theils in der Sicherung gegen Wassermangel zu suchen sind.
Die mancherlei Absichten der zum bloßen Ver- gnügen angelegten Teiche weitläuftig anzuführen, scheint überflüßig zu seyn, zumal da der Sinn für Vergnügungen, und die Art und Weise sich solche zu machen, bei der so mannigfaltigen Denkungsart der Menschen, so äußerst verschieden sind und bleiben müssen.
§. 5.
Der Zweck bei einem anzulegenden Teiche mag seyn welcher er will, so wird -- wofern er nur vernünftig ist, -- immer sowol die Größe des Teiches, um eine proportionirte Wassermenge darin sammeln zu können, als auch die Lage des- selben, nach diesem Zwecke bestimmt werden müs- sen. In Ansehung der Größe, welche dem Teiche gegeben werden soll, merke man: nach Regeln, die unten folgen, kann man für jedes gegebene verschlossene Thal, oder eine sonstige Vertiefung, ziemlich genau durch Rechnung die Wassermenge finden, die von selbigem gefaßt werden kann. Wir bemerken deshalb hier blos dieß, daß sie sich aus der Höhe des Wasserstandes und der Fläche des Teichspiegels ergiebt. Nun hängt aber diese Spiegelfläche von der Weite des Teichraumes ab, die Tiefe hingegen von der Nei- gung, welche das Thal gegen die Horizontallinie hat. Länge und Höhe der Dämme werden also
auch
theils in der Sicherung gegen Waſſermangel zu ſuchen ſind.
Die mancherlei Abſichten der zum bloßen Ver- gnuͤgen angelegten Teiche weitlaͤuftig anzufuͤhren, ſcheint uͤberfluͤßig zu ſeyn, zumal da der Sinn fuͤr Vergnuͤgungen, und die Art und Weiſe ſich ſolche zu machen, bei der ſo mannigfaltigen Denkungsart der Menſchen, ſo aͤußerſt verſchieden ſind und bleiben muͤſſen.
§. 5.
Der Zweck bei einem anzulegenden Teiche mag ſeyn welcher er will, ſo wird — wofern er nur vernuͤnftig iſt, — immer ſowol die Groͤße des Teiches, um eine proportionirte Waſſermenge darin ſammeln zu koͤnnen, als auch die Lage deſ- ſelben, nach dieſem Zwecke beſtimmt werden muͤſ- ſen. In Anſehung der Groͤße, welche dem Teiche gegeben werden ſoll, merke man: nach Regeln, die unten folgen, kann man fuͤr jedes gegebene verſchloſſene Thal, oder eine ſonſtige Vertiefung, ziemlich genau durch Rechnung die Waſſermenge finden, die von ſelbigem gefaßt werden kann. Wir bemerken deshalb hier blos dieß, daß ſie ſich aus der Hoͤhe des Waſſerſtandes und der Flaͤche des Teichſpiegels ergiebt. Nun haͤngt aber dieſe Spiegelflaͤche von der Weite des Teichraumes ab, die Tiefe hingegen von der Nei- gung, welche das Thal gegen die Horizontallinie hat. Laͤnge und Hoͤhe der Daͤmme werden alſo
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[9/0019]
theils in der Sicherung gegen Waſſermangel zu
ſuchen ſind.
Die mancherlei Abſichten der zum bloßen Ver-
gnuͤgen angelegten Teiche weitlaͤuftig anzufuͤhren,
ſcheint uͤberfluͤßig zu ſeyn, zumal da der Sinn
fuͤr Vergnuͤgungen, und die Art und Weiſe ſich
ſolche zu machen, bei der ſo mannigfaltigen
Denkungsart der Menſchen, ſo aͤußerſt verſchieden
ſind und bleiben muͤſſen.
§. 5.
Der Zweck bei einem anzulegenden Teiche mag
ſeyn welcher er will, ſo wird — wofern er nur
vernuͤnftig iſt, — immer ſowol die Groͤße des
Teiches, um eine proportionirte Waſſermenge
darin ſammeln zu koͤnnen, als auch die Lage deſ-
ſelben, nach dieſem Zwecke beſtimmt werden muͤſ-
ſen. In Anſehung der Groͤße, welche dem
Teiche gegeben werden ſoll, merke man: nach
Regeln, die unten folgen, kann man fuͤr jedes
gegebene verſchloſſene Thal, oder eine ſonſtige
Vertiefung, ziemlich genau durch Rechnung die
Waſſermenge finden, die von ſelbigem gefaßt werden
kann. Wir bemerken deshalb hier blos dieß, daß
ſie ſich aus der Hoͤhe des Waſſerſtandes und
der Flaͤche des Teichſpiegels ergiebt. Nun
haͤngt aber dieſe Spiegelflaͤche von der Weite des
Teichraumes ab, die Tiefe hingegen von der Nei-
gung, welche das Thal gegen die Horizontallinie
hat. Laͤnge und Hoͤhe der Daͤmme werden alſo
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/19>, abgerufen am 23.11.2024.
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