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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Denn so bald/ als er es von weitem merckete/ verändert er sich/ und ward kranck. Jacob Horstius in Notis ad L. Lemnium.

Eine vornehme Frau warbey einem Graffen zur Tafel/ und hatte einen Bissen vom Euter einer jungen Ruhe (so vielen ein delicat essen ist) gessen/ da fiengen ihr die Lippen wunderlicher Weise aufzulauffen/ und dicke zu werden. Sie sagte / sie liebte diese Speise/ aber so balde als sie davon geniesse/ erfolge das Auffschwellen der Lippen/ und sie wüste nicht/ warüm es geschehe. Ibid.

Ich habe gemercket/ daß der Graffe von Arnstadt einen solchen Abscheu vor dem Oele/ aus Oliven gemachet/ hat/ daß wenn das geringste davon unter die Speisen kömt/ sie alsbald von seinem Gesichte müssen weggeschaffet werden / sonst fällt er alsbald in eine gefährliche Syncopen/ oder Ohnmacht. Idem.

LXXIII.

EIn Bauer/ in einem Dorffe bey Alckmar in Holland/ aß und tranck nichts anders / als Kuhmilch/ und war so frisch

Denn so bald/ als er es von weitem merckete/ verändert er sich/ und ward kranck. Jacob Horstius in Notis ad L. Lemnium.

Eine vornehme Frau warbey einem Graffen zur Tafel/ und hatte einen Bissen vom Euter einer jungen Ruhe (so vielen ein delicat essen ist) gessen/ da fiengen ihr die Lippen wunderlicher Weise aufzulauffen/ und dicke zu werden. Sie sagte / sie liebte diese Speise/ aber so balde als sie davon geniesse/ erfolge das Auffschwellen der Lippen/ und sie wüste nicht/ warüm es geschehe. Ibid.

Ich habe gemercket/ daß der Graffe von Arnstadt einen solchen Abscheu vor dem Oele/ aus Oliven gemachet/ hat/ daß wenn das geringste davon unter die Speisen kömt/ sie alsbald von seinem Gesichte müssen weggeschaffet werden / sonst fällt er alsbald in eine gefährliche Syncopen/ oder Ohnmacht. Idem.

LXXIII.

EIn Bauer/ in einem Dorffe bey Alckmar in Holland/ aß und tranck nichts anders / als Kuhmilch/ und war so frisch

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[710/0734] Denn so bald/ als er es von weitem merckete/ verändert er sich/ und ward kranck. Jacob Horstius in Notis ad L. Lemnium. Eine vornehme Frau warbey einem Graffen zur Tafel/ und hatte einen Bissen vom Euter einer jungen Ruhe (so vielen ein delicat essen ist) gessen/ da fiengen ihr die Lippen wunderlicher Weise aufzulauffen/ und dicke zu werden. Sie sagte / sie liebte diese Speise/ aber so balde als sie davon geniesse/ erfolge das Auffschwellen der Lippen/ und sie wüste nicht/ warüm es geschehe. Ibid. Ich habe gemercket/ daß der Graffe von Arnstadt einen solchen Abscheu vor dem Oele/ aus Oliven gemachet/ hat/ daß wenn das geringste davon unter die Speisen kömt/ sie alsbald von seinem Gesichte müssen weggeschaffet werden / sonst fällt er alsbald in eine gefährliche Syncopen/ oder Ohnmacht. Idem. LXXIII. EIn Bauer/ in einem Dorffe bey Alckmar in Holland/ aß und tranck nichts anders / als Kuhmilch/ und war so frisch

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 710. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/734>, abgerufen am 19.06.2024.