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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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XCV.

Von einem grossen erschrecklichen Schiffbruch.

IM Jahr Christi 1566. im Monat Julio/ sind die Krieges-Schiffe des Königes in Dennemarck und der Stadt Lübeck/ so seine Bundsverwandten waren/ an die Schwedische Schiff-Armada geraden/ gegen Gottland über: Da haben sie beyderseits hefftig auf einander geschossen/ und grossen Ernst gebraucht: Weil nun die Schweden grossen Schaden an ihren Krieges-Leuten litten/ und sahen / daß ihnen die Dänischen und Lübischen zu starck/ und überlegen/ und der Wind den Schweden behülfflich/ haben sie ihre Flucht nach den Scheren genommen.

In diesen Seetreffen sind auch etliche Dänische und Lubische drauf gangen/ die hat man/ nach Schiffs gebrauch/ über Bord in das Wasser geworffen/ und einem ieden das zu geordnet/ was sich gebühret/ damit er des Orts/ wo ihn das Wasser an das Land treibet/ begraben würde.

Aber einen Edelman/ der auch bey dieser Handlung todt blieben/ hat des Königs Admiral zu Dennemark/ Hans Lorentz Son genant/ seinem gutachten nach/ nicht so verächtlichen wollen hinwerffen/ sondern auf Gottland mit einem Gepränge begraben lassen: Welches ihm dann getreulich/ auch von dem Guberneur der Insel / wegen des gefährlichen Ports/ widerrahten worden/ aber bey

XCV.

Von einem grossen erschrecklichen Schiffbruch.

IM Jahr Christi 1566. im Monat Julio/ sind die Krieges-Schiffe des Königes in Dennemarck und der Stadt Lübeck/ so seine Bundsverwandten waren/ an die Schwedische Schiff-Armada geraden/ gegen Gottland über: Da haben sie beyderseits hefftig auf einander geschossen/ und grossen Ernst gebraucht: Weil nun die Schweden grossen Schaden an ihren Krieges-Leuten litten/ und sahen / daß ihnen die Dänischen und Lübischen zu starck/ und überlegen/ und der Wind den Schweden behülfflich/ haben sie ihre Flucht nach den Scheren genommen.

In diesen Seetreffen sind auch etliche Dänische und Lubische drauf gangen/ die hat man/ nach Schiffs gebrauch/ über Bord in das Wasser geworffen/ und einem ieden das zu geordnet/ was sich gebühret/ damit er des Orts/ wo ihn das Wasser an das Land treibet/ begraben würde.

Aber einen Edelman/ der auch bey dieser Handlung todt blieben/ hat des Königs Admiral zu Dennemark/ Hans Lorentz Son genant/ seinem gutachten nach/ nicht so verächtlichen wollen hinwerffen/ sondern auf Gottland mit einem Gepränge begraben lassen: Welches ihm dann getreulich/ auch von dem Guberneur der Insel / wegen des gefährlichen Ports/ widerrahten worden/ aber bey

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[773/0797] XCV. Von einem grossen erschrecklichen Schiffbruch. IM Jahr Christi 1566. im Monat Julio/ sind die Krieges-Schiffe des Königes in Dennemarck und der Stadt Lübeck/ so seine Bundsverwandten waren/ an die Schwedische Schiff-Armada geraden/ gegen Gottland über: Da haben sie beyderseits hefftig auf einander geschossen/ und grossen Ernst gebraucht: Weil nun die Schweden grossen Schaden an ihren Krieges-Leuten litten/ und sahen / daß ihnen die Dänischen und Lübischen zu starck/ und überlegen/ und der Wind den Schweden behülfflich/ haben sie ihre Flucht nach den Scheren genommen. In diesen Seetreffen sind auch etliche Dänische und Lubische drauf gangen/ die hat man/ nach Schiffs gebrauch/ über Bord in das Wasser geworffen/ und einem ieden das zu geordnet/ was sich gebühret/ damit er des Orts/ wo ihn das Wasser an das Land treibet/ begraben würde. Aber einen Edelman/ der auch bey dieser Handlung todt blieben/ hat des Königs Admiral zu Dennemark/ Hans Lorentz Son genant/ seinem gutachten nach/ nicht so verächtlichen wollen hinwerffen/ sondern auf Gottland mit einem Gepränge begraben lassen: Welches ihm dann getreulich/ auch von dem Guberneur der Insel / wegen des gefährlichen Ports/ widerrahten worden/ aber bey

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 773. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/797>, abgerufen am 25.11.2024.