Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.gantz über der commißion/ die ihm wurde aufgetragen: Dennoch aber gehorchte er dem unehrlichen Begehren seines Herren/ und nahm fleissig in Acht/ was ihm war befohlen worden. Aber die Frau/ so da meinete/ es wäre ihr Mann/ caressirete und bewegete ihn dermassen/ daß er sie diese Nacht etliche mahl erkennete/ ob sie ihn gleich nicht erkante. Sehr frühe machte sich der Herr und der Diener aus ihren unzüchtigen Lagern. Die Frau/ so es ihr hatte lassen wohlgefallen/ trieb auf den Tag Schertz mit ihrem Manne/ über dem Tractement der vergangenen Nacht/ in Meinung/ er und kein anderer wäre bey ihr gewesen: Da erfuhr er/ aber gar zu spat/ sein grosses Unglück. Er ward zornig auf den Jungen/ und schlug ihn so übel/ daß er auf und davon lieff/ und dieses alles entdeckete/ daß es weit und ferne auskam. Als die gute Frau erfuhr/ wie schändlich ihr der Mann mit gespielet/ härmete und grämete sie sich zu todte. Der arm Mann wurde verspottet/ und gantz über der commißion/ die ihm wurde aufgetragen: Dennoch aber gehorchte er dem unehrlichen Begehren seines Herren/ und nahm fleissig in Acht/ was ihm war befohlen worden. Aber die Frau/ so da meinete/ es wäre ihr Mann/ caressirete und bewegete ihn dermassen/ daß er sie diese Nacht etliche mahl erkennete/ ob sie ihn gleich nicht erkante. Sehr frühe machte sich der Herr und der Diener aus ihren unzüchtigen Lagern. Die Frau/ so es ihr hatte lassen wohlgefallen/ trieb auf den Tag Schertz mit ihrem Manne/ über dem Tractement der vergangenen Nacht/ in Meinung/ er und kein anderer wäre bey ihr gewesen: Da erfuhr er/ aber gar zu spat/ sein grosses Unglück. Er ward zornig auf den Jungen/ und schlug ihn so übel/ daß er auf und davon lieff/ und dieses alles entdeckete/ daß es weit und ferne auskam. Als die gute Frau erfuhr/ wie schändlich ihr der Mann mit gespielet/ härmete und grämete sie sich zu todte. Der arm Mann wurde verspottet/ und <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0669" n="645"/> gantz über der commißion/ die ihm wurde aufgetragen: Dennoch aber gehorchte er dem unehrlichen Begehren seines Herren/ und nahm fleissig in Acht/ was ihm war befohlen worden.</p> <p>Aber die Frau/ so da meinete/ es wäre ihr Mann/ caressirete und bewegete ihn dermassen/ daß er sie diese Nacht etliche mahl erkennete/ ob sie ihn gleich nicht erkante. Sehr frühe machte sich der Herr und der Diener aus ihren unzüchtigen Lagern.</p> <p>Die Frau/ so es ihr hatte lassen wohlgefallen/ trieb auf den Tag Schertz mit ihrem Manne/ über dem Tractement der vergangenen Nacht/ in Meinung/ er und kein anderer wäre bey ihr gewesen: Da erfuhr er/ aber gar zu spat/ sein grosses Unglück. Er ward zornig auf den Jungen/ und schlug ihn so übel/ daß er auf und davon lieff/ und dieses alles entdeckete/ daß es weit und ferne auskam.</p> <p>Als die gute Frau erfuhr/ wie schändlich ihr der Mann mit gespielet/ härmete und grämete sie sich zu todte.</p> <p>Der arm Mann wurde verspottet/ und </p> </div> </body> </text> </TEI> [645/0669]
gantz über der commißion/ die ihm wurde aufgetragen: Dennoch aber gehorchte er dem unehrlichen Begehren seines Herren/ und nahm fleissig in Acht/ was ihm war befohlen worden.
Aber die Frau/ so da meinete/ es wäre ihr Mann/ caressirete und bewegete ihn dermassen/ daß er sie diese Nacht etliche mahl erkennete/ ob sie ihn gleich nicht erkante. Sehr frühe machte sich der Herr und der Diener aus ihren unzüchtigen Lagern.
Die Frau/ so es ihr hatte lassen wohlgefallen/ trieb auf den Tag Schertz mit ihrem Manne/ über dem Tractement der vergangenen Nacht/ in Meinung/ er und kein anderer wäre bey ihr gewesen: Da erfuhr er/ aber gar zu spat/ sein grosses Unglück. Er ward zornig auf den Jungen/ und schlug ihn so übel/ daß er auf und davon lieff/ und dieses alles entdeckete/ daß es weit und ferne auskam.
Als die gute Frau erfuhr/ wie schändlich ihr der Mann mit gespielet/ härmete und grämete sie sich zu todte.
Der arm Mann wurde verspottet/ und
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