Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Wohin woltest du deine Ochsen auf die Weide treiben? Auf deine Wiese/ fieng der andere an. Ja wohl/ wenn ich auch wolte/ sagte dieser. Wider deinen Willen wolte ich meine Ochsen daselbst weiden. Wider meinen Willen? Spricht der Bruder. Ja/ ja/ antwortet der andere. In dem sie also streiten/ wird aus dem Schimpff ein harter Ernst/ daß sie von den Zungen und stachlichten Worten zu den Fäusten kommen/ ihre Degen ziehen / und einander durchstechen/ daß einer dahin/ der andere dorthin fället/ und sich in ihrem Blute sielen. Die Leute im Hause/ so ihren Streit/ und ferner die Degen höreten klingen / kamen herzu gelauffen/ und trugen sie in das Haus: Darauf sie bald verschieden. Th. Zvvinger. l. 2. vol. I. Theatr. vitae human. LIII. Traur-Geschichte/ wie zwey Fürsten über einem Haasen todt bleiben. Wohin woltest du deine Ochsen auf die Weide treiben? Auf deine Wiese/ fieng der andere an. Ja wohl/ wenn ich auch wolte/ sagte dieser. Wider deinen Willen wolte ich meine Ochsen daselbst weiden. Wider meinen Willen? Spricht der Bruder. Ja/ ja/ antwortet der andere. In dem sie also streiten/ wird aus dem Schimpff ein harter Ernst/ daß sie von den Zungen und stachlichten Worten zu den Fäusten kommen/ ihre Degen ziehen / und einander durchstechen/ daß einer dahin/ der andere dorthin fället/ und sich in ihrem Blute sielen. Die Leute im Hause/ so ihren Streit/ und ferner die Degen höreten klingen / kamen herzu gelauffen/ und trugen sie in das Haus: Darauf sie bald verschieden. Th. Zvvinger. l. 2. vol. I. Theatr. vitae human. LIII. Traur-Geschichte/ wie zwey Fürsten über einem Haasen todt bleiben. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0704" n="680"/> Wohin woltest du deine Ochsen auf die Weide treiben? Auf deine Wiese/ fieng der andere an. Ja wohl/ wenn ich auch wolte/ sagte dieser.</p> <p>Wider deinen Willen wolte ich meine Ochsen daselbst weiden.</p> <p>Wider meinen Willen? Spricht der Bruder. Ja/ ja/ antwortet der andere.</p> <p>In dem sie also streiten/ wird aus dem Schimpff ein harter Ernst/ daß sie von den Zungen und stachlichten Worten zu den Fäusten kommen/ ihre Degen ziehen / und einander durchstechen/ daß einer dahin/ der andere dorthin fället/ und sich in ihrem Blute sielen.</p> <p>Die Leute im Hause/ so ihren Streit/ und ferner die Degen höreten klingen / kamen herzu gelauffen/ und trugen sie in das Haus: Darauf sie bald verschieden.</p> <p>Th. Zvvinger. l. 2. vol. I. Theatr. vitae human.</p> <p>LIII.</p> <p>Traur-Geschichte/ wie zwey Fürsten über einem Haasen todt bleiben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [680/0704]
Wohin woltest du deine Ochsen auf die Weide treiben? Auf deine Wiese/ fieng der andere an. Ja wohl/ wenn ich auch wolte/ sagte dieser.
Wider deinen Willen wolte ich meine Ochsen daselbst weiden.
Wider meinen Willen? Spricht der Bruder. Ja/ ja/ antwortet der andere.
In dem sie also streiten/ wird aus dem Schimpff ein harter Ernst/ daß sie von den Zungen und stachlichten Worten zu den Fäusten kommen/ ihre Degen ziehen / und einander durchstechen/ daß einer dahin/ der andere dorthin fället/ und sich in ihrem Blute sielen.
Die Leute im Hause/ so ihren Streit/ und ferner die Degen höreten klingen / kamen herzu gelauffen/ und trugen sie in das Haus: Darauf sie bald verschieden.
Th. Zvvinger. l. 2. vol. I. Theatr. vitae human.
LIII.
Traur-Geschichte/ wie zwey Fürsten über einem Haasen todt bleiben.
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