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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Unter andern befand sich da ein junger Medicus/ der brachte vor/ er hätte gelesen: Daß/ wenn man alle Morgen Knoblich gebrauchte/ derselbe eine Ahrt Würmer/ die sich an das Hertze hängeten/ vertreiben solte.

Es ward aber beydes/ die Artzney/ und der junge Medicus/ der sie vorbrachte / verachtet.

Uber etliche Zeit starb der Fürst: Da ward sein Leib/ auf Befehl seines Herrn Vaters/ eröffnet/ damit man die Ursach dieser Kranckheit und Todes finden möchte. Als der Auffschnitt geschahe/ fand man einen weissen Wurm/ der hatte einen spitzigen Schnabel von Horn/ wie eines Hühnleins/ und hieng am Hertze.

Die Medici nahmen ihn lebendig berab/ und legeten ihn auf einen Tisch in einen Zirckel/ der ümb und ümb mit Knoblochsaft beschlossen war. Der Wurm wendete und drehete sich hin und wieder/ wolte aber nicht an den Safft rühren/ damit er ümbgeben war.

Endlich ward er durch die Krafft und den Geruch des Knoblochs überwunden /

Unter andern befand sich da ein junger Medicus/ der brachte vor/ er hätte gelesen: Daß/ wenn man alle Morgen Knoblich gebrauchte/ derselbe eine Ahrt Würmer/ die sich an das Hertze hängeten/ vertreiben solte.

Es ward aber beydes/ die Artzney/ und der junge Medicus/ der sie vorbrachte / verachtet.

Uber etliche Zeit starb der Fürst: Da ward sein Leib/ auf Befehl seines Herrn Vaters/ eröffnet/ damit man die Ursach dieser Kranckheit uñ Todes finden möchte. Als der Auffschnitt geschahe/ fand man einen weissen Wurm/ der hatte einen spitzigen Schnabel von Horn/ wie eines Hühnleins/ und hieng am Hertze.

Die Medici nahmen ihn lebendig berab/ und legeten ihn auf einen Tisch in einen Zirckel/ der ümb und ümb mit Knoblochsaft beschlossen war. Der Wurm wendete und drehete sich hin und wieder/ wolte aber nicht an den Safft rühren/ damit er ümbgeben war.

Endlich ward er durch die Krafft und den Geruch des Knoblochs überwunden /

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[621/0645] Unter andern befand sich da ein junger Medicus/ der brachte vor/ er hätte gelesen: Daß/ wenn man alle Morgen Knoblich gebrauchte/ derselbe eine Ahrt Würmer/ die sich an das Hertze hängeten/ vertreiben solte. Es ward aber beydes/ die Artzney/ und der junge Medicus/ der sie vorbrachte / verachtet. Uber etliche Zeit starb der Fürst: Da ward sein Leib/ auf Befehl seines Herrn Vaters/ eröffnet/ damit man die Ursach dieser Kranckheit uñ Todes finden möchte. Als der Auffschnitt geschahe/ fand man einen weissen Wurm/ der hatte einen spitzigen Schnabel von Horn/ wie eines Hühnleins/ und hieng am Hertze. Die Medici nahmen ihn lebendig berab/ und legeten ihn auf einen Tisch in einen Zirckel/ der ümb und ümb mit Knoblochsaft beschlossen war. Der Wurm wendete und drehete sich hin und wieder/ wolte aber nicht an den Safft rühren/ damit er ümbgeben war. Endlich ward er durch die Krafft und den Geruch des Knoblochs überwunden /

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/645>, abgerufen am 28.11.2024.