Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Wie ist das müglich/ sagte er/ daß du hast in diesen betrug können einwilligen? Denn mein Vetter und meine Schwestern können etlicher Massen entschuldiget werden: Aber in Berührung eines Mannes und Weibes kan keine entschuldigung gelten. Und in diesem Eifer beharrete er lange/ man mochte ihm einreden/ wie man wolte. Dieses beugete die Hertzen der Richter/ und gab ihnen an die Hand/ nachzusinnen / daß solcher heftiger Schmertz eine sehr dringende praesumption und muhtmassung sey/ diesen vor den rechten Mann zu erkennen. Dennoch aber hat sie dieses noch aufgehalten/ so folget. Die Abgeordneten des Parlaments fragten den Martin Guerre/ ob er iemahls das Sacrament der Firmelung hätte empfangen? Er antwortete: Ja/ in der Stadt Pamiers/ und erzehlete die Zeit/ den Bischoff/ und die Bahten. Eben dergleichen Antwort gab auch Wie ist das müglich/ sagte er/ daß du hast in diesen betrug können einwilligen? Denn mein Vetter und meine Schwestern können etlicher Massen entschuldiget werden: Aber in Berührung eines Mannes und Weibes kan keine entschuldigung gelten. Und in diesem Eifer beharrete er lange/ man mochte ihm einreden/ wie man wolte. Dieses beugete die Hertzen der Richter/ und gab ihnen an die Hand/ nachzusinnen / daß solcher heftiger Schmertz eine sehr dringende praesumption und muhtmassung sey/ diesen vor den rechten Mann zu erkennen. Dennoch aber hat sie dieses noch aufgehalten/ so folget. Die Abgeordneten des Parlaments fragten den Martin Guerre/ ob er iemahls das Sacrament der Firmelung hätte empfangen? Er antwortete: Ja/ in der Stadt Pamiers/ und erzehlete die Zeit/ den Bischoff/ und die Bahten. Eben dergleichen Antwort gab auch <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0769" n="745"/> <p>Wie ist das müglich/ sagte er/ daß du hast in diesen betrug können einwilligen? Denn mein Vetter und meine Schwestern können etlicher Massen entschuldiget werden: Aber in Berührung eines Mannes und Weibes kan keine entschuldigung gelten.</p> <p>Und in diesem Eifer beharrete er lange/ man mochte ihm einreden/ wie man wolte.</p> <p>Dieses beugete die Hertzen der Richter/ und gab ihnen an die Hand/ nachzusinnen / daß solcher heftiger Schmertz eine sehr dringende praesumption und muhtmassung sey/ diesen vor den rechten Mann zu erkennen.</p> <p>Dennoch aber hat sie dieses noch aufgehalten/ so folget.</p> <p>Die Abgeordneten des Parlaments fragten den Martin Guerre/ ob er iemahls das Sacrament der Firmelung hätte empfangen? Er antwortete: Ja/ in der Stadt Pamiers/ und erzehlete die Zeit/ den Bischoff/ und die Bahten.</p> <p>Eben dergleichen Antwort gab auch </p> </div> </body> </text> </TEI> [745/0769]
Wie ist das müglich/ sagte er/ daß du hast in diesen betrug können einwilligen? Denn mein Vetter und meine Schwestern können etlicher Massen entschuldiget werden: Aber in Berührung eines Mannes und Weibes kan keine entschuldigung gelten.
Und in diesem Eifer beharrete er lange/ man mochte ihm einreden/ wie man wolte.
Dieses beugete die Hertzen der Richter/ und gab ihnen an die Hand/ nachzusinnen / daß solcher heftiger Schmertz eine sehr dringende praesumption und muhtmassung sey/ diesen vor den rechten Mann zu erkennen.
Dennoch aber hat sie dieses noch aufgehalten/ so folget.
Die Abgeordneten des Parlaments fragten den Martin Guerre/ ob er iemahls das Sacrament der Firmelung hätte empfangen? Er antwortete: Ja/ in der Stadt Pamiers/ und erzehlete die Zeit/ den Bischoff/ und die Bahten.
Eben dergleichen Antwort gab auch
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Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 745. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/769>, abgerufen am 16.02.2025. |