Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.als daß sie schryen: Halt Schelm/ Halt Schelm/ laß das Kind da/ laß es da / sonsten wollen wir dich zerreissen. Er fragte nichts nach den Dräuungen/ sondern nahm das Kind/ gieng frisch und gesund davon/ und bracht es gesund und frisch seinem Vater wieder zu. Die Teuffel aber sind über etliche Tage verschwunden/ daß er wieder in das Haus ziehen kunte. Joann-Georgius Godelmannus I. V. D. in Tractatu de Magis lib. I. cap. I. LXII. Ehebruchs Straffe. EIn Ungarischer Edelman hatte einen in seiner Kammer ergriffen/ der mit seinem Weibe wolte Ehebruch treiben/ den warf er in das Gefängnüß/ und wolte ihn Hungers sterben lassen. Damit er ihn nun desto heftiger peinigen möchte/ ließ er ihm einmahl über das ander ein gebraten Huhn für die Nasen halten/ damit der Geruch von demselben seinen Appetit erregete/ und der Hunger desto grausamer würde. als daß sie schryen: Halt Schelm/ Halt Schelm/ laß das Kind da/ laß es da / sonsten wollen wir dich zerreissen. Er fragte nichts nach den Dräuungen/ sondern nahm das Kind/ gieng frisch und gesund davon/ und bracht es gesund und frisch seinem Vater wieder zu. Die Teuffel aber sind über etliche Tage verschwunden/ daß er wieder in das Haus ziehen kunte. Joann-Georgius Godelmannus I. V. D. in Tractatu de Magis lib. I. cap. I. LXII. Ehebruchs Straffe. EIn Ungarischer Edelman hatte einen in seiner Kammer ergriffen/ der mit seinem Weibe wolte Ehebruch treiben/ den warf er in das Gefängnüß/ und wolte ihn Hungers sterben lassen. Damit er ihn nun desto heftiger peinigen möchte/ ließ er ihm einmahl über das ander ein gebraten Huhn für die Nasen halten/ damit der Geruch von demselben seinen Appetit erregete/ und der Hunger desto grausamer würde. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0720" n="696"/> als daß sie schryen: Halt Schelm/ Halt Schelm/ laß das Kind da/ laß es da / sonsten wollen wir dich zerreissen.</p> <p>Er fragte nichts nach den Dräuungen/ sondern nahm das Kind/ gieng frisch und gesund davon/ und bracht es gesund und frisch seinem Vater wieder zu.</p> <p>Die Teuffel aber sind über etliche Tage verschwunden/ daß er wieder in das Haus ziehen kunte. Joann-Georgius Godelmannus I. V. D. in Tractatu de Magis lib. I. cap. I.</p> <p>LXII.</p> <p>Ehebruchs Straffe.</p> <p>EIn Ungarischer Edelman hatte einen in seiner Kammer ergriffen/ der mit seinem Weibe wolte Ehebruch treiben/ den warf er in das Gefängnüß/ und wolte ihn Hungers sterben lassen.</p> <p>Damit er ihn nun desto heftiger peinigen möchte/ ließ er ihm einmahl über das ander ein gebraten Huhn für die Nasen halten/ damit der Geruch von demselben seinen Appetit erregete/ und der Hunger desto grausamer würde.</p> </div> </body> </text> </TEI> [696/0720]
als daß sie schryen: Halt Schelm/ Halt Schelm/ laß das Kind da/ laß es da / sonsten wollen wir dich zerreissen.
Er fragte nichts nach den Dräuungen/ sondern nahm das Kind/ gieng frisch und gesund davon/ und bracht es gesund und frisch seinem Vater wieder zu.
Die Teuffel aber sind über etliche Tage verschwunden/ daß er wieder in das Haus ziehen kunte. Joann-Georgius Godelmannus I. V. D. in Tractatu de Magis lib. I. cap. I.
LXII.
Ehebruchs Straffe.
EIn Ungarischer Edelman hatte einen in seiner Kammer ergriffen/ der mit seinem Weibe wolte Ehebruch treiben/ den warf er in das Gefängnüß/ und wolte ihn Hungers sterben lassen.
Damit er ihn nun desto heftiger peinigen möchte/ ließ er ihm einmahl über das ander ein gebraten Huhn für die Nasen halten/ damit der Geruch von demselben seinen Appetit erregete/ und der Hunger desto grausamer würde.
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