Riegl, Alois: Stilfragen. Berlin, 1893.B. Das Pflanzenornament in der griechischen Kunst. Beispiel hiefür gegeben wird. Das Schema ist im Grunde das gleichewie in Fig. 125, aber entsprechend der geringeren zur Verzierung ge- gebenen Fläche minder reich entwickelt. Dieselbe peinliche Ausfül- lung des Grundes, die gleiche Aufreihung von unfreien und Endigung in freie Halbpalmetten. An der inneren Windung war aber für einen wirklichen Halbpalmettenfächer kein Raum, die Stilisirung der Zwickel- füllung läuft hier vielmehr ganz parallel der an dem mykenischen Beispiel Fig. 64 beobachteten. Die freie Halbpalmette mit verdicktem und gekrümmtem Ausläufer zeigt anstatt des Blattfächers das sphärische [Abbildung]
Fig. 127. Dreieck wie Fig. 126. Dass der Blattfächer in dieser geometrisirtenGemaltes Rankenornament von einer attischen Lekythos des 4. Jahrh. Form thatsächlich latent vorhanden ist, beweist Fig. 12855), wo die Halb- palmette von einer geraden Umrisslinie umzogen und abgeschlossen erscheint, innerhalb deren sich aber der Blattfächer ausdrücklich ein- gezeichnet findet. 1892) hat sich mir bei der gleichzeitigen Abfassung dieses Kapitels über das antike Pflanzenrankenornament vielfach fördernd und anregend erwiesen, was ausdrücklich hervorzuheben ich meinem genannten Amtskollegen gegen- über als angenehme Pflicht empfinde. 55) Nach Stephani Compte rendu 1880, V. 1.
B. Das Pflanzenornament in der griechischen Kunst. Beispiel hiefür gegeben wird. Das Schema ist im Grunde das gleichewie in Fig. 125, aber entsprechend der geringeren zur Verzierung ge- gebenen Fläche minder reich entwickelt. Dieselbe peinliche Ausfül- lung des Grundes, die gleiche Aufreihung von unfreien und Endigung in freie Halbpalmetten. An der inneren Windung war aber für einen wirklichen Halbpalmettenfächer kein Raum, die Stilisirung der Zwickel- füllung läuft hier vielmehr ganz parallel der an dem mykenischen Beispiel Fig. 64 beobachteten. Die freie Halbpalmette mit verdicktem und gekrümmtem Ausläufer zeigt anstatt des Blattfächers das sphärische [Abbildung]
Fig. 127. Dreieck wie Fig. 126. Dass der Blattfächer in dieser geometrisirtenGemaltes Rankenornament von einer attischen Lekythos des 4. Jahrh. Form thatsächlich latent vorhanden ist, beweist Fig. 12855), wo die Halb- palmette von einer geraden Umrisslinie umzogen und abgeschlossen erscheint, innerhalb deren sich aber der Blattfächer ausdrücklich ein- gezeichnet findet. 1892) hat sich mir bei der gleichzeitigen Abfassung dieses Kapitels über das antike Pflanzenrankenornament vielfach fördernd und anregend erwiesen, was ausdrücklich hervorzuheben ich meinem genannten Amtskollegen gegen- über als angenehme Pflicht empfinde. 55) Nach Stephani Compte rendu 1880, V. 1.
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B. Das Pflanzenornament in der griechischen Kunst.
Beispiel hiefür gegeben wird. Das Schema ist im Grunde das gleiche
wie in Fig. 125, aber entsprechend der geringeren zur Verzierung ge-
gebenen Fläche minder reich entwickelt. Dieselbe peinliche Ausfül-
lung des Grundes, die gleiche Aufreihung von unfreien und Endigung
in freie Halbpalmetten. An der inneren Windung war aber für einen
wirklichen Halbpalmettenfächer kein Raum, die Stilisirung der Zwickel-
füllung läuft hier vielmehr ganz parallel der an dem mykenischen
Beispiel Fig. 64 beobachteten. Die freie Halbpalmette mit verdicktem
und gekrümmtem Ausläufer zeigt anstatt des Blattfächers das sphärische
[Abbildung Fig. 127.
Gemaltes Rankenornament von einer attischen Lekythos des 4. Jahrh.]
Dreieck wie Fig. 126. Dass der Blattfächer in dieser geometrisirten
Form thatsächlich latent vorhanden ist, beweist Fig. 128 55), wo die Halb-
palmette von einer geraden Umrisslinie umzogen und abgeschlossen
erscheint, innerhalb deren sich aber der Blattfächer ausdrücklich ein-
gezeichnet findet.
54)
55) Nach Stephani Compte rendu 1880, V. 1.
54) 1892) hat sich mir bei der gleichzeitigen Abfassung dieses Kapitels über das
antike Pflanzenrankenornament vielfach fördernd und anregend erwiesen,
was ausdrücklich hervorzuheben ich meinem genannten Amtskollegen gegen-
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