Riegl, Alois: Stilfragen. Berlin, 1893.10. Das hellenistische und römische Pflanzenrankenornament. Aufgabe, die menschliche Figur mit dem Rankenornament ingeeignete Verbindung zu bringen. Einen Vorläufer hiefür aus der attischen Kunst des 5. Jahrh. hatten wir schon in Fig. 108 kennen gelernt. Verhältnissmässig einfach war die Lösung, sobald es sich um bordürenartige Streifen, um eine Friesform handelte. Ein vortreffliches Beispiel für hellenistische Behandlung einer solchen Aufgabe bietet das [Abbildung]
Fig. 122. Diadem aus Eläa Fig. 12248). Die zu beiden Seiten der Mittelpal-Golddiadem aus Eläa. mette sitzenden Jünglingsfiguren sind als geflügelte Eroten gestaltet; die Dekorationsflora steht in der stilistischen Behandlung völlig nahe der Nikopol-Vase. Lehrreich ist auch der Vergleich der das Diadem umziehenden fortlaufenden Wellenranke mit Halbpalmettenfächer-Fül- lungen, mit dem Saume von einem klazomenischen Sarkophag Fig. 76: [Abbildung]
Fig. 123. einerseits Identität des Grundschemas, anderseits Wandlung in derGolddiadem aus Abydos. Stilisirung der füllenden Halbpalmetten-Fächer infolge der inzwischen zum Durchbruch gelangten Tendenz nach lebhafterer Bewegung. Reichere Verwendung von menschlichen Figuren findet sich an 48) Nach Archäol. Zeit. 1884, Taf. VII. 1. 49) Nach Blätter f. Kunstgew. V. 4, vgl. auch Arch. Zeit. 1884, Sp. 93, 94.
10. Das hellenistische und römische Pflanzenrankenornament. Aufgabe, die menschliche Figur mit dem Rankenornament ingeeignete Verbindung zu bringen. Einen Vorläufer hiefür aus der attischen Kunst des 5. Jahrh. hatten wir schon in Fig. 108 kennen gelernt. Verhältnissmässig einfach war die Lösung, sobald es sich um bordürenartige Streifen, um eine Friesform handelte. Ein vortreffliches Beispiel für hellenistische Behandlung einer solchen Aufgabe bietet das [Abbildung]
Fig. 122. Diadem aus Eläa Fig. 12248). Die zu beiden Seiten der Mittelpal-Golddiadem aus Eläa. mette sitzenden Jünglingsfiguren sind als geflügelte Eroten gestaltet; die Dekorationsflora steht in der stilistischen Behandlung völlig nahe der Nikopol-Vase. Lehrreich ist auch der Vergleich der das Diadem umziehenden fortlaufenden Wellenranke mit Halbpalmettenfächer-Fül- lungen, mit dem Saume von einem klazomenischen Sarkophag Fig. 76: [Abbildung]
Fig. 123. einerseits Identität des Grundschemas, anderseits Wandlung in derGolddiadem aus Abydos. Stilisirung der füllenden Halbpalmetten-Fächer infolge der inzwischen zum Durchbruch gelangten Tendenz nach lebhafterer Bewegung. Reichere Verwendung von menschlichen Figuren findet sich an 48) Nach Archäol. Zeit. 1884, Taf. VII. 1. 49) Nach Blätter f. Kunstgew. V. 4, vgl. auch Arch. Zeit. 1884, Sp. 93, 94.
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10. Das hellenistische und römische Pflanzenrankenornament.
Aufgabe, die menschliche Figur mit dem Rankenornament in
geeignete Verbindung zu bringen. Einen Vorläufer hiefür aus
der attischen Kunst des 5. Jahrh. hatten wir schon in Fig. 108 kennen
gelernt. Verhältnissmässig einfach war die Lösung, sobald es sich um
bordürenartige Streifen, um eine Friesform handelte. Ein vortreffliches
Beispiel für hellenistische Behandlung einer solchen Aufgabe bietet das
[Abbildung Fig. 122.
Golddiadem aus Eläa.]
Diadem aus Eläa Fig. 122 48). Die zu beiden Seiten der Mittelpal-
mette sitzenden Jünglingsfiguren sind als geflügelte Eroten gestaltet;
die Dekorationsflora steht in der stilistischen Behandlung völlig nahe
der Nikopol-Vase. Lehrreich ist auch der Vergleich der das Diadem
umziehenden fortlaufenden Wellenranke mit Halbpalmettenfächer-Fül-
lungen, mit dem Saume von einem klazomenischen Sarkophag Fig. 76:
[Abbildung Fig. 123.
Golddiadem aus Abydos.]
einerseits Identität des Grundschemas, anderseits Wandlung in der
Stilisirung der füllenden Halbpalmetten-Fächer infolge der inzwischen
zum Durchbruch gelangten Tendenz nach lebhafterer Bewegung.
Reichere Verwendung von menschlichen Figuren findet sich an
dem Diadem aus Abydos Fig. 123 49): in der Mitte auf einem Doppel-
48) Nach Archäol. Zeit. 1884, Taf. VII. 1.
49) Nach Blätter f. Kunstgew. V. 4, vgl. auch Arch. Zeit. 1884, Sp. 93, 94.
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