Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Als nun bey der Verfolgung der Evangelischen damahls frey stunde/ dieselben henckermässiger Weise zu tractiren/ und gar ümb das Leben zu bringen: Da verübeten ihrer viel durch solche Licentz ihren Muhtwillen/ an wem sie wolten: Und solcher Massen legten diese zwey Brüder ihre Hände an einen Färber-Gesellen / unter dem Vorwandt/ er wäre von der widerwertigen Religion/ da sie doch vielmehr sich wolten rächen/ weil sie vorhin Händel und Streit mit ihm gehabt / und es auf ihrer Seiten nach ihrem Gefallen nicht war abgelauffen. Sie ergriffen ihn/ und führeten ihn in ihre Behausung/ gegen der Abtey d' Esnay über/ an einem abgelegenen Orte: Und nach dem sie ihm Hände und Füsse gebunden / bunden sie ihn mit dem Halse an den Kamin/ also daß er gantz aufgerichtet hieng/ und weder sitzen/ noch sich anlehnen kunte. In diesem Zustande liessen sie ihn den gantzen Tag/ und dräueten ihm immer mit dem Tode. Als nun bey der Verfolgung der Evangelischen damahls frey stunde/ dieselben henckermässiger Weise zu tractiren/ und gar ümb das Leben zu bringen: Da verübeten ihrer viel durch solche Licentz ihren Muhtwillen/ an wem sie wolten: Und solcher Massen legten diese zwey Brüder ihre Hände an einen Färber-Gesellen / unter dem Vorwandt/ er wäre von der widerwertigen Religion/ da sie doch vielmehr sich wolten rächen/ weil sie vorhin Händel und Streit mit ihm gehabt / und es auf ihrer Seiten nach ihrem Gefallen nicht war abgelauffen. Sie ergriffen ihn/ und führeten ihn in ihre Behausung/ gegen der Abtey d’ Esnay über/ an einem abgelegenen Orte: Und nach dem sie ihm Hände und Füsse gebunden / bunden sie ihn mit dem Halse an den Kamin/ also daß er gantz aufgerichtet hieng/ und weder sitzen/ noch sich anlehnen kunte. In diesem Zustande liessen sie ihn den gantzen Tag/ und dräueten ihm immer mit dem Tode. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0776" n="752"/> <p>Als nun bey der Verfolgung der Evangelischen damahls frey stunde/ dieselben henckermässiger Weise zu tractiren/ und gar ümb das Leben zu bringen: Da verübeten ihrer viel durch solche Licentz ihren Muhtwillen/ an wem sie wolten: Und solcher Massen legten diese zwey Brüder ihre Hände an einen Färber-Gesellen / unter dem Vorwandt/ er wäre von der widerwertigen Religion/ da sie doch vielmehr sich wolten rächen/ weil sie vorhin Händel und Streit mit ihm gehabt / und es auf ihrer Seiten nach ihrem Gefallen nicht war abgelauffen.</p> <p>Sie ergriffen ihn/ und führeten ihn in ihre Behausung/ gegen der Abtey d’ Esnay über/ an einem abgelegenen Orte: Und nach dem sie ihm Hände und Füsse gebunden / bunden sie ihn mit dem Halse an den Kamin/ also daß er gantz aufgerichtet hieng/ und weder sitzen/ noch sich anlehnen kunte.</p> <p>In diesem Zustande liessen sie ihn den gantzen Tag/ und dräueten ihm immer mit dem Tode.</p> </div> </body> </text> </TEI> [752/0776]
Als nun bey der Verfolgung der Evangelischen damahls frey stunde/ dieselben henckermässiger Weise zu tractiren/ und gar ümb das Leben zu bringen: Da verübeten ihrer viel durch solche Licentz ihren Muhtwillen/ an wem sie wolten: Und solcher Massen legten diese zwey Brüder ihre Hände an einen Färber-Gesellen / unter dem Vorwandt/ er wäre von der widerwertigen Religion/ da sie doch vielmehr sich wolten rächen/ weil sie vorhin Händel und Streit mit ihm gehabt / und es auf ihrer Seiten nach ihrem Gefallen nicht war abgelauffen.
Sie ergriffen ihn/ und führeten ihn in ihre Behausung/ gegen der Abtey d’ Esnay über/ an einem abgelegenen Orte: Und nach dem sie ihm Hände und Füsse gebunden / bunden sie ihn mit dem Halse an den Kamin/ also daß er gantz aufgerichtet hieng/ und weder sitzen/ noch sich anlehnen kunte.
In diesem Zustande liessen sie ihn den gantzen Tag/ und dräueten ihm immer mit dem Tode.
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