gen liegt) vor dem Durchdringen des Wassers ge- sichert, da bei der vorigen Art beide Stücke sich nur eben gleich sind.
Zweitens -- da das Wasser, so gut wie das vor dem Rasenhaupte liegende Stück Damm, stark gegen das Rasenhaupt drückt, und solches der Er- fahrung zufolge öfters merklich verschiebt, und aus seiner ihm ursprünglich gegebnen Lage heraus beugt, welches gefährlich werden kann, weil große Risse dadurch entstehn, so sey die letztere Art auch in so fern vorzuziehn, weil da das ebengedachte Uebel nicht so leicht vorkomme; denn da sey das hinter der Rasenbrust gelegene Stück geschickter, durch seinen stärkern Gegendruck, dem Verschieben der Rasen- und Thonbrust zu widerstehen u. s. w.
Abgerechnet, daß sich der Seitendruck auch bei dem Schutte, Gebirge etc nach den Höhen rich- tet, worauf bei der letztern Meinung nicht sattsam Rücksicht genommen zu werden scheint, dürfte sie doch wegen des Eindringens des Wassers die rich- tigste seyn, und da sie durch die Erfahrung be- währt gefunden wird, wollen wir ihr folgen.
§. 86.
Aus dem Vorigen erhellet deutlich, daß die Ra- sen oder Thonbrust, hinter e f gelegt, eine nicht zu vortheilhafte Lage haben würde. Soll nun der Grundgraben jenseits e f nach c d gelegt werden, so hat man bei dem Abstecken desselben erst zu prü- fen, ob er für die, der Brustseite bestimmte Bö-
schung,
gen liegt) vor dem Durchdringen des Waſſers ge- ſichert, da bei der vorigen Art beide Stuͤcke ſich nur eben gleich ſind.
Zweitens — da das Waſſer, ſo gut wie das vor dem Raſenhaupte liegende Stuͤck Damm, ſtark gegen das Raſenhaupt druͤckt, und ſolches der Er- fahrung zufolge oͤfters merklich verſchiebt, und aus ſeiner ihm urſpruͤnglich gegebnen Lage heraus beugt, welches gefaͤhrlich werden kann, weil große Riſſe dadurch entſtehn, ſo ſey die letztere Art auch in ſo fern vorzuziehn, weil da das ebengedachte Uebel nicht ſo leicht vorkomme; denn da ſey das hinter der Raſenbruſt gelegene Stuͤck geſchickter, durch ſeinen ſtaͤrkern Gegendruck, dem Verſchieben der Raſen- und Thonbruſt zu widerſtehen u. ſ. w.
Abgerechnet, daß ſich der Seitendruck auch bei dem Schutte, Gebirge ꝛc nach den Hoͤhen rich- tet, worauf bei der letztern Meinung nicht ſattſam Ruͤckſicht genommen zu werden ſcheint, duͤrfte ſie doch wegen des Eindringens des Waſſers die rich- tigſte ſeyn, und da ſie durch die Erfahrung be- waͤhrt gefunden wird, wollen wir ihr folgen.
§. 86.
