Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.er ein Gespötte/ und wiederhohlete die Frage: Weistu/ wer hat dieses und jenes gethan? Drauf fieng er an zu lachen/ und sprach: Gebet mir noch einen Strapade/ meiner Liebsten zu Ehren: Also/ daß sie ihn musten gehen lassen. Er verübete unzehliche Diebstahl auf oberzehlte Weise: Aber er starb nicht so schändlich/ wie er wohl verdienet / dennoch aber eben so grausam: Denn die Pest nahm ihm der massen die Gurgel ein / daß er die Rede verlohr: Und weil seine Mutter/ so ihn wartete/ besorgete / er möchte aufkommen/ und noch gehangen werden/ begrub sie ihn lebendig in die Erden. Also lebte und starb der Gottlose Mensch. Genfer Chronike. XXXIX. Vom Goldmachen. DAß man das Silber und Quecksilber in Gold verwandeln könne/ ist gewiß: Ob aber ein Gewinn darbey/ zweiffeln alle/ die mit solchen Wucher-Gedancken sich betrogen gefunden/ und mehr verspielet/ als sie mit guten Ursachen zu gewinnen hoffen können. er ein Gespötte/ und wiederhohlete die Frage: Weistu/ wer hat dieses und jenes gethan? Drauf fieng er an zu lachen/ und sprach: Gebet mir noch einen Strapade/ meiner Liebsten zu Ehren: Also/ daß sie ihn musten gehen lassen. Er verübete unzehliche Diebstahl auf oberzehlte Weise: Aber er starb nicht so schändlich/ wie er wohl verdienet / dennoch aber eben so grausam: Denn die Pest nahm ihm der massen die Gurgel ein / daß er die Rede verlohr: Und weil seine Mutter/ so ihn wartete/ besorgete / er möchte aufkommen/ und noch gehangen werden/ begrub sie ihn lebendig in die Erden. Also lebte und starb der Gottlose Mensch. Genfer Chronike. XXXIX. Vom Goldmachen. DAß man das Silber und Quecksilber in Gold verwandeln könne/ ist gewiß: Ob aber ein Gewinn darbey/ zweiffeln alle/ die mit solchen Wucher-Gedancken sich betrogen gefunden/ und mehr verspielet/ als sie mit guten Ursachen zu gewinnen hoffen können. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0677" n="653"/> er ein Gespötte/ und wiederhohlete die Frage: Weistu/ wer hat dieses und jenes gethan? Drauf fieng er an zu lachen/ und sprach: Gebet mir noch einen Strapade/ meiner Liebsten zu Ehren: Also/ daß sie ihn musten gehen lassen. Er verübete unzehliche Diebstahl auf oberzehlte Weise: Aber er starb nicht so schändlich/ wie er wohl verdienet / dennoch aber eben so grausam: Denn die Pest nahm ihm der massen die Gurgel ein / daß er die Rede verlohr: Und weil seine Mutter/ so ihn wartete/ besorgete / er möchte aufkommen/ und noch gehangen werden/ begrub sie ihn lebendig in die Erden. Also lebte und starb der Gottlose Mensch.</p> <p>Genfer Chronike.</p> <p>XXXIX.</p> <p>Vom Goldmachen.</p> <p>DAß man das Silber und Quecksilber in Gold verwandeln könne/ ist gewiß: Ob aber ein Gewinn darbey/ zweiffeln alle/ die mit solchen Wucher-Gedancken sich betrogen gefunden/ und mehr verspielet/ als sie mit guten Ursachen zu gewinnen hoffen können.</p> </div> </body> </text> </TEI> [653/0677]
er ein Gespötte/ und wiederhohlete die Frage: Weistu/ wer hat dieses und jenes gethan? Drauf fieng er an zu lachen/ und sprach: Gebet mir noch einen Strapade/ meiner Liebsten zu Ehren: Also/ daß sie ihn musten gehen lassen. Er verübete unzehliche Diebstahl auf oberzehlte Weise: Aber er starb nicht so schändlich/ wie er wohl verdienet / dennoch aber eben so grausam: Denn die Pest nahm ihm der massen die Gurgel ein / daß er die Rede verlohr: Und weil seine Mutter/ so ihn wartete/ besorgete / er möchte aufkommen/ und noch gehangen werden/ begrub sie ihn lebendig in die Erden. Also lebte und starb der Gottlose Mensch.
Genfer Chronike.
XXXIX.
Vom Goldmachen.
DAß man das Silber und Quecksilber in Gold verwandeln könne/ ist gewiß: Ob aber ein Gewinn darbey/ zweiffeln alle/ die mit solchen Wucher-Gedancken sich betrogen gefunden/ und mehr verspielet/ als sie mit guten Ursachen zu gewinnen hoffen können.
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