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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Letzlich ist der Pfarrherr von Schlackenwalde den 30. Maji wieder erfordert dahin kommen/ und sonst zehen Priester. So hat Herr Johannes Mathesius aus dem Joachimsthal seine zwey Diaconos dahin verordnet: Da hat man von Morgen an biß zu Mittage ümb zwölf Uhr mit Beten/ Singen/ Lesen allen Fleiß angewandt/ doch noch nichts ausgerichtet.

Da man gessen/ ist der Pfarrherr von Schlackenwalde/ neben dem Schloß-Hauptman zu Praga kommen/ da in die tausend Personen zugegen gewesen/ und hat der gemeine Mann Jesus Christus zu singen angefangen/ und mit hertzlicher Andacht und Seufftzen zu Gott gebetet: daß GOTT sie erhöret/ und also der böse Geist ist ausgetrieben worden: Welcher dann zum Fenster/ wie ein Geschwürm der Fliegen/ hinaus gefahren ist.

Ehe er ist ausgefahren/ hat er von der Jungfrauen ein Glied/ einen Nagel vom Finger/ letzlich nur ein Haar begehret/ hat ihm aber nichts werden können.

Ehe er ist ausgezogen/ hat er gesaget: Alle/ die nicht gern zur Kirchen gehen / wollen selbst daheim lesen/ zum Sacrament nicht gehen/ in Fressen/ Sauffen / und Wucher liegen/ sind alle mein mit Leib und Seel.

So fern dieselben Busse thun wollen/ so wolle er ausfahren: Und du Pfaffe von Schla-

Letzlich ist der Pfarrherr von Schlackenwalde den 30. Maji wieder erfordert dahin kommen/ und sonst zehen Priester. So hat Herr Johannes Mathesius aus dem Joachimsthal seine zwey Diaconos dahin verordnet: Da hat man von Morgen an biß zu Mittage ümb zwölf Uhr mit Beten/ Singen/ Lesen allen Fleiß angewandt/ doch noch nichts ausgerichtet.

Da man gessen/ ist der Pfarrherr von Schlackenwalde/ neben dem Schloß-Hauptman zu Praga kommen/ da in die tausend Personen zugegen gewesen/ und hat der gemeine Mann Jesus Christus zu singen angefangen/ und mit hertzlicher Andacht und Seufftzen zu Gott gebetet: daß GOTT sie erhöret/ und also der böse Geist ist ausgetrieben worden: Welcher dann zum Fenster/ wie ein Geschwürm der Fliegen/ hinaus gefahren ist.

Ehe er ist ausgefahren/ hat er von der Jungfrauen ein Glied/ einen Nagel vom Finger/ letzlich nur ein Haar begehret/ hat ihm aber nichts werden können.

Ehe er ist ausgezogen/ hat er gesaget: Alle/ die nicht gern zur Kirchen gehen / wollen selbst daheim lesen/ zum Sacrament nicht gehen/ in Fressen/ Sauffen / und Wucher liegen/ sind alle mein mit Leib und Seel.

So fern dieselben Busse thun wollen/ so wolle er ausfahren: Und du Pfaffe von Schla-

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[764/0788] Letzlich ist der Pfarrherr von Schlackenwalde den 30. Maji wieder erfordert dahin kommen/ und sonst zehen Priester. So hat Herr Johannes Mathesius aus dem Joachimsthal seine zwey Diaconos dahin verordnet: Da hat man von Morgen an biß zu Mittage ümb zwölf Uhr mit Beten/ Singen/ Lesen allen Fleiß angewandt/ doch noch nichts ausgerichtet. Da man gessen/ ist der Pfarrherr von Schlackenwalde/ neben dem Schloß-Hauptman zu Praga kommen/ da in die tausend Personen zugegen gewesen/ und hat der gemeine Mann Jesus Christus zu singen angefangen/ und mit hertzlicher Andacht und Seufftzen zu Gott gebetet: daß GOTT sie erhöret/ und also der böse Geist ist ausgetrieben worden: Welcher dann zum Fenster/ wie ein Geschwürm der Fliegen/ hinaus gefahren ist. Ehe er ist ausgefahren/ hat er von der Jungfrauen ein Glied/ einen Nagel vom Finger/ letzlich nur ein Haar begehret/ hat ihm aber nichts werden können. Ehe er ist ausgezogen/ hat er gesaget: Alle/ die nicht gern zur Kirchen gehen / wollen selbst daheim lesen/ zum Sacrament nicht gehen/ in Fressen/ Sauffen / und Wucher liegen/ sind alle mein mit Leib und Seel. So fern dieselben Busse thun wollen/ so wolle er ausfahren: Und du Pfaffe von Schla-

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 764. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/788>, abgerufen am 22.11.2024.