Aus dem Vorigen erhellet deutlich, daß die Ra- ſen oder Thonbruſt, hinter e f gelegt, eine nicht zu vortheilhafte Lage haben wuͤrde. Soll nun der Grundgraben jenſeits e f nach c d gelegt werden, ſo hat man bei dem Abſtecken deſſelben erſt zu pruͤ- fen, ob er fuͤr die, der Bruſtſeite beſtimmte Boͤ-
ſchung,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0191"n="181"/>
gen liegt) vor dem Durchdringen des Waſſers ge-<lb/>ſichert, da bei der vorigen Art beide Stuͤcke ſich<lb/>
nur eben gleich ſind.</p><lb/><p>Zweitens — da das Waſſer, ſo gut wie das<lb/>
vor dem Raſenhaupte liegende Stuͤck Damm, ſtark<lb/>
gegen das Raſenhaupt druͤckt, und ſolches der Er-<lb/>
fahrung zufolge oͤfters merklich verſchiebt, und<lb/>
aus ſeiner ihm urſpruͤnglich gegebnen Lage heraus<lb/>
beugt, welches gefaͤhrlich werden kann, weil große<lb/>
Riſſe dadurch entſtehn, ſo ſey die letztere Art auch<lb/>
in ſo fern vorzuziehn, weil da das ebengedachte<lb/>
Uebel nicht ſo leicht vorkomme; denn da ſey das<lb/>
hinter der Raſenbruſt gelegene Stuͤck geſchickter,<lb/>
durch ſeinen ſtaͤrkern Gegendruck, dem Verſchieben<lb/>
der Raſen- und Thonbruſt zu widerſtehen u. ſ. w.</p><lb/><p>Abgerechnet, daß ſich der Seitendruck auch bei<lb/>
dem Schutte, Gebirge ꝛc nach den <hirendition="#g">Hoͤhen</hi> rich-<lb/>
tet, worauf bei der letztern Meinung nicht ſattſam<lb/>
Ruͤckſicht genommen zu werden ſcheint, duͤrfte ſie<lb/>
doch wegen des Eindringens des Waſſers die rich-<lb/>
tigſte ſeyn, und da ſie durch die Erfahrung be-<lb/>
waͤhrt gefunden wird, wollen wir ihr folgen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 86.</head><lb/><p>Aus dem Vorigen erhellet deutlich, daß die Ra-<lb/>ſen oder Thonbruſt, hinter <hirendition="#aq">e f</hi> gelegt, eine nicht<lb/>
zu vortheilhafte Lage haben wuͤrde. Soll nun der<lb/>
Grundgraben jenſeits <hirendition="#aq">e f</hi> nach <hirendition="#aq">c d</hi> gelegt werden,<lb/>ſo hat man bei dem Abſtecken deſſelben erſt zu pruͤ-<lb/>
fen, ob er fuͤr die, der Bruſtſeite beſtimmte Boͤ-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſchung,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[181/0191]
gen liegt) vor dem Durchdringen des Waſſers ge-
ſichert, da bei der vorigen Art beide Stuͤcke ſich
nur eben gleich ſind.
Zweitens — da das Waſſer, ſo gut wie das
vor dem Raſenhaupte liegende Stuͤck Damm, ſtark
gegen das Raſenhaupt druͤckt, und ſolches der Er-
fahrung zufolge oͤfters merklich verſchiebt, und
aus ſeiner ihm urſpruͤnglich gegebnen Lage heraus
beugt, welches gefaͤhrlich werden kann, weil große
Riſſe dadurch entſtehn, ſo ſey die letztere Art auch
in ſo fern vorzuziehn, weil da das ebengedachte
Uebel nicht ſo leicht vorkomme; denn da ſey das
hinter der Raſenbruſt gelegene Stuͤck geſchickter,
durch ſeinen ſtaͤrkern Gegendruck, dem Verſchieben
der Raſen- und Thonbruſt zu widerſtehen u. ſ. w.
Abgerechnet, daß ſich der Seitendruck auch bei
dem Schutte, Gebirge ꝛc nach den Hoͤhen rich-
tet, worauf bei der letztern Meinung nicht ſattſam
Ruͤckſicht genommen zu werden ſcheint, duͤrfte ſie
doch wegen des Eindringens des Waſſers die rich-
tigſte ſeyn, und da ſie durch die Erfahrung be-
waͤhrt gefunden wird, wollen wir ihr folgen.
§. 86.
Aus dem Vorigen erhellet deutlich, daß die Ra-
ſen oder Thonbruſt, hinter e f gelegt, eine nicht
zu vortheilhafte Lage haben wuͤrde. Soll nun der
Grundgraben jenſeits e f nach c d gelegt werden,
ſo hat man bei dem Abſtecken deſſelben erſt zu pruͤ-
fen, ob er fuͤr die, der Bruſtſeite beſtimmte Boͤ-
ſchung,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/191>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.