Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Nach dem Samson ein Schiff mit dem besten Wein von Guyenen beladen/ stösset er von Lande/ willens in Engelland zu segeln/ und guten Nutzen mit so beliebten Rebensafft zu schaffen. Das Meerwasser aber/ als ein Feind des Weins/ hat sich diesem Vorhaben mit einem grossen Sturm widersetzet/ und Samsons Schif bey der Insel Vresac/ an den Felsen Roccabonne zerscheitert/ daß memand als besagter Kauffman mit vier oder fünf Schiffleuten davon kommen/ und ihnen von allem Vorraht und Kauffmans-Wahren nichts übrig gelassen worden/ als das Reichthum der Armen / nehmlich die Hofnung das Leben zu retten; Wiewohl solche schlecht/ weil dieser Felsen von allen Schiffleuten auf viel Meil Weges geflohen wird. Wie aber die Schafe/ so dem Wolfentkommen/ von dem Fleischer geschlachtet werden/ also waren diese Schiffer ausser der Gefahr des Meers in furchten Hungers zu sterben. Sie waren/ wie leichtlich zu erachten / Nach dem Samson ein Schiff mit dem besten Wein von Guyenen beladen/ stösset er von Lande/ willens in Engelland zu segeln/ und guten Nutzen mit so beliebten Rebensafft zu schaffen. Das Meerwasser aber/ als ein Feind des Weins/ hat sich diesem Vorhaben mit einem grossen Sturm widersetzet/ und Samsons Schif bey der Insel Vresac/ an den Felsen Roccabonne zerscheitert/ daß memand als besagter Kauffman mit vier oder fünf Schiffleuten davon kommen/ und ihnen von allem Vorraht und Kauffmans-Wahren nichts übrig gelassen worden/ als das Reichthum der Armen / nehmlich die Hofnung das Leben zu retten; Wiewohl solche schlecht/ weil dieser Felsen von allen Schiffleuten auf viel Meil Weges geflohen wird. Wie aber die Schafe/ so dem Wolfentkommen/ von dem Fleischer geschlachtet werden/ also waren diese Schiffer ausser der Gefahr des Meers in furchten Hungers zu sterben. Sie waren/ wie leichtlich zu erachten / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0655" n="631"/> <p>Nach dem Samson ein Schiff mit dem besten Wein von Guyenen beladen/ stösset er von Lande/ willens in Engelland zu segeln/ und guten Nutzen mit so beliebten Rebensafft zu schaffen.</p> <p>Das Meerwasser aber/ als ein Feind des Weins/ hat sich diesem Vorhaben mit einem grossen Sturm widersetzet/ und Samsons Schif bey der Insel Vresac/ an den Felsen Roccabonne zerscheitert/ daß memand als besagter Kauffman mit vier oder fünf Schiffleuten davon kommen/ und ihnen von allem Vorraht und Kauffmans-Wahren nichts übrig gelassen worden/ als das Reichthum der Armen / nehmlich die Hofnung das Leben zu retten; Wiewohl solche schlecht/ weil dieser Felsen von allen Schiffleuten auf viel Meil Weges geflohen wird.</p> <p>Wie aber die Schafe/ so dem Wolfentkommen/ von dem Fleischer geschlachtet werden/ also waren diese Schiffer ausser der Gefahr des Meers in furchten Hungers zu sterben.</p> <p>Sie waren/ wie leichtlich zu erachten / </p> </div> </body> </text> </TEI> [631/0655]
Nach dem Samson ein Schiff mit dem besten Wein von Guyenen beladen/ stösset er von Lande/ willens in Engelland zu segeln/ und guten Nutzen mit so beliebten Rebensafft zu schaffen.
Das Meerwasser aber/ als ein Feind des Weins/ hat sich diesem Vorhaben mit einem grossen Sturm widersetzet/ und Samsons Schif bey der Insel Vresac/ an den Felsen Roccabonne zerscheitert/ daß memand als besagter Kauffman mit vier oder fünf Schiffleuten davon kommen/ und ihnen von allem Vorraht und Kauffmans-Wahren nichts übrig gelassen worden/ als das Reichthum der Armen / nehmlich die Hofnung das Leben zu retten; Wiewohl solche schlecht/ weil dieser Felsen von allen Schiffleuten auf viel Meil Weges geflohen wird.
Wie aber die Schafe/ so dem Wolfentkommen/ von dem Fleischer geschlachtet werden/ also waren diese Schiffer ausser der Gefahr des Meers in furchten Hungers zu sterben.
Sie waren/ wie leichtlich zu erachten /
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