Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.der hinauf. Wunderlich war zu sehen/ wie er so artlich auf seinen Füssen aus der Hohe herab fuhr/ wie die Knaben auf dem Eise fahren. Dieses aber halte ich vor das vornemste bey seiner Behändigkeit: Er band ihm an ieglichen Fuß sechs blosse Sebel/ und trieb sein Spiel bey dem hellen Schein der Fackeln/ denn es war Nacht/ mit einer solchen Verwunderung/ und Beliebung aller Anwesenden/ daß wenn gleich iemand schlaffen wolte/ er ihn mit seiner gantz seltzamen Behändigkeit alsbald munter machte. Dieser wegen wurde er auch von Grossen und Kleinen bey dieser prächtigen Versamlung vor den vornehmsten Meister dieser Kunst ausgeschryen. Idem Lebelski ibid. XXXV. Weiber-Schönheit. DIe leibliche Schönheit ist der Frey-Brieff der Natur/ mit welchem die Weiber mehr begnadiget werden/ welche ihnen meistentheils an der Schönheit des Verstandes überlegen seyn. der hinauf. Wunderlich war zu sehen/ wie er so artlich auf seinen Füssen aus der Hohe herab fuhr/ wie die Knaben auf dem Eise fahren. Dieses aber halte ich vor das vornemste bey seiner Behändigkeit: Er band ihm an ieglichen Fuß sechs blosse Sebel/ und trieb sein Spiel bey dem hellen Schein der Fackeln/ denn es war Nacht/ mit einer solchen Verwunderung/ und Beliebung aller Anwesenden/ daß wenn gleich iemand schlaffen wolte/ er ihn mit seiner gantz seltzamen Behändigkeit alsbald munter machte. Dieser wegen wurde er auch von Grossen und Kleinen bey dieser prächtigen Versamlung vor den vornehmsten Meister dieser Kunst ausgeschryen. Idem Lebelski ibid. XXXV. Weiber-Schönheit. DIe leibliche Schönheit ist der Frey-Brieff der Natur/ mit welchem die Weiber mehr begnadiget werden/ welche ihnen meistentheils an der Schönheit des Verstandes überlegen seyn. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0663" n="639"/> der hinauf. Wunderlich war zu sehen/ wie er so artlich auf seinen Füssen aus der Hohe herab fuhr/ wie die Knaben auf dem Eise fahren.</p> <p>Dieses aber halte ich vor das vornemste bey seiner Behändigkeit: Er band ihm an ieglichen Fuß sechs blosse Sebel/ und trieb sein Spiel bey dem hellen Schein der Fackeln/ denn es war Nacht/ mit einer solchen Verwunderung/ und Beliebung aller Anwesenden/ daß wenn gleich iemand schlaffen wolte/ er ihn mit seiner gantz seltzamen Behändigkeit alsbald munter machte. Dieser wegen wurde er auch von Grossen und Kleinen bey dieser prächtigen Versamlung vor den vornehmsten Meister dieser Kunst ausgeschryen. Idem Lebelski ibid.</p> <p>XXXV.</p> <p>Weiber-Schönheit.</p> <p>DIe leibliche Schönheit ist der Frey-Brieff der Natur/ mit welchem die Weiber mehr begnadiget werden/ welche ihnen meistentheils an der Schönheit des Verstandes überlegen seyn.</p> </div> </body> </text> </TEI> [639/0663]
der hinauf. Wunderlich war zu sehen/ wie er so artlich auf seinen Füssen aus der Hohe herab fuhr/ wie die Knaben auf dem Eise fahren.
Dieses aber halte ich vor das vornemste bey seiner Behändigkeit: Er band ihm an ieglichen Fuß sechs blosse Sebel/ und trieb sein Spiel bey dem hellen Schein der Fackeln/ denn es war Nacht/ mit einer solchen Verwunderung/ und Beliebung aller Anwesenden/ daß wenn gleich iemand schlaffen wolte/ er ihn mit seiner gantz seltzamen Behändigkeit alsbald munter machte. Dieser wegen wurde er auch von Grossen und Kleinen bey dieser prächtigen Versamlung vor den vornehmsten Meister dieser Kunst ausgeschryen. Idem Lebelski ibid.
XXXV.
Weiber-Schönheit.
DIe leibliche Schönheit ist der Frey-Brieff der Natur/ mit welchem die Weiber mehr begnadiget werden/ welche ihnen meistentheils an der Schönheit des Verstandes überlegen seyn.
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Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/663>, abgerufen am 08.07.2024. |