (dem Stammende,) wo das Holz am
stärksten ist, wenigstens 3 Fuß herauf, und setzt
alsdann das Holz 2 Fuß lang ab, wie Figur 37
zeigt. b c muß also just die Länge, Breite und
Dicke eines Deckels haben, und wenn es die Stär-
ke des Holzes gestattet, lieber noch etwas mehr
Dicke bekommen. Es stellt auch in der That nichts
anders als einen Deckel des Gerennes vor, durch
welchen nur das Zapfenloch kommen soll, und der
gleich an dem Gerenne selbst gelassen ist, statt daß
die andern Deckel erst aufgenagelt werden müssen,
um das Gerenne hinlänglich zu bedecken und satt-
samen Halt zu haben. Um aber dieß Stück b c,
im Ganzen an dem Zapfengerenne zu behalten,
wird das unterste Ende des Gerennes g h herum
gedreht, so daß diese unterste Seite desselben zu
oberst kommt. Nun läßt man das Gerenne von
e f nach b c aushauen, da es vorher von a d nach
g h ausgehauen wurde. Figur 38 zeigt diese
Ansicht des so bearbeiteten Gerennes, von unten,
so wie Figur 39 die Ansicht des Gerennes von
oben, wenn es fertig ausgehauen ist. Das
Stück g e in Figur 38 bleibt wie der übrige
Theil f h im Ganzen, zum Boden des Geren-
nes. Damit nun der Boden des Gerennes wieder
ganz zugemacht werde, bedeckt man das Stück
e f in Figur 37, so dicht als möglich, mit einem

ein-

Wenn der Baum, aus welchem das Zapfen-
gerenne ausgehauen werden ſoll, zwar beſchlagen
und gevierkantet, dennoch aber noch nicht ausge-
hoͤhlt iſt, ſo mißt man an dem untern Ende des
Baumes, (dem Stammende,) wo das Holz am
ſtaͤrkſten iſt, wenigſtens 3 Fuß herauf, und ſetzt
alsdann das Holz 2 Fuß lang ab, wie Figur 37
zeigt. b c muß alſo juſt die Laͤnge, Breite und
Dicke eines Deckels haben, und wenn es die Staͤr-
ke des Holzes geſtattet, lieber noch etwas mehr
Dicke bekommen. Es ſtellt auch in der That nichts
anders als einen Deckel des Gerennes vor, durch
welchen nur das Zapfenloch kommen ſoll, und der
gleich an dem Gerenne ſelbſt gelaſſen iſt, ſtatt daß
die andern Deckel erſt aufgenagelt werden muͤſſen,
um das Gerenne hinlaͤnglich zu bedecken und ſatt-
ſamen Halt zu haben. Um aber dieß Stuͤck b c,
im Ganzen an dem Zapfengerenne zu behalten,
wird das unterſte Ende des Gerennes g h herum
gedreht, ſo daß dieſe unterſte Seite deſſelben zu
oberſt kommt. Nun laͤßt man das Gerenne von
e f nach b c aushauen, da es vorher von a d nach
g h ausgehauen wurde. Figur 38 zeigt dieſe
Anſicht des ſo bearbeiteten Gerennes, von unten,
ſo wie Figur 39 die Anſicht des Gerennes von
oben, wenn es fertig ausgehauen iſt. Das
Stuͤck g e in Figur 38 bleibt wie der uͤbrige
Theil f h im Ganzen, zum Boden des Geren-
nes. Damit nun der Boden des Gerennes wieder
ganz zugemacht werde, bedeckt man das Stuͤck
e f in Figur 37, ſo dicht als moͤglich, mit einem

ein-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0261" n="251"/>
              <p>Wenn der Baum, aus welchem das Zapfen-<lb/>
gerenne ausgehauen werden &#x017F;oll, zwar be&#x017F;chlagen<lb/>
und gevierkantet, dennoch aber noch nicht ausge-<lb/>
ho&#x0364;hlt i&#x017F;t, &#x017F;o mißt man an dem untern Ende des<lb/>
Baumes, (dem Stammende,) wo das Holz am<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rk&#x017F;ten i&#x017F;t, wenig&#x017F;tens 3 Fuß herauf, und &#x017F;etzt<lb/>
alsdann das Holz 2 Fuß lang ab, wie Figur 37<lb/>
zeigt. <hi rendition="#aq">b c</hi> muß al&#x017F;o ju&#x017F;t die La&#x0364;nge, Breite und<lb/>
Dicke eines Deckels haben, und wenn es die Sta&#x0364;r-<lb/>
ke des Holzes ge&#x017F;tattet, lieber noch etwas mehr<lb/>
Dicke bekommen. Es &#x017F;tellt auch in der That nichts<lb/>
anders als einen Deckel des Gerennes vor, durch<lb/>
welchen nur das Zapfenloch kommen &#x017F;oll, und der<lb/>
gleich an dem Gerenne &#x017F;elb&#x017F;t gela&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t, &#x017F;tatt daß<lb/>
die andern Deckel er&#x017F;t aufgenagelt werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
um das Gerenne hinla&#x0364;nglich zu bedecken und &#x017F;att-<lb/>
&#x017F;amen Halt zu haben. Um aber dieß Stu&#x0364;ck <hi rendition="#aq">b c,</hi><lb/>
im Ganzen an dem Zapfengerenne zu behalten,<lb/>
wird das unter&#x017F;te Ende des Gerennes <hi rendition="#aq">g h</hi> herum<lb/>
gedreht, &#x017F;o daß die&#x017F;e unter&#x017F;te Seite de&#x017F;&#x017F;elben zu<lb/>
ober&#x017F;t kommt. Nun la&#x0364;ßt man das Gerenne von<lb/><hi rendition="#aq">e f</hi> nach <hi rendition="#aq">b c</hi> aushauen, da es vorher von <hi rendition="#aq">a d</hi> nach<lb/><hi rendition="#aq">g h</hi> ausgehauen wurde. Figur 38 zeigt die&#x017F;e<lb/>
An&#x017F;icht des &#x017F;o bearbeiteten Gerennes, von unten,<lb/>
&#x017F;o wie Figur 39 die An&#x017F;icht des Gerennes von<lb/>
oben, wenn es fertig ausgehauen i&#x017F;t. Das<lb/>
Stu&#x0364;ck <hi rendition="#aq">g e</hi> in Figur 38 bleibt wie der u&#x0364;brige<lb/>
Theil <hi rendition="#aq">f h</hi> im Ganzen, zum Boden des Geren-<lb/>
nes. Damit nun der Boden des Gerennes wieder<lb/><hi rendition="#g">ganz</hi> zugemacht werde, bedeckt man das Stu&#x0364;ck<lb/><hi rendition="#aq">e f</hi> in Figur 37, &#x017F;o dicht als mo&#x0364;glich, mit einem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ein-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[251/0261] Wenn der Baum, aus welchem das Zapfen- gerenne ausgehauen werden ſoll, zwar beſchlagen und gevierkantet, dennoch aber noch nicht ausge- hoͤhlt iſt, ſo mißt man an dem untern Ende des Baumes, (dem Stammende,) wo das Holz am ſtaͤrkſten iſt, wenigſtens 3 Fuß herauf, und ſetzt alsdann das Holz 2 Fuß lang ab, wie Figur 37 zeigt. b c muß alſo juſt die Laͤnge, Breite und Dicke eines Deckels haben, und wenn es die Staͤr- ke des Holzes geſtattet, lieber noch etwas mehr Dicke bekommen. Es ſtellt auch in der That nichts anders als einen Deckel des Gerennes vor, durch welchen nur das Zapfenloch kommen ſoll, und der gleich an dem Gerenne ſelbſt gelaſſen iſt, ſtatt daß die andern Deckel erſt aufgenagelt werden muͤſſen, um das Gerenne hinlaͤnglich zu bedecken und ſatt- ſamen Halt zu haben. Um aber dieß Stuͤck b c, im Ganzen an dem Zapfengerenne zu behalten, wird das unterſte Ende des Gerennes g h herum gedreht, ſo daß dieſe unterſte Seite deſſelben zu oberſt kommt. Nun laͤßt man das Gerenne von e f nach b c aushauen, da es vorher von a d nach g h ausgehauen wurde. Figur 38 zeigt dieſe Anſicht des ſo bearbeiteten Gerennes, von unten, ſo wie Figur 39 die Anſicht des Gerennes von oben, wenn es fertig ausgehauen iſt. Das Stuͤck g e in Figur 38 bleibt wie der uͤbrige Theil f h im Ganzen, zum Boden des Geren- nes. Damit nun der Boden des Gerennes wieder ganz zugemacht werde, bedeckt man das Stuͤck e f in Figur 37, ſo dicht als moͤglich, mit einem ein-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/261
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/261>, abgerufen am 17.05.2024.